30. April 2020
Aktuell
Digitalisierung ist nichts für Heulsusen
Quelle: KOMMUNAL, das Magazin für Bürgermeister, Kommunalpolitiker und Verwaltung
Bürgerversammlungen, Stadtgespräche und Ratssitzungen online – auf einmal geht’s! In zahlreichen Gemeinden gibt es tolle Beispiele, wie die Zukunft aussehen kann. Die Heulsusen, Dauerbremser und selbsternannten Datenschützer mögen bitte leise in ihr analoges Tränenmeer weinen, meint Christian Erhardt.
„Ich habe meine erste digitale Gemeinderatssitzung überlebt. Zunächst lief alles gut, aber ihr werdet nicht glauben, was dann geschah“. Mit diesen Worten begann Florian Kling, frisch gewählter Bürgermeister von Calw Ende April einen längeren Erfahrungsbericht auf Twitter. Die Kurzvariante: Beim nächsten Mal wünscht sich Kling einen Techniker an seiner Seite und will einen Test mit allen Gemeinderäten vor der eigentlichen Sitzung durchführen. Ach ja, und er flucht über das eingesetzte Videokonferenzsystem Webex und will stattdessen lieber Zoom nutzen. Und schon war er wieder da, der unvermeidliche Shitstorm im Netz. Alles unsicher und die Plattform dieses StartUp Unternehmens ginge ja gar nicht. Und dann wird wieder auf die Lösungen der Datenriesen wie Microsoft verwiesen. Übrigens von den gleichen Datenschützern, die im selben Atemzug das tränenreiche Klagelied über die „bösen Großkonzerne im Netz“ anstimmen, die das Internet dominieren und alle anderen „kaputt machen“. Fazit: „Lass es lieber bleiben, unsere schönen Strukturen, unsere bewährten Lösungen, die gute alte Zeit, wir wollen das alles behalten.“ Wenn´s hart auf hart kommt wird noch schnell ein Hirnforscher zitiert, der uns erklärt, dass das lange Anstarren eines Bildschirms sowieso nicht gesund sei. Willkommen im Land der Dichter und Heulsusen.