26. November 2023   Aktuell

Der tägliche Wahnsinn: Die "Tagesmutter" ersetzt durch ein unspezifisches Neutrum

Kommentar: Dieses Land hat andere Sorgen


Wortungetüm als Zeitgeist-Notwendigkeit: Aus Tagesmutter wird "Kindertagespflegeperson"

Quelle RTDeutsch

Diesmal tatsächlich kein grünes Hirngespinst, sondern der Wunsch des Münchner Schulreferats, geleitet durch eine SPD-Politikerin. Zukünftig soll bei der Verwendung "eines geschlechtsneutralen Begriffs in einer Beschlussvorlage zum Thema Pflege" darauf geachtet werden, anstatt dem Wort "Tagesmutter" zukünftig "Kindertagespflegeperson" zu verwenden. Die Pressestelle der Behörde informiert nach irritierten Medienanfragen:

"Es handelt sich dabei um einen Begriff, der beim Gesetzgeber und in der Landeshauptstadt München bereits in Verwendung ist."

Erläuternd wird weiter vorgetragen, dass der Begriff bereits vom Gesetzgeber genutzt wird, so im bundesweit geltenden Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG). In den Paragrafen § 22 und § 23 KJHG ist die Kindertagespflege festgelegt. Dort werden Berufstätige in diesem Bereich offiziell als "Kindertagespflegepersonen" bezeichnet.

 

Wenig überraschend erinnert die Pressesprecherin an den jahrzehntelangen Skandal und stillen Schmerz Betroffener, dass "das Wort 'Tagesmutter' faktisch nicht alle Personen in diesem Beruf mit einbezieht. Es sind in dem Beschluss auch Männer, also 'Tagesväter', angesprochen".

Münchens CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl kommentierte gegenüber der Bild-Zeitung: "Mit solchen technokratischen Wort-Monstern entfernt sich die Verwaltung von den Menschen. Das ist doch lebensfremd. In der realen Welt gibt es ganz andere Sorgen."

Die Sprecherin des Schulreferats stellte versöhnlich klar: "Tagesmütter dürfen sich selbstverständlich weiterhin als solche bezeichnen."

 

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