Bei Anruf: Unbekannte Handy-Nummer
Beitrag: Roswitha Engelke, Kreistagsabgeordnete
Im Januar dieses Jahres veröffentlichte die Verbraucherzentrale einen Artikel
"Vorsicht: Falsche Polizisten am Telefon"
Gestern brachte der Landkreis Helmstedt eine PM in Umlauf, mit dem Inhalt Telefon-Gespräche anzunehmen, auch wenn die HandyNr. unbekannt sei. Begründung, am anderen Ende könnte sich ein Mitarbeiter des Corona-Nachverfolgungsteams des Landkreises Helmstedt befinden.
Jeder Anrufer kann behaupten, er sei Mitarbeiter des Coronanachverfolgungsteams des Landkreises Helmstedt ....
Diesem Gebot des Landkreises zu folgen und Anrufe mit unbekannter Nummer entgegen zu nehmen sowie evetuell persönliche Daten Fremden am Telefon preiszugeben, halte ich für fragwürdig. Auch eine Kontaktaufnahme von Kriminellen verläuft fast immer über das Telefon.
Da die Täter überaus vertrauenserweckend und rhetorisch geschickt auftreten, fällt es den Geschädigten oft sehr schwer, ein Manöver krimineller Art zu durchschauen. Reagiert ein Opfer dann doch einmal misstrauisch, wird es unter Druck gesetzt: Ihm wird der Vorwurf gemacht, eine polizeiliche bzw. amtliche Ermittlung zu behindern, wenn es nicht kooperiere.
Bundesweit werden immer wieder – vorwiegend ältere – Menschen Opfer von Kriminellen, die sich am Telefon als Amtpersonen ausgeben. Geschickte Fragen nach den Lebensumständen, ob Menschen älter und alleinstehend sind, genügen oft zum Auskundschaften für Einbrüche. Viele Kriminelle planen ihren Beutezug sehr sorgfältig und führen ihn auch zum Erfolg, da sie sich über Wohnungen, Häuser und Lebensumstände ihrer Opfer vorher genauestens informieren.
Lässt sich keine Lösung für die Corona-Nachverfolgung finden, die für alle Bürger, insbesondere für ältere und alleinstehende, weniger gefährdend ist?