18. November 2021   Aktuell

Schleichende Enteignung der Mittelschicht

Quelle: Sahra Wagenknecht, Focus

Erlaubt ist alles, was auch nur vage Rendite abwirft

(...) Schon seit vielen Jahren stützt die Europäische Zentralbank die Wirtschaft nicht nur mit Nullzinsen, sondern flutet die Finanzmärkte im Rahmen ihrer Anleihekaufprogramme auch mit Unmengen an Geld. Waren es zunächst 20 Milliarden Euro im Monat, die die EZB auf den Markt warf, indem sie Staats- und Unternehmensanleihen kaufte und dadurch deren Zinsen niedrig hielt, sind es über die verschiedenen Kaufprogramme mittlerweile mehr als 20 Milliarden pro Woche geworden, die von der Zentralbank in Umlauf gebracht werden. Am letzten Donnerstag haben die Währungshüter entschieden, das in der Corona-Krise aufgelegte Notprogramm, das bereits ein Volumen von gigantischen 1350 Mrd. Euro hatte, noch einmal um 500 Mrd. aufzustocken und seine Laufzeit zu verlängern.

Die anderen Zentralbanken, insbesondere die amerikanische Federal Reserve und die Bank von Japan, tun das gleiche wie die EZB, und so erleben wir das in den Volkswirtschaftslehrbüchern eigentlich nicht vorgesehene Phänomen eines explosionsartigen Schuldenwachstums bei gleichzeitig negativen Realzinsen. Wer gegenwärtig sein Geld halbwegs sicher anlegen möchte, verliert, und entsprechend gefragt ist alles, was auch nur vage Hoffnungen auf Rendite macht, seien es nun Aktien, riskante Anleihen oder spekulative Finanzprodukte. (...)

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