15. März 2021
Aktuell
Private Treffen im Landkreis Helmstedt ab sofort wieder nur noch mit fünf Personen aus zwei Haushalten
Helmstedt.
Es klang so schön: Als einer der wenigen Landkreise in
Niedersachsen konnte der Landkreis Helmstedt letzte Woche per
Allgemeinverfügung wieder private Treffen von bis zu zehn Personen aus drei
Haushalten erlauben.
Dies sieht die Corona-Verordnung des Landes so vor.
Möglich wurde dies, da im Landkreis Helmstedt der Inzidenzwert von 35
unterschritten wurde. Leider wurde dieser Wert am Sonntag mit 38,3 wieder
überschritten.
Damit sind ab sofort wieder nur Treffen von maximal fünf
Personen aus zwei Haushalten möglich.
Der vom Land verordnete Mechanismus sieht vor, dass das einmalige Überschreiten
des Inzidenzwertes von 35 die Lockerungen für Treffen im privaten Bereich sofort
wieder verbietet. Für erneute Lockerungen muss der Wert von 35 wieder unterschritten
werden. Den Erlass einer erneuten Allgemeinverfügung bedarf es dann allerdings
nicht, denn der Mechanismus ist auch direkt auf die verfügten Lockerungen
anwendbar.
Entscheidend sind laut Landes-Verordnung nicht die tagesaktuellen Zahlen der
Landkreise sondern die offiziellen Zahlen des Landes, die auf der Seite
Internet veröffentlicht werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungszeitpunkte
hinken die Zahlen des Landes denen der Landkreise meist ein wenig hinterher.
„Ich halte die Vorsicht des Landes an dieser Stelle für etwas übertrieben“, erklärt
Landrat Gerhard Radeck. „Nachdem wir im Landkreis Helmstedt in nur wenigen
Wochen von einem Inzidenzwert von fast 200, der seine Ursache hauptsächlich in den
Alten- und Pflegeheimen hatte, auf zeitweise unter 20 gesunken sind, hätten sich die
Menschen mehr Freiheit redlich verdient.“
Es sei aber nun auch im Landkreis Helmstedt vermehrt die britische Mutation festgestellt worden, die nach Angaben von Experten ansteckender und vom Krankheitsverlauf gefährlicher sein soll.
„Wie es aussieht, laufen wir tatsächlich in eine dritte Welle hinein. Dies ist im Zusammentreffen
mit den Zumutungen eines nun schon lang anhaltenden Lockdowns und dem absolut
nachvollziehbaren Freiheitsdrang der Menschen, kaum miteinander zu vereinbaren“,
so Radeck. „Ich bin aber zuversichtlich, dass der Inzidenzwert mit fortschreitenden
Impfungen eine immer geringere Rolle spielen wird, wenn wir erst einmal die Älteren
und die anderen Risikogruppen, also diejenigen die am Gefährdetsten sind, geschützt
haben.“