Martin Schirdewan, DIE LINKE. im EU-Parlament zum Korruptionswahrnehmungsindex 2021 von Transparency International
Kommentar Roswitahha Engelke: Martin Schirdewan drückt sich milde aus, denn Deutschland gilt weltweit als Geldwäsche-Paradies. Wie stellt sich der ehemalige Chef der Geldwäschespezialeinheit FUI, Olaf Scholz, zu diesem Problem? Denn während seiner "Chef-Tätigkeit" in dieser Behörde machte diese vor allem mit negativen Schlagzeilen von sich reden.
- Olaf Scholz Spezialeinheit beim Zoll, die Financial Intelligence Unit, kurz FUI
- Deutschland das Geldwäsche-Paradies
Martin Schirdewan, Ko-Vorsitzender der Linksfraktion THE LEFT und finanzpolitischer Sprecher von DIE LINKE im Europäischen Parlament, erklärt zur Veröffentlichung des Korruptionswahrnehmungsindex 2021 von Transparency International:
Stiefkind Korruptionsbekämpfung: Stromausfall bei Ampel
„Deutschland tritt in Sachen Korruptionsbekämpfung seit Jahren auf der Stelle"
Der Koalitionsvertrag der Ampelregierung weckt kaum Hoffnungen auf Fortschritt. Die Regierungsparteien haben nichts gelernt aus Veröffentlichungen zu Maskendeals, Cum-Ex und Wirecard-Skandal. Gegen Steuerhinterziehung, Korruption und Geldwäsche muss endlich umfassend und konsequent vorgegangen werden.“
„Affären um Nebeneinkünfte und Maskendeals zeigen: Wir brauchen eine unabhängige Kontrollinstanz, die Lobbyregister und Nebeneinkünfte von Abgeordneten genauestens überprüft. Wir fordern scharfe und bindende Verhaltensregeln für Abgeordnete und eine Überarbeitung des Paragraphen 108e zur Abgeordnetenbestechung. Nur so können undurchsichtige Einflussnahme und Korruption endlich sanktioniert werden. Im Koalitionsvertrag der Ampel aber fehlt davon jede Spur.“
„Auch bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Steuerbetrug bleibt die Ampel hinter ihren Versprechungen zurück. Eine effiziente Finanzaufsicht auf EU-Ebene und gebündelte Kräfte im Kampf gegen Geldwäsche, fehlen im Koalitionsvertrag. Und das, obwohl im Geldwäsche-Paradies Deutschland jährlich schätzungsweise 100 Milliarden Euro gewaschen werden. Schließlich müssen auch Whistleblower*innen geschützt werden, denn sie zeigen Zivilcourage und betreiben wichtige Aufklärung.
Wir fordern anonyme Meldewege und umfassenden Schutz vor Repression - im Sinne von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.“