Allgemein
Die Vormachtstellung des Westens ist zu Ende, er muß lernen was geht und was nicht mehr geht ...
Je weiter sich Indien, Afrika, Lateinamerika empanzipieren, desto leichter werden Beobachter die diametral entgegengesetzten Weltanschauungen erkennen können. Die meisten westlichen Länder werden Kanada aus Solidarität mit ihrem faktischen Block des Neuen Kalten Krieges unterstützen, während die meisten nicht westlichen Länder (und das ist die Mehrheit) wahrscheinlich Indien unterstützen werden, da es ein befreundetes Entwicklungsland ist.
Quintessenz: Der Westen verliert eklatant an Einfluss und muß lernen was geht und was nicht mehr geht!
"Hinter dem indisch-kanadischen Streit steckt weit mehr als ein angebliches Attentat"
Quelle:RT, von Andrew Korybko
Kanada beschuldigte am Montag indische Agenten, im Juni den Doppelbürger Hardeep Singh Nijjar ermordet zu haben, wies daraufhin einen seiner Diplomaten aus und versprach, Delhi für dieses angebliche Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen. Indien wies die Anschuldigung zurück und wies im Gegenzug einen kanadischen Spitzendiplomaten aus.
Entgegen der Darstellung in den Medien geht es bei dem indisch-kanadischen Streit um weit mehr als nur um die Tötung eines Mannes. Vielmehr verkörpert er wohl den Zusammenprall der polar entgegengesetzten Weltanschauungen dieser beiden Länder.
Aus der Sicht Kanadas war Nijjar ein friedlicher Aktivist, der von seinem in der UNO verankerten Recht Gebrauch machte, die Selbstbestimmung der Sikhs in Indien zu fordern. Ottawa weigerte sich, ihn auf Ersuchen der kanadischen Polizei an den indischen Bundesstaat Punjab auszuliefern, weil es die Anschuldigungen im Zusammenhang mit Terrorismus als politisch ansah. Kanada wusste, dass dies und seine Weigerung, Indiens Ersuchen um Schutz des diplomatischen Besitzes in diesem Land vor Angriffen assoziierter separatistischer Gruppen nachzukommen, die bilateralen Beziehungen gefährden würde, hielt aber dennoch an seinem Standpunkt fest.
Der Cum-Ex-Skandal geht in eine neue Runde – In Bonn steht der Warburg-Banker Christian Olearius vor Gericht
Meinung: Wenn Deutschland noch ein Rechtsstaat ist, müssen die Verwicklungen des deutschen Bundeskanzlers in den Skandal offengelegt werden. Die Bürger dieses Landes haben ein Recht darauf zu wissen, wes Geiteskind sie regiert. (Roswitha Engelke)
"Der Cum-Ex-Skandal geht in eine neue Runde – In Bonn steht der Warburg-Banker Christian Olearius vor Gericht"
Quelle:NachDenkSeiten
Seit diesem Montag sitzt der frühere Chef und Mitinhaber der Privatbank M.M. Warburg, Christian Olearius, auf der Anklagebank. Die Staatsanwaltschaft Köln wirft dem Banker 14 Fälle besonders schwerer Steuerhinterziehung vor. Der entstandene Schaden soll sich auf 280 Millionen Euro beziffern. Das Verfahren findet am Landgericht Bonn statt, das sich inzwischen zu dem wichtigsten Ort für die juristische Aufarbeitung des Cum-Ex-Skandals entwickelt hat. Unter anderem wurde dort der Steueranwalt und „Cum-Ex-Strippenzieher“ Hanno Berger zu acht Jahren Haft verurteilt. Was den Fall Olearius jedoch von all den anderen unterscheidet, ist seine politische Brisanz. In dem Verfahren könnten neue Details über die Rolle von Bundeskanzler Olaf Scholz im Cum-Ex-Skandal ans Licht kommen. Von Thomas Trares.
Gegen das Vergessen - Leningrader Blockade 1941-1944
Die Leningrader Blockade, eines der eklatantesten Verbrechen des Zweiten Weltkriegs, dauerte vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944, also etwa 28 Monate. (Roswitha Engelke)
Kommentar der Botschaft zum Jahrestag des Beginns der Leningrader Blockade
Quelle:Russische Botschaft
In diesen Tagen gedenken wir schmerzvoll des Beginns der Belagerung Leningrads durch die Kriegshorden des Nazi-Deutschlands und dessen Handlanger. Die Blockade wurde zu einem tragischen historischen Ereignis, dessen Ausmaß an Brutalität und Unmenschlichkeit in der Menschheitsgeschichte einmalig ist. Nach Beginn der Einmarsches in der Sowjetunion, den das von der Rassenideologie getriebene nationalsozialistische Regime von vornherein zum Vernichtungskrieg erklärte, machten Hitlers Feldherren deutlich, dass Leningrad vom Antlitz der Erde getilgt werden soll. Am 22. September 1941 unterzeichnete Hitler eine Direktive mit dem Titel „Über die Zukunft der Stadt Petersburg“. Dieser zufolge sollte Leningrad eng eingeschlossen werden und durch Beschuss mit Artillerie und laufendem Bombeneinsatz dem Erdboden gleichgemacht werden. Eventuelle Bitten um Übergabe und Evakuierung der Zivilisten sollten abgeschlagen werden. Laut Planung der Hitleristen sollten alle Einwohner Leningrads sterben.
Die Stadt hielt jedoch stand. Die Leningrader haben sich nicht ergeben. Für die heroische Verteidigung musste aber ein unheimlicher Preis gezahlt werden. In 900 Tagen und Nächten der Blockade forderten Hunger, Kälte und Bombenangriffe über eine Million Menschenleben.
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Immanuel Wallerstein und das Weltsystem: Aktive Entkolonisierung, Befreiung, Entwicklung
Kapitalismus, Antikapitalismus und Sozialwissenschaften – Konferenz um das Werk von Immanuel Wallerstein in Pari
Am 11. und 12. September 2023, nicht ganz zufällig am Jahrestag des Putsches gegen Salvador Allende in Chile, im 60. Jahr der Gründung der Maison des Sciences de l’Homme an der École des Hautes Études en Sciences Sociales EHESS in Paris, fand eine bemerkenswerte internationale Tagung statt. Sie war Immanuel Wallerstein gewidmet, der – neben dem Fernand Braudel Center FBC an der Universität Binghamton, NY – hier jahrzehntelang ein zweites Standbein als Forscher und akademischer Lehrer hatte. Dies verband ihn mit der von Fernand Braudel gegründeten Einrichtung in Paris. Von Andrea Komlosy.
Wallerstein hat bekanntlich den Begriff des Weltsystems zur Charakteristik der systematischen Verbindung von Regionen als Grundlage ihrer unterschiedlichen Stellung in der Weltwirtschaft, als Zentrum, Semiperipherie oder Peripherie, geprägt. Auf dieser Basis entwickelte sich der Kapitalismus als weltumspannendes, dynamisches, Ungleichheit erzeugendes System. Für die Erforschung und Vermittlung der Geschichte des Weltsystems, der Welt als System kann diese Tagung als Wegmarke betrachtet werden.
Die Forschungslandschaft zu Weltsystem, wie auch zur Welt- und Globalgeschichte, zerfällt trotz des Anspruchs auf Grenzen überschreitende, interdisziplinäre Kooperation in distinkte Forschungsräume. Die deutschsprachige Forschung stößt international auf relativ geringe Aufmerksamkeit.[1] Das Englische als internationale Kommunikationssprache drängt sie an den Rand, was junge deutschsprachige ForscherInnen in die Arme des Englischen treibt. Dem hält die Zeitschrift für Weltgeschichte als deutschsprachiges Organ für global- und welthistorische Debatten entgegen.
Der G20-Gipfel aus russischer Sicht
Quelle: Russisches Botschaft
Außenminister Lawrow
Der G20-Gipfel war ein eindeutiger Erfolg, vor allem der indischen Präsidentschaft, aber auch von uns allen. Ich fühle, dass das Gipfeltreffen ausschlaggebend war. G20 erlebt eine innere Reform. Es zeigte sich vor allem darin, dass die G20-Mitglieder aus dem Globalen Süden ihre Teilnahmeaktivität wesentlich erhöht haben und unter Indiens federführenden Rolle die Berücksichtigung ihrer Interessen in den am Rande der G20 besprochenen Vereinbarungen klar und beharrlich forderten. Der Globale Süden will seine Rolle in den globalen Organisationen stärken, die seinem tatsächlichen Einfluss auf die Weltpolitik entsprechen würde, u. a. im Wirtschaftsbereich, in dem die BRICS-Mitgliedstaaten nach Volumen des Bruttoinlandsproduktes die G7 schon überholt haben. Die Entwicklungsländer werden sich jetzt um Gerechtigkeit bedeutend eindringlicher und geschlossener bemühen.
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