Massenmord nicht ausgeschlossen - traditionsbelastete deutsche Chemiekonzerne und medizinische Forschungsinstitute gestern und heute
Beitrag: Roswitha Engelke
Die I.G. Farbenindustrie und ihre Rolle im Dritten Reich
(IG Farben: Von ihren Nachfolgeunternehmen sind heute noch Wacker, BASF und Bayer selbstständig. Die Hoechst AG ist inzwischen Teil von Sanofi-Aventis, dem drittgrößten Pharmakonzern der Welt.)
Die I.G. Farbenindustrie AG produziert während des Zweiten Weltkriegs Giftgase. Zum Beispiel stellt sie über eine Betreibergesellschaft, die Anorgana GmbH mit Sitz in Ludwigshafen, im Werk Dyhernfurth bei Breslau (Schlesien, heute Polen) die Kampfstoffe Tabun und Sarin sowie im bayerischen Gendorf den Kampfstoff Lost her.
Zyklon B ist ein Giftgas auf Blausäurebasis, das seit September 1941 in Gaskammern von NS-Konzentrationslagern zur systematischen Ermordung von weit mehr als einer Million Häftlingen, die meisten von ihnen Juden, eingesetzt wird. Ursprünglich als Schädlingsbekämpfungsmittel entwickelt, wird Zyklon B von der 1919 gegründeten Deutschen Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung mbH (Degesch) bzw. seit 1930/31 von ihren Vertriebsgesellschaften verkauft. N
Einer der wohl spektakulärsten der zwölf Nachkriegsprozesse gegen Verantwortliche im Rahmen der sogenannten Nürnberger Prozesse war sicherlich der Prozess „Vereinigte Staaten ./. Carl Krauch u.a.“, der später unter dem Namen „I.G. Farben-Prozess“ von besonderer Bedeutung für die Aufarbeitung der Beziehungen von Spitzenfunktionären der deutschen Wirtschaft zum NS-Regime werden sollte.
Hierbei darf nicht vergessen werden, dass „IG Farben“ zu den unternehmerischen Zeiten während des Dritten Reiches mit 200 Werken in Deutschland sowie 400 deutschen und 500 ausländischen Unternehmensbeteiligungen das größte europäische Unternehmen und nach General Motors, US Steel sowie Standard Oil das viertgrößte Unternehmen der Welt war. (Quelle: Zukunft braucht Erinnerung, Mehr hier.)
In der Pharmazie- und Chemiebranche ist die BAYER AG einst wie jetzt "vorn". Mit Giften konnte sie schon immer gut umgehen, vielleicht auch deswegen die vorbehaltlose Verbindung mit Monsanto. -
Das Robert-Koch-Institut und seine Forschungsarbeit für das Hitlerregime
Quelle: Ärztezeitung
"RKI-Mitarbeiter nutzten die unbegrenzten Forschungsmöglichkeiten ohne Skrupel"
In die Verbrechen des Nationalsozialistischen Regimes war das Robert Koch-Institut weit mehr verwickelt als bisher angenommen. Das hat eine Studie des Instituts für Medizingeschichte der Charité Universitätskliniken Berlin ergeben.
Aktive Beteiligung an Menschenversuchen
Das Institut sei darüber hinaus als Einrichtung der Gesundheitsverwaltung und über Forschungsprojekte einzelner Abteilungen in die nationalsozialistische Vernichtungspolitik einbezogen gewesen, so Studienautorin Annette Hinz Wessels. Angesichts des tatsächlichen Ausmaßes der Beteiligung erscheint es ihr "nicht gerechtfertigt nur von einzelnen Wissenschaftlern zu sprechen".
Besonders gravierend beurteilt die Autorin die Mitwirkung und zum Teil aktive Anregung von Menschenversuchen an Insassen der Konzentrationslager, bei denen ein tödlicher Ausgang von vornherein einkalkuliert war. "Sie macht die systematische Herabstufung von KZ-Häftlingen zu menschlichen ‚Meerschweinchen‘ augenfällig", so die Studie. In die bekannten tödlichen Versuche mit dem Fleckfieberimpfstoff waren demnach sowohl der Präsident des Robert Koch-Instituts als auch der Vizepräsident involviert.
Heute wie damals keine Skrupel, man kommt regierungspolitischen Strömunen entgegen oder formt sie mit
Unerprobte Vakazine zu legalisieren und am Menschen zu erproben, sind und bleiben Menschenversuche. Auch dann, wenn wieder einmal mit dem Begriff Volksgesundheit manipuliert wird. Sobald das Wohl des Einzelnen auf der Strecke bleibt und nicht mehr die Richtschnur des ärztlichen Handelns ist, sind wir wieder da, wo wir 1945 aufgehört haben.
Deutschlands Rückkehr zu alten Traditionen wird mit deutscher Gründlichkeit betrieben von neuen "frischen" Politikern. Diese kennen zwar alle "bösen Worte" von Nazis und vermeiden diese peinlichst, aber von deren mörderischen Untaten scheinen sie nicht beeindruckt zu sein.