Energie-/Umweltpolitik
Energiewende mit Kohleförderung wie geht das ...
Neues Deutschland: 08.03.2014
Kohleförderung trotz Energiewende
Finanziert Deutschland ein Kraftwerk in Kosovo?
Während die Große Koalition hierzulande die Energiewende propagiert, denkt sie über eine Beteiligung am Kohlekraftwerk »Kosovo C« nach. Das ergab eine Anfrage der LINKEN.
Unterstützt die Bundesregierung umweltschädliche Kraftwerksneubauten im Ausland? Das wollte die Linksfraktion im Bundestag von der Großen Koalition wissen - am Beispiel »Kosovo C«. Das Braunkohlekraftwerk mit einer geplanten Leistung von 400 bis 600 Megawatt soll mit finanzieller Hilfe der Weltbank gebaut werden und anschließend die Energieversorgung Kosovos sicherstellen. Umweltschützer und Entwicklungshilfegruppen kritisieren seit Jahren die Umweltschädlichkeit des Projekts. Laut der Organisation Urgewald ist Kosovo bereits heute das europäische Land mit der höchsten Luftverschmutzung durch Braunkohleabgase. Zudem sollen für den Neubau Hunderte Menschen umgesiedelt werden.
Der atmende Deckel
"Atmender Deckel" ist die verharmlosende Bezeichnung für eine Bestimmung in EEG 2012, die zur finanziellen Erdrosselung der Solarenergie führt.
Weiterlesen: Der atmende Deckel
Sonne und Wind statt Fracking, Kohle und Atom!
Ein breites Bündnis von Umweltgruppen, Bewegungsverbänden und Parteien demonstrierte unter diesem Motto am vergangenen Wochenende im Berliner Regierungsviertel für eine wirkliche Energiewende in Deutschland.
Dabei waren weit mehr als 15.000 Menschen.
Biogas und seine Folgen
Mittlerweile wird in Niedersachsen rund ein Drittel des angebauten Maises zu Biogas vergoren. Parallel zu dieser Entwicklung wurden die Schweinehaltung und dafür auch der Anbau von Futtermitteln ausgeweitet, so dass der Maisanteil an der Landwirtschaftsfläche in einigen Gemeinden bereits über 40% beträgt und hier unstrittig das Landschaftsbild prägt.
Milchviehbetriebe mit Weidehaltung und Ökobetriebe können inzwischen nicht mehr wachsen, im Extremfall wird ihre Existenz in Frage gestellt, weil beim Ablauf und Neuabschluss von Pachtverträgen subventionsbedingt konkurrenzstärkere Biogasbetriebe das Rennen machen, um anschließend Grünland umzubrechen und auf den Flächen Silomais anzubauen.
Die Folgen sind nicht nur ökologisch nachteilig, sondern führen auch zu sozialen Spannungen. Dabei trägt die in BGA erzeugte Energie beispielsweise lediglich zu 3,4% zur Deckung des Stromverbrauchs bei. Strom aus anderen regenerativen Energien (v.a. Windenergie) sind wesentlich kostengünstiger und flächeneffizienter.
Ferner treffen in Regionen mit hohen Maisflächenanteilen, ein hohes Wirtschaftsdüngeraufkommen, Wirtschaftsdüngerimporte aus den Niederlanden und zusätzliche Nährstoffe aus dem NawaRo-Anteil der Gärreste zusammen.
Vielerorts führt dies zu einer lokalen Überlastung des Stickstoffkreislaufs. Diese Zusammenhänge lassen sich mittlerweile auch an hohen und wieder ansteigenden Nitratgehalten des Grundwassers nachvollziehen. Im Endeffekt werden die bereits durch die Tierhaltung verursachten Umweltprobleme durch die in diesem Falle unheilige Allianz mit Biogas weiter verschärft.
Runter mit der EEG-Umlage
Renaissance des Sozialen in der Energie-Politik. Weiterlesen