Energie-/Umweltpolitik
Sieg der Energiemafia gegen die Vernunft
Beitrag v. 2011 Deutsche Umwelthilfe e. V.
Gegen alle Widerstände hat die schwarz-gelbe Bundesregierung die Laufzeiten der derzeit 17 deutschen Atomreaktoren mit Wirkung zum 1. Januar 2011 um nominell acht bis 14 Jahre verlängert. Im Ergebnis bedeutet dies, dass die umstrittene Hochrisikotechnologie in Deutschland noch etwa 30 weitere Jahre eingesetzt werden soll. Damit droht dem um die Jahrtausendwende begonnenen ökologischen Umbau unseres Energiesystems eine lange Durststrecke. Sollte die Entscheidung Bestand haben, wird sich der über eine Dekade dynamische Ausbau der Erneuerbaren Energien im Stromsektor voraussichtlich erheblich verlangsamen und auf halber Strecke stecken bleiben.
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Um wessen Sicherheit geht es eigentlich?
Hannover. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) informiert nicht mehr im Internet über neu genehmigte Atommülltransporte. Das Bundesumweltministerium habe darum gebeten, nur noch bereits durchgeführte Transporte zu veröffentlichen, sagte ein Behördensprecher gestern auf Anfrage. Bislang veröffentlichte das BfS auf seinen Seiten eine Liste mit genehmigten Transporten. Die Streichung sei aus „Gründen der Sicherung“ vorgenommen worden, heißt es im Bundesumweltministerium.
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Unruhen in Nordafrika - Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte
Wer hat Nutzen von den Unruhen in Nordafrika?
Die Unruhen in Libyen haben erneut zu einem Anstieg des Ölpreises geführt. Zum Unterschied von Ägypten und Tunesien ist die Ölproduktion Libyens speziell für Europa von Bedeutung, da zum einen ein Großteil der Ölexporte aus Libyen nach Europa transportiert werden, zum anderen das Rohöl als qualitativ hochwertig gilt. Zudem ist mit den massiven Unruhen in Libyen nun erstmals ein OPEC-Mitglied betroffen (Algerien könnte bald folgen). Anders als in Ägypten scheint in Libyen nun auch die aktuelle Ölproduktion zumindest vorübergehend Ausfälle zu verzeichnen. Sowohl Repsol als auch die BASF-Tochter Wintershall haben ihre Produktion ausgesetzt. Die österreichische OMV rechnet zumindest mit einem temporären Rückgang der Ölproduktion und möchte auch einen kompletten Ausfall nicht ausschließen. Der in Libyen stark engagierte italienische Ölkonzern Eni spricht ebenfalls von einer geringeren Geschäftsaktivität. Sollte das Regime unter Al-Gaddafi letztendlich gestürzt werden, dürfte es weit herausfordernder sein, die ausgefallene Produktion wieder in Betrieb zu nehmen, da aus heutiger Sicht die Gefahr besteht, dass es aufgrund der vorherrschenden Stammesstruktur in Libyen vorübergehend zu eher chaotischen Zuständen kommen könnte. Ein kompletter Ausfall der libyschen Ölproduktion entspricht rund einem Drittel der in der OPEC zur Verfügung stehenden Reservekapazitäten (rund 60% dieser Reservekapazitäten hält Saudi Arabien). Ein solches Szenario würde das Angebots-/Nachfragebild merklich verändern und den Ölpreis unserer Ansicht nach vorübergehend noch weiter ansteigen.
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Genehmigung für Probebohrungen war überfällig
DIE LINKE: – McAllister inkonsequent – Sanierung der Asse muss Chefsache werden
Hannover. DIE LINKE im Landtag hat die heute erteilte Genehmigung für Probebohrungen in der Asse als überfällig bezeichnet. Die Probebohrungen seien eine Voraussetzung dafür, dass das Bundesamt für Strahlenschutz ein Sanierungskonzept erarbeiten könne. Die nun vorliegende Genehmigung hat 32 Auflagen. „Es ist unverständlich und unverantwortlich, warum die Landesregierung die Genehmigung so lange verschleppt hat“, sagte Kurt Herzog, der umweltpolitische Sprecher der Linksfraktion. Im Interesse der Anwohner, der Arbeiter und der Umwelt müsse endlich Schluss sein mit den Verzögerungen.
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Pannen in Philippsburg nicht gemeldet
Im Atomkraftwerk Philippsburg sind drei Pannen nicht gemeldet worden – die Landesregierung in Baden-Württemberg deckt den Betreiber EnBW.
VON NADINE MICHEL & INGO ARZT
Foto: dapd
BERLIN taz |
Hier passierten mehr als nur Informationspannen: AKW Philippsburg. Der baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) sagt gern, wie sicher die Atomkraftwerke in seinem Bundesland seien. "Ich glaube, es ist die einzige Möglichkeit, es so zu machen, wie wirs machen", ergänzte er am Dienstag, als in Berlin der Beschluss fiel, Neckarwestheim I und Philippsburg I vom Netz zu nehmen. Daheim in Stuttgart darf die Chefin des Landesumweltministeriums, Tanja Gönner (CDU), unterdessen unter den Tisch kehren, wie mans denn so macht mit der Atomkraft: Seine Landesregierung hat der Atomaufsicht des Bundes zwei Pannen im angeblich sicheren Reaktor Philippsburg II nicht gemeldet.
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