29. März 2022   Aktuell

Das Desaster der LINKEN: Ausschließlich Wokness reicht nicht

DIE LINKE. ist im Großen und Ganzen zu einer Partei mit einem Szenepublikum degeneriert, das mit Sozialismus und Klassenkampf nichts "am Hut" hat. Es wurde "schick" in der LINKEN heiß um Randprobleme zu diskutieren, mit denen man nicht in Koalision mit den Regierungsparteien geraten konnte. Die Wenigen im Bundestag und den Kommunalparlamenten, die noch mit Herzblut Sozialisten sind, werden gezielt hinausgeekelt. (Kommentar: Ein ehemaliges Mitglied)

Sevim Dagdelen via Face Book,

Die Landtagswahl im Saarland ist für DIE LINKE ein Desaster ohne Gleichen. Die Partei ist von einstmals 21,3 Prozent im Jahr 2009 über 12,9 Prozent (2017) auf jetzt nur noch 2,6 Prozent abgestürzt und krachend aus dem Landtag geflogen.

Dabei wird angesichts der Preisexplosionen für Mieten, Energie und Lebensmittel, eines existenziellen Kaufkraftverlust, Rekordprofiten für die Oligarchen in Deutschland und der neuen Hochrüstungspolitik in Deutschland unter SPD-Kanzler Olaf Scholz und Grünen-Vize Robert Habeck dringender denn je eine starke Linke gebraucht.

Doch unserer Partei trauen immer weniger Menschen in zentralen Politikfeldern etwas zu. Im Bereich „soziale Gerechtigkeit“ werden der LINKEN laut ZDF nur noch von 7 Prozent Kompetenz zugeschrieben. Wie tief der Vertrauensverlust für DIE LINKE ist, zeigt sich besonders gravierend bei den Leuten, deren Interessenvertretung ursprünglich erstes Ziel der Partei war.

Im Saarland haben nur noch 2 Prozent der Arbeiter und 2 Prozent der Angestellten für DIE LINKE gestimmt – selbst die FDP hat hier bessere Werte mit 3 bzw. 6 Prozent.

Laut ARD-Erhebung wechselten von der LINKEN 13.000 Menschen ins Lager der Nichtwähler, 18.000 weitere wandten sich der SPD zu. 80 Prozent sind der Meinung, DIE LINKE „ist im Saarland zu zerstritten, um ernsthaft Politik mitgestalten zu können“.

Gleichzeitig bekräftigen 59 Prozent, mit Oskar Lafontaine an der Spitze würden viel mehr Menschen die Linke wählen. Die ZDF-Zahlen dazu: 78 Prozent der Wähler im Saarland sind der Meinung, „DIE LINKE war im Saarland nur wegen Oskar Lafontaine so stark“.

Selbst 43 Prozent der Linke-Wähler sagen das, was man im Karl-Liebknecht-Haus einfach nicht hören will

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Nicht diejenigen haben Recht, die über Jahre auf die Ausgrenzung und Marginalisierung von Oskar Lafontaine hingearbeitet haben, weil sie die Partei zu einer woken, identitätspolitischen Partei ummodeln wollen, die auf Anbiederung bei SPD und Grünen setzt, einen klaren Oppoditionskurs vermissen lässt und die gerne Nischenthemen bespielt.

Gebraucht wird eine linke Kraft, die die immer schwieriger werdenden Lebensrealitäten der „einfachen Leute“ in den Blick nimmt, der Millionen Normal- und Geringverdiener, der Erwerbslosen und Rentner, die im Hamsterrad laufen und am Ende des Geldes immer mehr Monat übrig haben.

Gebraucht wird eine linke Kraft, die entschieden und unbeirrt Kurs auf Völkerrecht, Entspannung und Diplomatie in der Außenpolitik hält statt kompasslos das Fähnchen in den Wind hängt und einer Vergrößerung der NATO sowie Waffenlieferungen in Kriegsgebiete das Wort redet, wie es kurz vor der Wahl im Saarland von Berlin aus passiert ist.

Wer mit Blick auf den Erfurter Parteitag im Sommer meint, jetzt alle Kraft in das Schleifen außen- und friedenspolitischer Maxime stecken zu müssen, unter dem Vorwand „Antworten für diese Zeit“ geben zu wollen und dafür verdiente Genossen wie Hans Modrow politisch kalt stellt, gibt auch bereits die Wahlen in NRW, Schleswig-Holstein und Niedersachsen für DIE LINKE verloren. Die Axt an die Friedenspolitik der Linken zu legen ist der Weg in den Abgrund, kein Aufbruch.

 

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