30. Juni 2019   Aktuell

Wer qualifizierte Leute wie Aushilfskräfte bezahlen will, sollte sich nicht wundern, dass sie für sich und ihre Familie in anderen Teilen der Bundesrepublik ein angemessenes Auskommen suchen.“

 Quelle: Süddeutsche Zeitung

Auch im Landkreis Helmstedt sind diverse Firmen vertreten, die für Billiglöhne arbeiten lassen.

Diese Art von "Geschäftspolitik" macht nicht nur den Landkreis unaktraktiv für Neuzuzug, sondern hält viele Bewohner in einer Armutsfalle fest, aus der sie sich nicht durch Arbeit befreien können.

AfDGründer Hans-Olaf Henkel und die Seinen zogen 1999 mit großen Worten aus, die Tarifautonomie zu beerdigen. 

"Tarifkartell" nannte der damalige BDI-Präsident die Tarifpartnerschaft. Und einer seiner Nachfolger, Michael Rogowski, wünschte sich in einem Anfall von cowboyhafter Wild-West-Romantik, die Tarifverträge und die Mitbestimmung sollten im Lagerfeuer brennen.

 

Etliche Arbeitnehmer brüsteten sich damit, dass sie mit billigen Leiharbeitern geltende Tarifverträge unterlaufen können.

Es wurde in den neunziger Jahren chic, aus den Arbeitgeberverbänden auszutreten und die Sozialpartnerschaft als Klimbim aus vergangenen Zeiten lächerlich zu machen. Tarifverträge gerieten in den freien Fall und der Wettbewerb wurde zu einer Konkurrenz um die billigsten Löhne.


Aber, wohlgemerkt, das westdeutsche Wirtschaftswunder war  nicht das Ergebnis einer Billiglohn-Konkurrenz.

Der Wettbewerb damals war ein Qualitätswettbewerb, in dem Innovation, Service und Solidität eine große Rolle spielten - "Made in Germany" hat einen guten Klang.

Wenn wir, DIE LINKE. einen  Mindestlohn von 12 Euro/Std. fordern, kann das immer nur eine eine Notwehrmaßnahme sein. Ein Mindestlohn ersetzt niemals einen gewerkschaftlich ausgehandelten Tariflohn.

Im Landkreis sollte bei Neuansiedlungen von Firmen und Gewerbebetrieben darauf geachtet werden, dass Tarifverträge Usus sind, mit einer Anhäufung von Billiglohnfirmen wird Helmstedt nie die attraktive Einkaufsstadt zwischen Braunschweig und Magdeburg, von der die Orts-CDU in Ratssitzungen spricht.

Was sagte Norbert Blüm einmal:

"Wenn wir uns auf die globale Billiglohn-Olympiade einlassen, werden wir auch die Kinderarbeit wieder einführen müssen, denn die ist am billigsten."

 

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