28. Mai 2022   Aktuell

Personalfragen vor dem letzten Geläut


(von Dadalus Uggla)

Der Kandesbunzler diffamiert Pazifisten und Friedensaktivisten als Zyniker, erklärt einer ausländischen Zeitung, dass man das Volk nicht so ernst nehmen sollte und rüstet das Land mit unvorstellbaren Summen militärisch auf.

Der Wirtschaftsbob referiert auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, dass er eher 100.000 Hungertote in Kauf nehmen würde, als mit Russland zu verhandeln.
Die Außenlene faselt von 'drohender Kriegsmüdigkeit' und lehnt einen 'Diktatfrieden' für ein anderes Land ab.
FDP-und GrünenpolitikerInnen generieren sich als KriegsherrInnen und beschimpfen in übelster Form Intellektuelle, die vor den Schrecken eines Krieges auch hierzulande oder sogar einer alles auslöschenden nuklearen Katastrophe warnen.



Die Koalition erfindet jede Woche neue Sanktionen gegen Russland, die jedoch in erster Linie die eigene Wirtschaft und die teutanische Bevölkerung treffen.
Weil das so gut klappt, werden jetzt auch noch andere Länder, (wie z.B. Ungarn und China) für Sanktionen ins Visier genommen.
Um gut über die schlimmste Krise seit dem letzten Weltkrieg zu kommen, empfehlen unsere (wirtschaftlich davon qua Einkommen nicht betroffenen SpitzenpolitikerInnen) den Bürgern solidarisches Frieren und Hungern.

Und als würde dies alles noch nicht reichen, werkelt ein wegen medialer Vernachlässigung mittlerweile völlig durchgeknallter Gesundheitskarl an ständig neuen Seuchenideen, mit denen man die Leute auch zukünftig an die Kette legen könnte.

In jeder halbwegs funktionierenden Demokratie, die nur die minimalsten Anforderungen für Moral und Ethik an ihr Führungspersonal stellt, müssten solche Gestalten eigentlich den direkten Gang von der Regierungsbank auf die Anklagebank nehmen.

Doch je unverhohlener unsere 'Volksvertreter' versuchen, die von Pandemie und Inflation gebeutelte Bevölkerung in einen Stellvertreterkrieg zwischen Russland und den USA zu verwickeln, je mehr sie die Bevölkerung in ihren Nöten verhöhnen, um so mehr Zuspruch erfahren sie von dieser und steigern damit exponentiell ihre Beliebtheit bei den Bürgern.

In der Folge mutieren selbst Leute, die man bisher als besonnene Köpfe kannte, (im privaten Bekanntenkreis, genauso wie unter der Prominenz aus Kultur, Kunst und Medien oder auch nur in der kleinen SocialMedia-Blase),

in von blindem Russlandhass getriebene Kriegsbefürworter, für die das Wörtchen 'Frieden' mittlerweile eine ähnliche Bedeutung hat, wie für den Teufel das Weihwasser.
Die Frage nach den Gründen für dieses seltsame Phänomen darf und muss gestellt werden!

Denn einfach nur den Begriff der Dummheit zu bemühen, wäre nicht nur billig sondern man würde sich auf genau dasselbe Argumentationsniveau der kriegslüsternen Regierungsfans begeben, die jede Erinnerung an die Vernunft der Diplomatie als rechtspopulistische Verschwörungstheorie diffamieren.

Ist es tatsächlich nur ein überbordendes Gerechtigkeitsgefühl gegenüber einem, von einem unbenommen grausamen und menschenverachtenden Angriffskrieg überzogenen Land?
Sind es fehlende Informationen, die dem 'Normalbürger' nicht bekannt sind, ihm nicht zugänglich gemacht werden und für die sich das Publikum am Fernsehschirm oder Smartphone auch gar nicht interessiert?

Informationen über die tatsächlichen Ursachen eines Stellvertreterkrieges zwischen zwei Großmächten, der in einem Drittland ausgetragen wird?

Informationen über die politische Historie des Landes, in dem dieser Krieg wütet?

Informationen über die Interessen derer, die diesen Krieg über Jahre hinweg (mit) provoziert haben?

Beides übrigens Evidenzen, die in ursächlichem Zusammenhang stehen!

Ist es das Ergebnis einer multimedialen 24/7- Gehirnwäsche, die keinen kritischen Gedanken an der Politik einer von ihrer eigenen Hybris zerfressenen Regierungsgurkentruppe mehr zulässt?
Oder wird jetzt deutlich, welche verheerenden Schäden fehlende Bildung, in Verbindung mit medialer Massenverblödung und einer in allen Bereichen unglaubwürdig gewordenen Medienlandschaft angerichtet haben?

Verfolgt man die kriegshetzenden (Leit-)Medienartikel, (meist von etwa dreißigjährigen SchreiberlingInnen verfasst), überkommt einen manchmal sogar der beklemmende Gedanke, dass sich da eine junge Medienelite auf der Suche nach dem ultimativen Kick in Form eines Krieges austobt.

Treffen da somit einfach nur eine (mehrheitlich grüngeprägte), wohlstandsverwahrloste jüngere und von allen Skrupeln befreite politische und mediale Kaste auf die durch die Pandemiepolitik ohnmächtig gewordenen und total verängstigten Bevölkerung?

Einer Bevölkerung die selbst den geringsten Widerstand gegen die größten politischen Absurditäten verlernt hat oder nur keine Lust mehr hat, reflexhaft einer zweifelhaften politischen Farbe zugeordnet zu werden?

Vielleicht ist es die Summe der gesellschaftlichen  Verwerfungen, die das Land seit vielen Jahren, dank einer falschen Sozial-und Arbeitsmarktpolitik, einer bis aufs Skelett zusammengesparten Bildung und zuletzt eines praktisch zerschlagenen Gesundheits-und Pflegesystems heimgesucht haben.

Flankierend von schleichendem Demokratieabbau, medialer Suggestion und einer fachlich, wie sozial völlig inkompetenten politischen Kaste, wurde auch in der Bevölkerung eine Saat gelegt, die nicht mehr den gesellschaftlichen Zusammenhalt präferiert sondern ganz im neoliberalen Sinnen nur noch auf der Suche nach den persönlichen ökonomischen Brotkrumen unterwegs ist.
Resümmierend kann man festhalten, dass die schon vor der Pandemie betriebene und durch diese noch einmal mit einer ganz neuen Qualität  ausgestattete Spaltung der Gesellschaft, der (zumindest gefühlt) mehrheitlichen Zustimmung zu einer aktiven Beteiligung an einem heißen Krieg in die Hände spielt.

Eine Entwicklung, die, geht sie so vehement weiter, nirgendwo etwas besser machen kann, jedoch auch in unserem Lande (und schlimmstenfalls auf dem gesamten europäischen Kontinent) unweigerlich unvorstellbares Elend heraufbeschwören wird.

Aber vielleicht ist dies ja der Sinn der ganzen politischen Übung.
Denn auch hier gilt wieder die berühmte Frage:
Cui bono?
(Dadalus Uggla, 2022)

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