Allgemein
Handelsblatt: „Doch die Welt ist, wie sie ist, und sie verlangt nach Kriegsgerät“
"Man könnte die Unterordnung eines ganzen Volkes unter wenige Leute noch rechtfertigen, wenn die Regierenden die besten Menschen wären, aber das ist nicht der Fall, war niemals der Fall und kann es nie sein." (Tolstoi, Rede gegen den Krieg, 1905)
Beitrag: NachDenkSeiten,
Neue Munitionsfabriken, Zwangs-Wehrdienst, Sozialkürzungen: Selbstherbeigeführte Krisen werden aktuell von Journalisten und Politikern zu höheren Gewalten erklärt, denen man sich zu ergeben habe. Diese Masche soll die Verantwortlichen für Militarisierung, Sozialabbau, Kriegsgefahr und Verteuerung entlasten – schließlich sei die Welt eben so, „wie sie ist“. Aber das stimmt nicht: Diese Verantwortlichen haben die Welt so gestaltet, wie sie nun ist – und man könnte diesen Zustand auch ändern! Ein Kommentar von Tobias Riegel.
Die Daumenschrauben der Militarisierung werden durch Politiker und Mainstream-Journalisten kontinuierlich angezogen: Dieser Tage bestimmen zwei Meldungen die Nachrichten: Der Bau einer neuen Munitionsfabrik durch „Rheinmetall“ und die Debatte um einen sehr wahrscheinlich kommenden Zwangs-Wehrdienst.
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Rosa Luxemburg: der Krieg ist das Problem, nicht Sieg oder Niederlage
Rosa Luxemburg (* 5. März 1871 als Rozalia Luxenburg in Zamość, Kongresspolen, Russisches Kaiserreich; † 15. Januar 1919 in Berlin) war eine einflussreiche Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus, Antimilitarismus und proletarischen Internationalismus. Sie war eine Politikerin (SDKP, SPD, USPD und KPD) sowie Nationalökonomin und Publizistin.
Am 15.01.1919 wurde Rosa Luemburg ermordet. KPD und USPD machten den Reichswehrminister Noske (SPD) dafür mitverantwortlich.
Beitrag: Rosa-Luxemburg-Stiftung,
(...) Rosa Luxemburg wirkte in einer Zeit, in der es zwar in Zentraleuropa ruhig war, aber in anderen Weltteilen, auch im Süden Europas, kriegerische Konflikte an der Tagesordnung waren. Die Ruhe im Verhältnis zwischen den Großmächten England, Frankreich, Deutschland und Russland war zwar nur eine scheinbare, aber immerhin blieb diese Region von unmittelbaren kriegerischen Auseinandersetzungen verschont. Vor diesem Hintergrund, der weiter unten noch zu charakterisieren ist, entwickelte Rosa Luxemburg eine Position zu Krieg und Frieden, die sich in folgenden sechs Prämissen zusammenfassen lässt.
- Krieg ist ein Kulturbruch, ein Ausdruck von Barbarei.
- Krieg ist ein Ausdruck der dem Imperialismus eigenen Widersprüche und als solcher nicht durch Abkommen und andere Formen der Diplomatie zu verhindern. Ein dauerhafter Frieden ist unter imperialistischen Verhältnissen nicht möglich, soweit ihn nicht das Proletariat erzwingt.
- Das erfordert aber eben ein handlungsfähiges Proletariat. Man muss einen Krieg konsequent aus den Interessen des Proletariats heraus beurteilen, nicht unter dem Gesichtspunkt nationaler Interessen, die im gegebenen imperialistischen Milieu(!) von vornherein die Klasseninteressen der Bourgeoisie darstellen.
- Man muss immer hinter die ideologischen Phrasen und die Propaganda schauen, wenn man eine seriöse Beurteilung entstehender Kriege vornehmen will.
- Dabei spielt die Analyse des Werdens der Widersprüche, die sich in einem Krieg entladen, eine zentrale Rolle. Phrasen, wie Vaterlandsverteidigung, Selbstbestimmungsrecht der Nation, Verteidigung der Demokratie usw. sind in einem imperialistischen Milieu immer ein Mantel imperialistischer Expansionsinteressen. Krieg bringt keine Demokratie,
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29. August 2025 Aktuell - AllgemeinBundesregierung zum Vorgehen Israels in Gaza: „Absolut unerträglich hohe Zahl von getöteten Journalisten“
Beitrag: NachDenkSeiten, von Florian Warweg
29. August 2025 um 12:00
Am Montag, dem 25. August, hatte die israelische Armee (IDF) mit einem mutmaßlich gezielt ausgeführten Doppelschlag gegen das Nasser-Krankenhaus im Gazastreifen fünf Journalisten (u.a. für Reuters und AP arbeitend) und sowie herbeieilende Rettungssanitäter und mehr als ein Dutzend weitere Zivilisten getötet. Die Bundesregierung forderte einen Tag später eine Untersuchung des Raketenangriffs. Kurz darauf präsentierte die IDF eine Erklärung, laut der der Angriff einer „Hamas-Überwachungskamera im Bereich des Krankenhauses“ gegolten hätte. Der Angriff sei damit legitim gewesen. Vor diesem Hintergrund wollten die NachDenkSeiten wissen, ob die Bundesregierung der Darstellung der IDF Glauben schenkt und ob damit der Forderung des Auswärtigen Amtes nach Aufklärung Genüge getan sei. Von Florian Warweg.
Hintergrund
Der erste Angriff erfolgte am 25. August kurz vor 10 Uhr morgens während einer Live-Übertragung der Nachrichtenagentur Reuters aus dem Nasser-Krankenhaus und tötete Hussam al-Masri, Mitarbeiter von Reuters, der an diesem Tag für die Organisation des Livestreams verantwortlich war. Vier weitere Journalisten, unter anderem von AP und Al Jazeera wurden zehn Minuten später durch den zweiten israelischen Beschuss („double tap“) des vierten Stockwerks des Krankenhauses getötet.
29. August 2025 Aktuell - AllgemeinS-Bahn vorm Kollaps und Ausverkauf: „Das Ganze ist eine Privatisierung
Deutschland privatisiert sich ... staatliches Eigentum kommt immer öfter in private Hand, muß das sein? Die S-Bahn wird dadurch nicht schneller oder besser ausgerüstet werden, nur die Fahr-Preise werden sich erhöhen ...
Beitrag: NachDenkSeiten: "S-Bahn vorm Kollaps und Ausverkauf: „Das Ganze ist eine Privatisierung!“ von Ralph Wurzbacher
Die Berliner S-Bahn rauscht von einer Krise in die nächste. Diesmal herrscht Chaos, weil die Infrastruktur marode und Jahrzehnte alt ist. Die Ausschreibung zweier Teilnetze mit dem angestrebten Zuschlag für einen DB-Konkurrenten sollte eigentlich alles besser machen, macht aber alles noch schlimmer, meint Carl Waßmuth vom Bündnis „Bahn für alle“. Im Interview mit den NachDenkSeitengeißelt er neoliberale Ideologen, gierige Manager und Politiker, die heute dies sagen und morgen das Gegenteil machen. Sein Rezept zur Rettung: Rekommunalisierung. Mit ihm sprach Ralf Wurzbacher.
ur Person
Carl Waßmuth, Jahrgang 1969, ist Bauingenieur, Infrastrukturexperte und Sprecher bei „Bahn für alle“ unter dem Dach des Vereins „Gemeingut in BürgerInnenhand (GiB)“, den er mitgegründet hat. Dieser setzt sich für die Demokratisierung der Daseinsvorsorge und für die gesellschaftliche Verfügung über Güter wie Wasser, Bildung, Mobilität und Gesundheit ein.
Ralf Wurzbacher: Herr Waßmuth, am vergangenen Donnerstag staunten Fahrgäste der Berliner S-Bahn-Linie 7 nicht schlecht. Ihre Bahn beförderte sie durch mehrere Bahnhöfe hindurch ohne Halt und ohne Durchsage auf ein Abstellgleis. Nun könnte man dem Zugführer ein Faible für Symbolik andichten, die Sache war aber profaner: Sein Gefährt war defekt, wie aktuell so ziemlich alles bei der S-Bahn. Sie leben selbst in Berlin. Sind Sie bedient?
Carl Waßmuth: Wir waren dieses Jahr in Schweden im Urlaub, mit dem Nachtzug hin und zurück, mit Regionalzug und Bussen vor Ort, und mit U-Bahn und „pendeltåg“ in Stockholm. Das hat alles wunderbar geklappt. Die Ankunft in Berlin war umso härter. Die Ringbahn war unterbrochen, und unsere U-Bahn auch. Die Bahnhöfe waren voller desorientierter Menschen. Letztlich sind wir mit der Straßenbahn nach Hause gekommen. Nach ein paar Tagen haben wir verstanden, dass das keine Ausnahme war. Hier fällt ein Signal aus, da ein Stellwerk, am nächsten Tag ein anderes Stellwerk. Es ist eine wahre Störungskaskade.
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28. August 2025 Aktuell - AllgemeinRücktritt wegen Gaza
Am Freitag verkündete der niederländische Außenminister Caspar Veldkamp seinen Rücktritt aus der Regierung. Kurz darauf folgten ihm die anderen vier Minister seiner Partei, darunter auch die Innenministerin. Grund war sein Scheitern, die Rumpfkoalition (Rechtspopulist Geert Wilders verließ die Koalition schon im Mai) zu einem härteren Vorgehen gegen Israel zu bewegen. Wann sehen wir eine solche Konsequenz endlich bei deutschen linken Politikern? Ein Kommentar von Maike Gosch. Weiterlesen