17. Mai 2022   Aktuell

Die Tafeln sind nicht schuld am Engpass

Beitrag: Roswitha Engelke

Die Tafel in Helmstedt bleibt bis auf weiteres geschlossen, wurde im letzten HeSo bekanntgegeben.

In Deutschland werden täglich viele Tonnen Lebensmittel vernichtet, obwohl sie noch genießbar wären. Gleichzeitig gibt es hierzulande Millionen von Menschen, denen es an elementaren Nahrungsmitteln fehlt.

Die Tafeln bemühen sich um einen Ausgleich: Sie sammeln qualitativ einwandfreie Lebensmittel, die sonst im Müll landen würden, und verteilen diese kostenlos oder zu einem symbolischen Betrag an sozial und wirtschaftlich Benachteiligte – und verschaffen ihnen damit einen bescheidenen finanziellen Spielraum, um ihren Alltag zu bestreiten.

Seit einiger Zeit schicken Lebensmittelmärkte übrig gebliebene Waren auch als Nothilfe in die Ukraine. Das ist eine gute Idee.

Der negative Aspekt jedoch ist, dass Tafeln kaum noch Spenden aus den Supermärkten erhalten. In vielen Städten bekommen sie bereits 70 Prozent weniger Eßwaren gespendet als im letzten Jahr. Vielerorts wird es immer schwerer, die benötigten Lebensmittel zusammenzubekommen, da die Hilfsbedürftigkeit stark zugenommen hat, unter anderem auch durch die hohe Anzahl von Flüchtlingen.

Die Tafel Deutschland hat sich hier eindeutig positioniert: »Tafel Deutschland kann in dieser angespannten Lage nicht nachvollziehen, warum Behörden in vielen Städten Geflüchtete zu den Tafeln schicken, statt die Zeit bis zur Auszahlung der ersten Sozialleistungen beispielsweise mit Gutscheinen oder Wertschecks zu überbrücken.

Wir erhalten keine staatliche Unterstützung und können daher keine staatlichen Aufgaben wie die Grundversorgung der Menschen übernehmen. Lebensmittel der Tafeln sind immer nur ein Ergänzung und ersetzen keine kompletten Einkäufe.«

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