12. Juni 2018   Aktuell

Fake-News zum Lappwaldsee - warum?

Je weiter sich eine Partei von der Wahrheit entfernt,
desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.“
George Orwell etwas umgeschrieben von Roswitha Engelke

Beitrag: Ulrich Engelke                                                                      

Neben diversen gelösten Stoffen im Wasser des Lappwaldsees hängt die Qualität des Wassers hauptsächlich vom Säuregehalt des Wassers ab, der als pH-Wert gemessen wird. Neutral wäre ein Wert von rund sieben, momentan liegen wir bei etwas unter drei. Das ist vergleichbar mit saurem Wein.

Leben in einem Gewässer erfolgt etwa ab einem pH-Wert von mehr als fünf, dann werden Bakterien aktiv. Sie können biologisch dann zur weiteren Neutralisation beitragen.

Vom “Helmstedter Revier“, dem Rechtsnachfolger der BKB, wurde nun am 20.03.2017 die Behauptung aufgestellt, der pH-Wert stiege stetig an und es würden sich beim Erreichen des Endwasserstandes neutrale Verhältnisse einstellen.

Mit annähernd einhundertprozentiger Sicherheit kann man diese Aussagen des Helmstedter Reviers aber bezweifeln. Dazu genaueres im Link zu einem Antrag im Rat der Stadt hier: http://li-he.bplaced.net/index.php/aktuell/vorortmenue/3313-antrag-zur-entscheidung-durch-den-rat-der-stadt-helmstedt-entwicklung-der-wasserqualitaet-des-lappwaldsees-sicherstellen

Interessantes ergab sich auch während einer von der Gemeinde Harbke veranstalteten Besichtigungstour am letzten Sonntag mit Bürgermeister und einem Bergingenieur, der Jahrzehnte im Tagebau Helmstedt tätig war und die Verhältnisse kennt. Demnach wird der Lappwaldsee mit saurem Wasser geflutet, da kein neutrales zur Verfügung stünde. Der Ingenieur war sich sicher, dass es Jahrhunderte dauern könnte, bis sich der See von selbst neutralisiere.

Uns wurde dann noch eine Datenkurve zum pH-Wert ausgehändigt, die vorher unbekannt war.

Das Bild zeigt, dass sich am pH-Wert praktisch nichts rührt, s. violette Linie:

 


 

Warum werden wir falsch informiert?

 

Hier die vom Helmstedter Revier gegebenen Antworten auf der Informationsveranstaltung am 20.03.2017, Zitate (fett, rot, Unterstreichungen eingefügt):

 

3. Wie ist der momentane pH-Wert des Wassers im Lappwaldsee und welche Entwicklung des pH-Werts wird angenommen?

In 2016 wurde ein Anstieg auf bisher etwas über 3 gemessen:

(27.08.2016: 3,18) dieser steigt stetig an.

Entwicklung siehe 2 und 5 zu limnologischen Gutachten.

5. Wie wird Badewasserqualität bis wann hergestellt und von wem?

Laut der limnologischen Prognose der IfUA Umweltberatung und Gutachten GmbH ist es zu erwarten, dass sich der zukünftige Lappwaldsee langfristig positiv entwickeln wird. Der See wird einen neutralen bis schwach alkalischen Charakter annehmen. Der Salzgehalt wird abnehmen und die Nährstoffkonzentrationen werden voraussichtlich mesotrophe (mittlerer Nährstoffzustand) Verhältnisse ermöglichen. In welchem Zeitrahmen sich diese Entwicklung abspielen wird, kann noch nicht vorausgesagt werden. Nach den Modellrechnungen werden sich neutrale Verhältnisse in etwa mit Erreichen des Endwasserstands einstellen. 

Es sind in der Errechnung der Datenbasis der Modelle aber noch viele Unbekannte enthalten, die eine Beschleunigung, aber auch eine Verzögerung der Einstellung bewirken könnten.

Link (s. Seite 2):

https://www.stadt-helmstedt.de/index.php?id=163&type=547&tx_cronmmratsinfo_pi[view]=vorlage&tx_cronmmratsinfo_pi[vorlage]=4081&tx_cronmmratsinfo_pi[top]=16887

 

Die vielen kleinen Unbekannten, die eine Verzögerung oder eine Beschleunigung herbeiführen könnten beziehen sich eventuell nur auf 100, 200 ... 500 Jahre ... Alles nicht so tragisch, wir haben ja Zeit.

Inzwischen ein kleines Säurebad gefällig, mit einpaar Lorbeerblättern verfeinert??

 

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