Vor Ort
„Remonarchisierung“ der Demokratie
NachDenkSeiten, Beitrag von Pentti Turpeinen.
Statt einen „herrschaftsfreien Diskurs“ als eine Weiterentwicklung der Demokratie zu wagen, kultiviert die mediale Politöffentlichkeit voller Elan einen „herrschaftlichen Monolog“ aus den vordemokratischen Zeiten. Dazu gehört ein staatsmächtig gelenktes Ignorieren, Auslachen und sogar Bestrafen von Stimmen, in denen die Meinungsvielfalt und Demokratie bereichernde Diskussionsbereitschaft über die systemimmanenten Fehlentwicklungen lebendig gehalten werden. Und dies ist leider kein Science-Fiction-Scherz, sondern fühlt sich eher wie eine Art Weltschmerz an. Von Pentti Turpeinen.
Ja, es „weltschmerzt“, zu beobachten, wie die westlichen Nationen die demokratischen Ideale, ohne die historische Bedingtheit und Konsequenzen des eigenen Denkens und Handelns zu reflektieren, in einen quasi monarchistischen Treueschwur an ein „wertewestliches Reich“ verwandeln.
Alles hat seine Geschichte. Mit der Sprachfähigkeit war der Mensch auf die Idee gekommen, sich von der unmittelbaren Verbundenheit mit der Natur zu emanzipieren und mit eigenen Visionen und Vorstellungen das gemeinschaftliche Überleben zu gestalten.
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Wir haben ein Problem mit Dummheit, wenn sie weh täte, wäre die Welt ein lauter Ort
Heuchler und Lügner
Beitrag: NachDenkSeiten, von Oskar Lafontaine
(...) Man hätte sich in der Tat nach der Ära des Nationalsozialismus nicht vorstellen können, dass die Enkel der Nazigeneration den Völkermord einer faschistischen israelischen Regierung im Gazastreifen mit Waffenlieferungen unterstützen. (...)
Bundeskanzler Friedrich Merz sagte vor einigen Tagen: „Das, was die israelische Armee jetzt im Gazastreifen macht, ich verstehe offen gestanden nicht mehr, mit welchem Ziel.“ Da kann man dem Bundeskanzler helfen. Die faschistische Regierung Israels hat oft genug ihr Ziel benannt: Sie will die ethnische Säuberung des Gazastreifens. Nun hat Außenminister Wadephul erklärt, es müsse geprüft werden, „ob das, was im Gazastreifen geschieht, mit dem humanitären Völkerrecht in Einklang zu bringen ist“. Von Oskar Lafontaine.
Man glaubt es nicht. Die Verlogenheit und Heuchelei der Christdemokraten kennen keine Grenzen. Was ist bei diesem Völkermord und der ethnischen Säuberung noch zu prüfen? Kommentatoren weisen darauf hin, dass die wackeren Christdemokraten befürchten, dass der Internationale Gerichtshof, wenn er über die Klage Nicaraguas urteilt, Deutschland der Beihilfe zum Völkermord für schuldig befindet.
Man hätte sich in der Tat nach der Ära des Nationalsozialismus nicht vorstellen können, dass die Enkel der Nazigeneration den Völkermord einer faschistischen israelischen Regierung im Gazastreifen mit Waffenlieferungen unterstützen.
Leserbriefe zu diesem Beitrag finden Sie hier.
Erster Jüdisch-Antizionistischer Kongress: Nicht in unserem Namen
(...) Es ist kein Zufall, dass dieser Kongress gerade in Wien stattfindet. Wien war der Ausgangspunkt der zionistischen Bewegung, Theodor Herzls geistige Heimat, wo die Idee eines jüdischen Staates erstmals politischen Raum gewann. (...)
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Beitrag: NachDenkSeiten, ein
Am gestrigen Freitag, dem 13.06.2025 begann in Wien ein Ereignis, das lange als undenkbar galt:
Jüdinnen und Juden aus aller Welt versammeln sich – Rabbiner, Shoah-Überlebende, Intellektuelle, Mizrachi-Aktivisten, linke Diaspora-Stimmen –, um öffentlich, selbstbewusst und organisiert den Zionismus zu kritisieren.
Nicht aus Hass, sondern aus Verantwortung. Nicht als Tabubruch, sondern als Rückbindung an das Ethos jüdischer Geschichte. Der Erste Jüdisch-Antizionistische Kongress ist kein Randphänomen. Er ist das moralische Symptom eines Umbruchs – und eine Einladung, endlich neu über die Begriffe zu sprechen, die seit Jahrzehnten politische Kritik lähmen. Von Detlef Koch.
Wien, die Stadt Herzls, wird zur Bühne eines jüdischen Einspruchs.
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Weinerliche Wohlstandsverwahrlosung“: Die infamen Reaktionen auf das SPD-Friedenspapier
Beitrag: NachDenkSeiten,
Den Initiatoren des wichtigen „Manifestes“ zur Friedenspolitik aus der SPD bläst jetzt erwartungsgemäß ein harter Wind unseriöser Meinungsmache entgegen: Die ganz große Koalition der Militaristen fühlt sich in ihrer komfortablen propagandistischen „Eindeutigkeit“ gestört – mache Reaktionen sind entsprechend giftig. Das zeigt aber auch: Die SPD-Friedenspolitiker haben einen Nerv getroffen. Ein Kommentar von Tobias Riegel.
Es war voraussehbar, dass der Gegenwind gegen das wichtige „Manifest“ von Friedenspolitikern aus der SPD stark sein würde, das wurde auch in meinem gestrigen Artikel zu dem SPD-Papier vermutet. Schließlich greift das Papier jenes Propagandamodell an, in dem sich fast alle Mainstream-Journalisten, zahllose Politiker und viele Akteure der zum Teil staatlich geförderten „Zivilgesellschaft“ in den letzten Jahren so bequem eingerichtet haben: Wenn man (unter Verdrängung der gesamten Vorgeschichte des Ukrainekriegs) gemeinsam und ohne jede Differenzierung immer wieder das Lied von Russland als dem imperialistischen Reich des Bösen anstimmt, dann „hat der Tag eine Struktur“.
Die komfortable offizielle „Eindeutigkeit“ wird gestört
Diese komfortable offizielle „Eindeutigkeit“ beim Thema Ukrainekrieg wird durch die offensichtlich einleuchtenden Thesen im aktuellen SPD-Papier gestört:
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