Energie-/Umweltpolitik
Waldbriefe
von Karl-Friedrich Weber,
Karl-Friedrich Weber isr Mitglied im Bund Friends Of The Earth, Germany.
Die Wald-Briefe sind ein Fakten- und Diskussionsbeitrag für den Bürgerwald. Auslöser dafür sind u. a.:
- die Aussagen der forstpolitischen Spitzen in Bund und Ländern gegenüber den Medien in der Öffentlichkeit
- die aktuelle Informationsstrategie des Clusters Forst und Holz zu Fragen künftiger Waldpolitik
- die größer werdende Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit naturverträglicher Waldwirtschaft
- die Frage nach der Rechtskonformität derzeitiger Waldnutzung insbesondere im öffentlichen Wald
Waldbrief 19 vom 01. 11. 2020 Pflanzen für den Klimaschutz
Waldbrief 20 vom 01. 11. 2020 Pflanzaktionen und Weißtanne
Waldbrief 21 vom 14. 11. 2020 Ende naturnaher Wälder
Waldbrief 22 vom 21. 11. 2020 Schattholzurwald
Greenpeace: Die Kriege der USA und ihrer westlichen Verbündeten schädigen nachhaltig die Umwelt
Kommentar: Roswitha Engelke:
Auch Hightech-Kriege sind keineswegs so sauber, wie uns die in Kriegen befindlichen Nationen glauben machen wollen.
Die Umweltschäden des Golfkriegs waren mit keiner bislang erforschten Katastrophe vergleichbar – weder was die Menge des ausgelaufenen Öls noch was Rußbildung aus der Verbrennung von Rohöl betrifft.Viele der (vermuteten) Schäden haben eine Langzeitwirkung: Dies betrifft zum Beispiel Folgen für Luft und Meer durch die festgestellten Temperaturschwankungen und mögliche Auswirkungen auf Flora und Fauna.
Der Artikel bezieht sich auf den Irakkrieg. Dieser Krieg ist jedoch nur einer von vielen, den die USA und ihre westlichen Verbündeten führten und noch führen! Völkerrechtsbruch sowie der Einsatz verheerender Waffen sind für unsere westliche Politik ein gängiges Mittel geworden, um an Ressourcen zu gelangen und Kapital daraus zu schlagen.
Klimawandel und Kriege gehören zusammen, ebenso wie das unkontrollierte Abholzen der Wälder in Europa und auf anderen Kontinenten. Und immer hat kapitalistisches Denken die Finger im Spiel ...
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Quelle: Greenpeace
Krieg gegen die Umwelt
Das belegt auch der Golfkrieg 1991, dessen ökologische Schäden Greenpeace dokumentiert hat: Öleinleitungen ins Meer, brennende Ölquellen, verseuchtes Trinkwasser, um nur einige zu nennen.
Nach dem ersten Golfkrieg (Januar bis April 1991) deckte Greenpeace die Kriegsschäden auf:
Im Juni erschien unter dem Titel
On Impact: Modern Warfare and the Environment. A Case Study of the Gulf War
ein Bericht, der nicht nur die ökologischen Schäden dokumentierte, sondern auch die Zahl der Toten und Verletzten sowie die Zerstörung ziviler Einrichtungen. Darüber hinaus wurden moderne Methoden der modernen Kriegführung präsentiert. Es war das erste Mal, dass die verheerenden Folgen eines Hightech-Krieges beim Namen genannt wurden.
Nach dem ersten Golfkrieg (Januar bis April 1991) deckte Greenpeace die Kriegsschäden auf: Im Juni erschien unter dem Titel On Impact: Modern Warfare and the Environment. A Case Study of the Gulf War ein Bericht, der nicht nur die ökologischen Schäden dokumentiert, sondern auch die Zahl der Toten und Verletzten sowie die Zerstörung ziviler Einrichtungen. Darüber hinaus werden moderne Methoden der modernen Kriegführung präsentiert. Es ist das erste Mal, dass die verheerenden Folgen eines Hightech-Krieges beim Namen genannt werden.
Ist Krieg gegen die Umwelt aus völkerrechtlicher Sicht erlaubt?
Kriegsformen, die die Umwelt gezielt als Mittel des Krieges einsetzen oder die Umwelt nachhaltig schädigen, sind völkerrechtlich verboten. Das Übereinkommen über das Verbot der militärischen oder einer sonstigen feindseligen Nutzung umweltverändernder Techniken
vom 18. Mai 1977 (Environmental Modification Convention, ENMOD) verbietet Angriffe auf die natürliche Umwelt. Jede militärische Manipulation natürlicher Abläufe ist untersagt.
Dieses Verbot entstand als eine direkte Konsequenz des Vietnam-Krieges.
Es soll verhindern, dass die Natur vom Militär als Waffe missbraucht wird. Es untersagt absichtliche Eingriffe in die Natur durch Krieg und die unbeabsichtigte, aber militärisch notwendige
Inkaufnahme schwerwiegender Schäden aufgeführt. Auch dies ist völkerrechtlich unzulässig. ENMOD ist von einer ausreichenden Zahl von Staaten ratifiziert worden (inklusive USA) und ist damit geltendes Völkerrecht.
Das 39. Zusatzprotokoll zu den Genfer Abkommen vom August 1949 über den Schutz der Opfer internationaler bewaffneter Konflikte vom 8. Juni 1977 (zitiert als ZP I) führt ein absolutes Verbot nachhaltiger Umweltschäden in das humanitäre Völkerrecht
ein. Ist erkennbar oder zu vermuten, dass die Mittel der Kriegführung ausgedehnte, lang andauernde und schwere Schäden der natürlichen Umwelt
verursachen, sind sie auch dann nicht zulässig, wenn sie aus militärischer Sicht notwendig erscheinen. Die USA haben aber gerade dieses Zusatzprotokoll nicht ratifiziert.
Die juristische Terminologie entscheidet zwischen Umwelt und Ökologie. In ENMOD ist die Ökologie im Sinne der natürlichen Umwelt gemeint; ihre bewusste Manipulation ist untersagt. ZP1 geht weiter. Es ächtet nicht nur die absichtliche Schädigung der Umwelt, sondern auch (Umwelt-) Kollateralschäden, sofern sie lang andauernd
, ausgedehnt
und schwerwiegend
sind. Hier wird der Begriff Umwelt so verstanden, dass er auch die vom Menschen geschaffene Umwelt, also Kulturlandschaft, Infrastruktur oder Wohnungen, einschließt.
Es besteht die Gefahr, dass neue Kriegführungsmethoden Umwelt, Zivilisten und Lebensraum der Bevölkerung massiv in Mitleidenschaft ziehen.
Das Beispiel Irak
Im Irak leben mehr als 60 Prozent der Menschen in großen Städten. Namhafte Fachleute gehen davon aus, dass die Alliierten die Zerstörung der wichtigsten Produktionsanlagen, der Infrastruktur, einschließlich des Gesundheitswesen, sowie die Verseuchung von Wohngebieten und landwirtschaftlichen Flächen mit Absicht herbeiführten, um nachfolgende Sanktionen wirkungsvoller zu machen.
Die Umweltschäden des Golfkrieges
Was die Fakten zu den Auswirkungen des Krieges von 1991 auf die Umwelt betrifft, bewegen wir uns auf dünnem Eis.
Bestehende Informationen sind schwer einzuordnen. Mit diesem Problem hatten auch die Autoren des Greenpeace-Berichts zu kämpfen. Zwar sahen sie im Herbst 1991 ölverseuchte Buchten und Küstenregionen (vor allem in Saudi-Arabien und Bahrain), konnten über die Folgen aber nur Mutmaßungen anstellen. Die Bewertung der Umweltschäden war vor allem aus drei Gründen problematisch:
- Viele der (vermuteten) Schäden haben eine Langzeitwirkung: Dies betrifft zum Beispiel Folgen für Luft und Meer durch die festgestellten Temperaturschwankungen und mögliche Auswirkungen auf Flora und Fauna. Die Umweltschäden des Golfkriegs waren mit keiner bislang erforschten Katastrophe vergleichbar – weder was die Menge des ausgelaufenen Öls noch was Rußbildung aus der Verbrennung von Rohöl betrifft.
- Fehlen von Vergleichsdaten: Dort, wo Schäden sichtbar sind, ist nicht eindeutig zu klären, ob sie bereits vorher schon bestanden. Die Golfregion ist mit ihrer Vielzahl von Raffinerien und Industrieunternehmen ein belastetes Gebiet, in dem es ständig z.B. zu Ölaustritten kommt.
- Auch das Verschweigen von Schäden war ein Problem. Formal endete mit dem Krieg auch die Nachrichtensperre der Alliierten, faktisch wurde sie aber aufrechterhalten. Die Folgen des Krieges sollten geheim gehalten werden.
- An der Lage hat sich bis heute nichts geändert. Neu erschienene Studien beschränken sich zumeist auf Einzelaspekte und unmittelbare Schäden. Über die ökologischen Langzeitfolgen im Irak ist kaum etwas bekannt.
Die folgenden Angaben sind Bruchstücke. Sie stützen sich auf verschiedene Studien, Zeitungsartikel oder Reports, insbesondere von Greenpeace und dem Umwelt- und Konfliktforscher K. Krusewitz, und behandeln fünf Themenkomplexe:
Leserbrief an Spektrum der Wissenschaft
Dip. Ing. Ulrich Engelke
Sehr geehrte Damen und Herren,
in dem Artikel "Chronisten der Erdgeschichte" wird wie leider so häufig (S. 52, Abs. 3) bei der Abholzung von Wäldern nur die Freisetzung von CO2 als Klimafaktor genannt. Meines Erachtens gibt es eine weitere negative Wirkung durch Entwaldungen auf das Klima, die aber regelmäßig vernachlässigt wird. Es handelt sich um die Evapo-Transpiration, die als Kühlung durch die Kondensation des Wasserdampfes in der Atmosphäre zu verstehen ist. Die betreffende Wärme wird der Erde entzogen und aus der Atmosphäre in den Raum abgestrahlt.
Der Anteil der Evapo-Transpiration macht sehr genau ein Drittel der Wärmeabgabe zurück in den Raum aus, zieht man von der Einstrahlung den Anteil der Direktreflexion ab. Ich bin der Auffassung, dass Entwaldungen zum Rückgang der Wasserdampfkühlung daher maßgeblich beitragen könnten. Und die Erde ist und wird weiterhin in vielen Kontinenten massiv entwaldet.
Ich muss aber hinzufügen, dass seitens des Weltklimarates hinsichtlich Wasserdampfs das genaue Gegenteil behauptet wird (Wasserdampfverstärkung). Eine quantitative Abschätzung, die relativ einfach vorzunehmen ist, hat mir jedoch aufgezeigt, dass der Kühleffekt vom Betrag her gut doppelt größer ist als der Betrag der Treibhauswirkung.
Mit freundlichem Gruß
Ulrich Engelke
Aktionsplan Klimagerechtigkeit
Colorado: Cameron Peak Fire breitet sich aus
Im US-Bundesstaat Colorado wüten im Gebiet der Rocky Mountains schwere Wald- und Buschbrände. Starke Winde haben die Feuer in den vergangenen Tagen immer weiter angefacht. Mittlerweile haben sich die Flammen zum größten Feuer in der Geschichte des Bundesstaates ausgedehnt. Nach aktuellem Stand brannten bereits knapp 700 Quadratkilometer Wald und Buschland nieder.
Fast 100 Löschfahrzeuge und rund 500 Feuerwehrleute waren vor Ort, um Häuser und andere Gebäude entlang der besonders aktiven Stellen des Feuers zu schützen. Zahlreiche Menschen mussten aus dem Brandgebiet bereits evakuiert werden. Auch in der Hauptstadt Denver ist die riesige Rauchfahne der Feuer zu sehen, in der Region liegt zum Teil Brandgeruch in der Luft.
Das sogenannte "Cameron Peak Fire" war bereits Mitte August ausgebrochen und hatte sich zunächst nur langsam ausgeweitet. Erst die starken Winde fachten die Flammen deutlich an, wodurch sie auf immer mehr Regionen übergreifen konnten.
Es ist zu befürchten, dass die Brände noch größer werden, denn im betroffenen Gebiet ist es weiterhin sehr stürmisch. In den Rocky Mountains soll der Wind auch am Wochenende noch Spitzenböen zwischen 100 und 150 Kilometer pro Stunde erreichen.