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Politische Einheitsfront? Gewerkschaft Verdi plädiert für Waffenlieferungen an die Ukraine
Kommentar Roswitha Engelke:
Die Führungsspitzen im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) schwenken auf den antirussischen Kriegskurs der Regierung ein. Auch der Verdi-Vorstand hat sich beim Bundeskongress mit einem Leitantrag für Waffenlieferungen gegen die Basis durchgesetzet – Mitglieder wehren sich dagegen.
Alles schon einmal dagewesen. Anfang des 20. Jahrhunderts warnten Teile der Gewerkschaftsbewegung und der Sozialdemokratischen Partei angesichts der Hochrüstungspolitik in Europa vor einer wachsenden Kriegsgefahr.
Auch damals setzte sich in den Gewerkschaften eine regierungstreue Mehrheit durch. Sie schwurbelte in jenen Tagen ein Krieg sei eine „Bewährungsprobe”, die eine „sittliche Volkserneuerung” erzwinge. So steht es im Jahrbuch 1915. Und weiter heißt es dort: Der Krieg sei „der Feuerofen, der die Menschheit von Schlacken und Fehlern reinigt”. Zwar habe „der Krieg die äußere Kultur und das äußere Glück des Menschen bedroht; den inneren Menschen aber hat er veredelt und emporgehoben”. (Entnommen aus "Geschichte der Gewerkschaften - Einheitsfront für den Krieg".) -
Heute wird eine Debatte zwischen Delegierten nicht zugelassen und mit einer schöngefärbten Ausrede die Vernunft überstimmt.
Gewerkschaft Verdi plädiert für Waffenlieferungen an die Ukraine
Der Bundeskongress der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi setzt sich für Waffenlieferungen an die Ukraine ein. Die Debatte während des Kongresses über einen entsprechenden Leitantrag wurde unterdrückt. Verdi gibt damit seine frühere friedenspolitische Position auf.
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Wie die Tageszeitung Junge Welt berichtet, unterdrückte die Mehrheit der Delegierten auf dem Bundeskongress der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi eine Diskussion um die Fortsetzung einer friedenspolitischen Ausrichtung dieser Gewerkschaft.
Der Leitantrag, wonach die Gewerkschaft die Linie der derzeitigen deutschen Bundesregierung unterstützt
Eine Wagenknecht-Partei - Wenn sie die sozialen Themen besetzt, ist sie unverzichtbar
Kaum war bekannt geworden, dass die Parteigründung von Sahra Wagenknecht nun auf die Zielgerade zuzusteuern scheint, ist das Geschrei groß. Das ist in vielerlei Hinsicht nicht überraschend.
Das schöne Montagswort
Quelle: DU
Muss man die Menschen für den Sozialismus umerziehen? Keineswegs, meint Erich Fromm in seinem Buch über Marx. Sie müssen nur ihre korrumpierende Erziehung loswerden
Quelle: Marx21.de, von Carla Assmann
"Den Geist ruiniert"
»Fromm reinigt das Bild«, schrieb der begeisterte Rezensent in der Zeit. Es sind die frühen 1960er Jahre, der Kalte Krieg nimmt weiter an Fahrt auf, da veröffentlicht der bekannte Psychoanalytiker Erich Fromm ein kleines Buch, das vielen die Augen öffnet. Es trägt den Titel »Das Menschenbild bei Marx«.
Die »Verfälschung des Marxschen Denkens« wird von zwei Seiten betrieben, heißt es dort. Auf der einen Seite beanspruche das sowjetische Regime Marx zur politischen Legitimation – und entstelle dabei seine Ideen. Der antikommunistische Westen auf der anderen Seite glaube diese Propaganda aber nur allzu gern und werfe Marx vor, sein Ideal einer anderen Gesellschaft habe aus seelenlosen Robotermenschen unter der Knute einer totalitären Bürokratie bestanden. Zugleich würden die Antikommunisten nicht müde zu betonen, dass der Kapitalismus mit seinem egoistischen Profitstreben nun einmal der menschlichen Natur entspreche und die Idee einer sozialistischen Gesellschaft realitätsfremde Träumerei sei.