Weltweit

24. März 2020   Aktuell - Weltweit

Das russische Fernsehen fragt: Was haben geheime US-Bio-Labors mit dem Coronavirus zu tun?

Quelle: Anti-Spiegel

Beitrag: Thomas Röper

Im russischen Fernsehen gab es einen Beitrag, der im deutschen Fernsehen undenkbar wäre. Daher habe ich ihn übersetzt.

Im Ein-Mann-Betrieb kann ich nicht jede interessante Meldung bringen, die finde. Solche Meldungen lege ich ab und verwende sie irgendwann später, wenn es zu einem Hintergrundbericht passt. Ein Thema, das in Deutschland kaum bekannt ist, über das aber immer wieder in Russland berichtet wird, sind geheime Bio-Labore der USA im Ausland. Das bekannteste davon ist das Lugar-Center in der Nähe von Tiflis.

Über die russischen Vorwürfe, die USA würden dort (und in anderen Labors außerhalb der USA) biologische Kampfstoffe entwickeln und testen, gab es 2018 auch mal Berichte in Deutschland. Bei n-tv konnte man lesen:

„Russland hat den USA heimliche Forschungen zu biologischen Waffen in einem georgischen Labor vorgeworfen. Die US-Armee entwickle im nahe der georgischen Hauptstadt Tiflis gelegenen Richard-Lugar-Zentrum potenzielle Kampfmittel wie Anthrax oder von Insekten übertragene Krankheiten, sagte Igor Kirillow, Leiter von Russlands Abwehreinheit gegen atomare, biologische und chemische Waffen.

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24. März 2020   Aktuell - Weltweit

Brasilien steht Corona-Explosion bevor - Wut auf Virusleugner Bolsonaro

Kaum Intensivbetten vorhanden. Bevölkerung protestiert mit Töpfeschlagen – und bleibt auf Distanz

Quelle: amerika21

Beitrag: Mario Schenk

Brasília. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat sich am Freitag zu einem dritten Test auf das neuartige Coronavirus SARS-nCo-2 bereit erklärt. Zugleich schloss der ultrarechte Politiker die Möglichkeit einer Infektion nicht mehr aus. Bisher wurden 23 Personen positiv auf das Virus getestet, die an einer US-Reise Bolsonaros Anfang dieses Monats teilgenommen haben.

Der Präsident hatte seinen ersten Test am 12. März gemacht, nachdem bei seinem Kommunikationschef Fabio Wajngarten das Virus diagnostiziert wurde. Der zweite Test wurde am vergangenen Dienstag durchgeführt. Nach dem zweiten Tests hatte der Präsident jedoch Kontakt zu mindestens einer Person, bei der das Virus diagnostiziert wurde: dem Minister des Amtes für institutionelle Sicherheit, Augusto Heleno. Bolsonaro und Wajngarten haben die Existenz des SARS-nCo-2 mehrfach vehement geleugnet und entsprechende Medienberichte aggressiv kritisiert.

Das südamerikanische Land hat am gestrigen Freitag den achten Todesfall infolge einer Covid-19-Erkrankung gemeldet. Die Gesundheitsbehörden gaben eine Zahl von 648 Infizierten bekannt. Die Zahl der Verdachtsfälle liegt bei über 9.000. Am Mittwoch waren es noch 529 Infizierte und vier Tote. Und die Kurve geht weiter nach oben. Eine internationale Forschergruppe prognostiziert eine Verdopplung der Infizierten alle zwei Tage. Dies entspricht der Entwicklung in Italien zu Beginn der Epidemie. Bereits am Dienstag könnte Brasilien auf 3.400 bestätigte Corona-Infizierte kommen. Trotz des erwartbaren Anstiegs von Infektionen begannen die Behörden erst am Donnerstag, erste substantielle Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Erregers SARS-nCo-2 umzusetzen.

Am Donnerstag machte die Regierung die Landgrenzen zu insgesamt acht Nachbarländern dicht, am Freitag schränkte sie die Einreise auf dem Luftweg ein. Demnach dürfen Ausländer, die per Flugzeug etwa aus China, der Europäischen Union, Australien oder Japan kommen, von Montag an nicht mehr einreisen. Der Senat rief gestern einstimmig den öffentlichen Notstand aus. Der Kongress, der erstmalig per Videokonferenz tagte, lockerte damit die Haushaltsregeln und ermöglichte der Regierung die Grenze der Neuverschuldung außer Kraft zu setzen. Die meisten Städte haben die Schließung von Geschäften und Parks angeordnet. Desinfektionsmittel und Toilettenpapier sind auch in Brasilien vielerorts ausverkauft. Der Gouverneur von Rio de Janeiro beschloss, die Anzahl und Gästen in Restaurants auf 30 Prozent zu begrenzen.

Auf den erwartbaren, massiven Anstieg von Krankheitsfällen ist das Gesundheitssystem äußerst schlecht vorbereit. Gestern wurde bekannt, dass 60 Prozent der Gemeinden des Landes mit einer Bevölkerung von rund 34 Millionen Menschen keine Beatmungsgeräte haben. Vor allem fehlt es landesweit an Intensivbetten.

Nur jede zehnte Stadt im Land verfügt über Intensivstationen, um Schwerkranke isolieren zu können. Freie Kapazitäten gibt es derzeit nur in 482 Gemeinden, also in nur 8,6 Prozent aller Gemeinden. Bereits jetzt würden schwere Krankenfälle in andere Gemeinden "exportiert", berichtet der Nachrichtendienst UOL.

09. März 2020   Aktuell - Weltweit

Defender - die Kosten der Drohgebärden der NATO trägt der Bürger


Drohverhalten (i. e. S. Drohgebärde) ist eine Form des Agonistisches Verhaltens und bezeichnet eine der Einschüchterung oder Abschreckung dienende Haltung oder Gebärde, die (bei Menschen und Tieren) einem Angriff vorausgeht[1] bzw. einen Angreifer vom Angriff abbringen soll. Drohverhalten ist ein Teil des Ausdrucksverhaltens und vom Imponierverhalten dadurch abzugrenzen, dass ersteres sich (bei Tieren) auf Artfremde bezieht, wogegen letzteres sich meist auf Artgenossen desselben Geschlechts bezieht.

 

Pasewalk

Vor allem in der Nacht verschiebt die US-Armee in diesen Wochen durch Norddeutschland Truppen in Richtung Osteuropa – sie nehmen dort am groß angelegten und heftig kritisierten Nato-Manöver „Defender” teil. Einen Zwischenstopp legen manche Teile der Konvois in der Bundeswehr-Kaserne in Torgelow ein.

 

24. März 2020   Aktuell - Weltweit

Costa Rica - Ein hoher Stellenwert eines öffentlichen Gesundheitssystems wird deutlich

Ein Gespräch mit Wilmar Matarrita, dem Vorsitzenden der Linkspartei »Frente Amplio« (»Breite Front«) in Costa Ric

Das Coronavirus breitet sich auch in Costa Rica aus. In dem kleinen mittelamerikanischen Land gibt es einige Besonderheiten, die für den Großteil der Bevölkerung sehr hilfreich sind. Was läuft bei Ihnen anders?

Matarrita: Aufgrund des starken Drucks der arbeitenden Bevölkerung konnten zentrale Errungenschaften erhalten werden. Dazu gehört die staatliche Versicherung, die eine allgemeine und kostenlose Krankenversicherung gewährleistet. Heute garantiert dieses öffentliche Gesundheitssystem einen effizienten Schutz gegen die Ausbreitung des Virus und ausreichend Betreuungsmöglichkeiten. Die privaten Krankenhäuser beteiligen sich indes nicht an der staatlich organisierten Eindämmung des Coronavirus.

Auf den Markt ist einmal mehr kein Verlass. Wie in vielen Ländern ist in Costa Rica das Alkoholgel für die Händedesinfektion in Geschäften und Apotheken vergriffen.

Alkoholgel ist hier kaum noch käuflich zu erwerben. Deshalb hat die staatliche nationale Schnapsfabrik jetzt Sonderschichten eingerichtet und die Produktion auf Alkoholgel umgestellt. Alle Haushalte können das Mittel kostenlos bekommen, die Zustellung übernimmt die staatliche Post.

Zudem garantiert der staatliche Konzern für Elektrizität und Telekommunikation die Aufrechterhaltung der Stromversorgung für alle Haushalte und hat die Internetversorgung verbessert, um die Arbeit im Homeoffice zu erleichtern.

jungewelt: Nun weist das öffentliche und solidarische System in Costa Rica aber auch große Lücken auf, und seit fast sechs Jahren gibt es private Konkurrenz zum staatlichen Versicherer INS.

Matarrita: Das stimmt. Für uns hat die Verteidigung der öffentlichen Einrichtungen Priorität. Die öffentliche Gesundheitskasse und das INS bieten eine solide Versorgung, die jetzt um eine Covid-19-Versicherung erweitert wird.

Wir machen uns aktuell aber Sorgen darüber, dass die moderate Regierung des Präsidenten Carlos Alvarado vom »Partido Acción Ciudadana« (Bürgeraktionspartei, jW) angekündigt hat, Unternehmer von den Zahlungen zur Sozialversicherung freistellen zu wollen.

Das wäre keine Maßnahme gegen die Pandemie, sondern eine weitere Aushöhlung der solidarischen Krankenversicherung.

Die Unternehmerklasse würde das lachend ohne Gegenleistung einstreichen, und was einmal weg ist, kommt so schnell auch nicht wieder. Das müssen wir unbedingt verhindern. So schrecklich die Pandemie ist, so klar zeigt sie jetzt auch die Richtigkeit unserer politischen Forderungen und die Überlegenheit des Solidarsystems.

jungewelt: Nun ist die »Frente Amplio« bei den letzten Wahlen nicht sehr erfolgreich gewesen. Ihre Partei verfügt nur noch über ein Parlamentsmandat und einige Sitze in Gemeinderäten. Wie stark ist Ihre Durchsetzungskraft?

Matarrita: Die »Frente Amplio« ist die führende Kraft der politischen Linken in Costa Rica und die einzige mit Mandaten. Leider konnten wir das gute Ergebnis von 2014 nicht halten. Damals erhielt unser Präsidentschaftskandidat mehr als 17 Prozent der Stimmen, und wir zogen mit einer starken Fraktion ins Parlament.

Dieses gute Ergebnis war die späte Ernte für unsere Rolle im Kampf gegen CAFTA, das neoliberale Freihandelsabkommen mit den USA, vor einem Jahrzehnt. Heute ist Costa Rica sehr polarisiert zwischen den ultrakonservativen Evangelikalen und dem moderaten Lager, das war für die Linke nicht hilfreich. Aber wir bauen unsere Kräfte wieder auf und setzen dabei vor allem auf die populäre Bewegung.

jungewelt: Was fordert Ihre Partei angesichts der Pandemie?

Matarrita: Zunächst einmal ein klares Nein zu jeder weiteren Privatisierung. Wir streiten für eine Vertiefung von Wirtschaftsdemokratie, für ein radikales Beschäftigungsprogramm und dafür, dass die Bevölkerung in einer solidarischen Wirtschaft selbst über die Gemeingüter bestimmt. So sollen zum Beispiel die Küstengemeinden über die maritimen Ressourcen bestimmen und nicht die Konzerne. Wir stellen uns ein Wirtschaftssystem vor, das auf Kooperativen und öffentlichem Eigentum basiert.

09. März 2020   Aktuell - Weltweit

Das haut Erdogan vom Hocker ...

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