Habecks grüner Wärmepumpenwahn
Foto: Michael Kappeler/dpa. - Umwelt- und Wirtschaftsgenius Habeck.
Beitrag von Dipl.-Ing. Ulrich Engelke
Zum Wärmepumpenwahn: Eine umgekehrte Geschichte aus persönlicher Erfahrung steuere ich zum aktuellen Wärmepumpenwahn (geplantes Gebäudeenergiegesetz) bei. Und auch wenn es genau andersherum ist, die Ursache ist die gleiche und das macht das Ganze dann interessant.
Vor etlichen Jahren wurde ein mit einer Wärmepumpe beheiztes Waldbad auf eine Gasheizung umgestellt. Nun liegt die Wassertemperatur des Bades bei 25°C und die Wärmequelle war ein großer nahebei liegender Teich mit vielleicht 18°C Wassertemperatur im Mittel der Badesaison. Aufgrund der geringen Temperaturdifferenz war vermutlich in der Vergangenheit eine hohe Leistungszahl erreicht worden. Diese Daten sind mir jedoch nicht bekannt.
Die Umstellung auf einen Gaskessel wurde jedenfalls mit einer Leistungszahl von schäbigen 2,5 begründet, ein Wert, der für Gebäudeheizungen mit hohen Temperaturdifferenzen bezogen auf die Wärmequelle zutrifft. Die "Politik" wurde also von Fachleuten (eines Ingenieurbüros) hinter's Licht geführt (Wärmepumpentechnik kann nicht jeder).
Bei den besagten niedrigen Temperaturdifferenzen zwischen Wärmequelle und Heizmedium wäre jedoch nach meiner Diagrammauswertung ein theoretisches Maximum mit einer Leistungszahl von 18(!) möglich gewesen, in der Praxis hätte man wohl so um immer noch gigantische 12 erreichen können (s. Diagramm im Link unten).
Damals wie heute liegt das gleiche Versagen der Politik vor. Von Fachtechnik völlig unbeleckt, sogar die simple Kenntnis des Zusammenhanges zwischen Temperaturdifferenz und Leistungszahl dürfte regelmäßig unbekannt sein, werden Entscheidungen getroffen. So kam es damals zu einer Fehlentscheidung in der Gemeinde und jetzt wird möglicherweise der Bundestag eine gravierende und Millionen Menschen betreffende Fehlentscheidung abliefern. Die ahnungslosen Politiker könnten sich nämlich mit dem üblichen sinnbefreiten Blabla ihrer ideologischen Sturmtruppen zufriedengeben. Es darf fröhlich getrötet und geschwurbelt werden. Davon haben sie Ahnung, ein Trost ist das aber auch nicht.
Stelle ich mir die Durchsetzung des Gesetzes hier bei uns vor Ort vor, dann kommt mir folgendes Szenario: Hunderte, wenn nicht tausende Haushalte werden ihre Wohnungen verlieren. Rentner werden eine Vollsanierung und die Heizungsumstellung sowieso nicht bewerkstelligen können. Sie erhalten von keiner Bank entsprechende Kredite, die auch ohnehin nicht zu bedienen wären. Ausweichwohnungen sind nicht vorhanden. Zwar gibt es in der Stadt diverse leerstehende Wohnungen, deren Sanierung ist aber noch unwahrscheinlicher. Und wo wohnt man eigentlich bei einer zweijährigen Umbauphase? Wäre es letztlich nicht besser, sich wegen der Nichtbezahlung einer verhängten Ordnungswidrigkeitsstrafe von 50.000 Euronen einfach einkerkern zu lassen? Aber auch das ist nur graue Theorie! Beheizte Plätze im Knast dürften eine trügerische Hoffnung sein. Die Chance auf einen gemütlichen Platz ist angesichts der Nachfrage wohl eher klein.
Fazit: Das Gesetz würde wegen Undurchführbarkeit scheitern. Aber egal, ich bereite mich jedenfalls schon auf ein Camping vor dem für die Umsetzung zuständigen Landkreis vor. Aber nur, wenn deren Insassen nicht ebenfalls auf der Straße sitzen!
https://www.energie-lexikon.info/leistungszahl.html
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