07. Mai 2013   Aktuell

Fracking im Landkreis Helmstedt

07.05.2013, Kommentar von Roswitha Engelke, Ratsfrau der Linkspartei im Rat der Stadt Helmstedt

Lebt eine Gruppe von Helmstedter Politikern hinter dem Mond? Mittlerweile weiß jedes Schulkind,

  • dass für eine Bohrung mit mehreren Frackvorgängen eine Milliarde Liter Trinkwasser benötigt werden. Diese Wassermengen fehlen im örtlichen Grundwasserkörper, was massive Auswirkungen auf den Wasserhaushalt hat,
  • dass das Rücklaufwasser, der so genannte "Flowback",  aufgrund der verwendeten Gifte entsorgt werden muß. Der Flowback ist oft stark radioaktiv belastet. Radon und andere Radionuklide können durch die Fracking-Methode an die Erdoberfläche kommen. Auch Salze, Schwermetalle und Substanzen wie Benzol oder Reaktionsprodukte aus den verschiedenen Zusätzen werden sich im Rücklaufwasser befinden,
  • dass, dieses Rücklaufwasser nicht in kommunalen Kläranlagen entsorgt werden kann. In Deutschland ist keine Behandlung in Industriekläranlagen vorgesehen. Daher wird die giftige Brühe wieder in den Boden verpresst.
  • dass nicht nur die Frackingflüssigkeit selbst das Trinkwasser gefährdet, sonder auch Gase, vor allem Methan, durch Risse entweichen können und damit in das Grundwasser gelangen.             

Dieses Wissen ist allem Anschein nach an den Befürwortern der Bohrungen ohne bleibenden Eindruck vorübergezogen.

Oder hat (mal wieder) die Geldgeilheit über den Verstand gesiegt, denn verantwortungsbewusstes Handeln für Mensch und Umwelt kann bei dieser Entscheidung nicht im Vordergrund gestanden haben.

Zum Artikel der Braunschweiger Zeitung

Was ist fracking

Hydraulic Fractioning ist eine Methode mit der ein Gemisch aus Wasser, Sand und chemischen Zusätzen unter hohem Druck einige 1000 m tief in das Reservoirgestein gepresst wird, um darin Risse zu erzeugen und diese aufzuweiten, um Gas- und Ölvorkommen zu fördern, die in diesen Gesteinsschichten gebunden sind.

Da die Gegend um Helmstedt/Schöningen durch Salz- und Kohleabbau, einem Schweizer Käse ähnlich, stark unterhöhlt ist, sind Probebohrungen riskant. Das Auslösen von Erdrutschen oder Erbeben in nahe gelegenen Wohngebieten muß einkalkuliert werden.

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