Allgemein
Pech für den Toni
Dreigroschenoper in Dresden: Warnender Epilog oder einfach doch nur ein politischer Offenbarungseid?
Gerade Bertold Brechts "Dreigroschenoper" als Propaganda gegen Andersdenkende zu nutzen ist eigentlich ein Sakrileg, (...) wenn es subkutan gegen Impfgegner, vermeintliche Reichsbürger, Friedensaktivisten und all die sonstigen renegaten Sachsen geht – also diejenigen, die nicht so wählen, wie es sich der Regisseur wünscht (…) Brecht kritisiert in der Dreigroschenoper die bürgerlich-kapitalistische Welt der Weimarer Republik. Er parodiert hier das Bürgertum und verspottet den Kapitalismus: Die Bettler- und Gaunerwelt unterscheidet sich nicht vom Bürgertum: Der Verbrecher kann auch ehrbarer Bürger sein - und umgekehrt. logischerweise ist dann auch die zentrale Erzählung die bevorstehende Landtagswahl in Sachsen. (...) und dabei geht es um die AfD, die mehr Zustimmung bei den Wählern findet als die etablierten Parteien.
Dreigroschenoper in Dresden: Warnender Epilog oder einfach doch nur ein politischer Offenbarungseid?
Quelle: NachDenkSeiten.
Es hätte ein schöner Abend werden können, meine Frau und ich bekamen die letzten beiden Karten an der Abendkasse zu Bertolt Brechts Dreigroschenoper. Und ja, wir wussten, worauf wir uns einließen: Dresdner Schauspielhaus und Völker Lösch als Regisseur, da weiß man vorher, wohin die Reise geht. Insofern sei ihm das AfD-Bashing verziehen, ach halt, es war ja nicht die AfD, sondern die PfD, die Perspektive für Deutschland, in blau versteht sich. Von Torsten Küllig.
Und in Anbetracht der durchaus gelungenen Inszenierung, die vor allem von den großartigen Schauspielern mit ihren einprägsamen Stimmen lebt – der Countertenor Georg Bochow sei hier besonders hervorgehoben –, ist man auch weiterhin milde gestimmt, wenn es subkutan gegen Impfgegner, vermeintliche Reichsbürger, Friedensaktivisten und all die sonstigen renegaten Sachsen geht – also diejenigen, die nicht so wählen, wie es sich der Regisseur wünscht …
Wer im Kulturschaffenden-Mainstream-Teich fischt, hat halt immer die gleichen Köder. Es ist schon eher langweilig, weil vorhersehbar, und logischerweise ist dann auch die zentrale Erzählung die bevorstehende Landtagswahl in Sachsen. Vermutlich ist es für Akteure des Kulturbetriebs auch das Schlimmste, was sie sich vorstellen können, sollte die AfD – um die geht es und jeder weiß es – in Sachsen regierungsfähig werden. Eine tiefgreifendere, gar differenzierte Erklärung, wieso es in Sachsen zu dieser Stimmung gekommen ist, wer die Hauptverantwortung für die Politik(er)verdrossenheit trägt – Fehlanzeige!
Assange - Baerbocks Wahlversprechen
Quelle: Bundespressekonferenz, von Florian Warweg, NachDenkSeiten
Am 20. Februar begann in London die wohl letzte Anhörung im Fall des seit fast fünf Jahren eingekerkerten Journalisten und WikiLeaks-Gründers Julian Assange. Ende 2021, kurz vor Amtsantritt als Außenministerin, forderte Annalena Baerbock öffentlich die „sofortige Freilassung von Julian Assange“ und begründete dies damals mit Verweis auf „schwerwiegende Verstöße gegen das Verbot von Folter, gegen das Recht auf ein faires Verfahren und gegen das Recht, keine Strafe ohne Gesetz zu erhalten“. Die NachDenkSeiten wollten auf der BPK vor diesem Hintergrund wissen, ob die Außenministerin weiterhin die damals von ihr angeführten schwerwiegenden Menschenrechtsverstöße gegen Assange gegeben sieht. Das Auswärtige Amt reagierte sichtlich genervt. Von Florian Warweg.
Audiatur et altera pars - Die andere Seite berichtet:
Awdejewka: Ukrainische Soldaten verminen Leichen getöteter Kameraden
Beim Rückzug aus Awdejewka haben ukrainische Truppen die sterblichen Überreste ihrer getöteten Kameraden vermint. Dies berichtet Igor Kimakowski, ein Berater des Chefs der Volksrepublik Donezk, gegenüber der Nachrichtenagentur TASS. Der Beamte wörtlich:
"Unsere Stoßtruppen haben vor einigen Stunden mehrere Privathäuser entdeckt, in denen die Leichen ukrainischer Soldaten gefunden wurden. Bei der Untersuchung der Häuser stellte sich heraus, dass diese mit Sprengfallen versehen waren."
Kimakowski betont, dass solche Sprengfallen auch entlang der Straße entdeckt wurden, auf der Kiews Truppen Awdejewka verlassen haben.
Am Dienstag hatte Kimakowski mitgeteilt, dass russische Pioniertruppen bereits 400 Minen entschärften.
Auch Polens Bauern protestieren
Bauernproteste in Polen: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Pro-Putin-Plakat und Sowjetfahne
Bei den Bauernprotesten in Polen gegen die Einfuhr von ukrainischem Getreide kam es zu einem Vorfall: Ein Bauer bat auf einem Plakat Putin um Hilfe und bekam umgehend Ärger mit der Polizei. Der polnische Innenminister machte den "Skandal" schnell zur "Chef-Sache".
Mehr als 100 landwirtschaftliche Traktoren blockierten am Dienstag die Straße vor der Autobahnausfahrt der A1 im polnischen Gorzyczki unweit der tschechischen Grenze. Während des Protests kam es zu einem Vorfall: Auf einem der Traktoren war eine UdSSR-Flagge mit Hammer und Sichel sowie eine an Putin gerichtete Forderung zu sehen, berichtete die Zeitung Gazeta Wyborcza, die einen Korrespondenten vor Ort hatte.
Weiterlesen: Auch Polens Bauern protestieren
Weitere Beiträge...
-
Interview mit Vizeadmiral a.D. Schönbach: „Auch der russischen Seite muss zugehört werden“
-
EU-Kommission verklagt Ungarn wegen Gesetz zum Schutz der Souveränität
-
Dieselben Politiker, die über Nawalny wehklagen, schweigen eisern zu Julian Assange
-
Putin: Deutschland könnte schon morgen Gas über Nord Stream 2 erhalten