Energie-/Umweltpolitik
09. Dezember 2021
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Energie-/Umweltpolitik
Quelle: NachDenkSeiten, 09. Dezember 2021 um 9:00
Langsamer ist mehr: Wie ein Tempolimit für die Schiene der Bahn Beine machen könnte
Eine Gruppe von Verkehrs- und Klimaforschern wirbt für ein neues Bahnkonzept mit dem Ziel, die Kapazitäten bis 2030 zu verdreifachen. Im Zentrum steht dabei die Idee einer Durchschnittsgeschwindigkeit aller Züge des Personen- und Güterverkehrs im Bereich von 120 Stundenkilometern. Das Modell „Takt vor Tempo“ verspricht maximale Klimagasreduktionen bei vergleichsweise geringen Kosten. Das Problem: Der nach Schnelligkeit, Wachstum und Rekorden lechzende Zeitgeist hat für einfache Rezepte nichts übrig und Fachpolitiker im Raserrausch am allerwenigsten. Um so wichtiger, dass für Mensch und Natur gesunde Alternativen auf den Tisch kommen. Von Ralf Wurzbacher.
14. November 2021
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Energie-/Umweltpolitik
Zum Thema Umweltschutz: Jugendliche Naivität?

Karikatur von Freimut Wössner
06. November 2021
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Energie-/Umweltpolitik
DAX-Konzerne schütten immer mehr Gewinne aus – Investitionen in nachhaltigere Geschäftsmodelle bleiben auf der Strecke. Eine fatale Entwicklung, wie unser neuer Bericht aufdeckt.
- Nachricht vom 04. November 2021
DAX-Konzerne bedienen Aktionärsinteressen, statt Klima und Menschenrechte zu schützen. Unser neuer Bericht zeigt: Wenige profitieren, die Allgemeinheit trägt die Kosten.
Die Gewinne der 30 großen DAX-Konzerne fließen zunehmend an Aktionär*innen, wie der neue Bericht von Oxfam und der Bürgerbewegung Finanzwende zeigt: Die Ausschüttungen legten zwischen 2009 und 2020 mit 85 Prozent fast doppelt so stark zu wie die Gewinne, die um 48 Prozent stiegen. Einzelne Unternehmen (RWE, E.On und ThyssenKrupp) überwiesen sogar in Verlustjahren ihren Anteilseigner*innen Geld.
Die Allgemeinheit hat das Nachsehen
Gleichzeitig hapert es beim Klimaschutz: Oxfam und Finanzwende haben pro Sektor berechnen lassen, welche Investitionen die Konzerne jährlich tätigen müssten, um ihre Geschäftsmodelle bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Das Ergebnis: Alle Unternehmen investieren zu wenig, dabei wären viele dazu problemlos in der Lage – und zwar ohne staatliche Subventionen oder Steuererleichterungen. Im Transportsektor etwa beläuft sich die Investitionslücke von BMW, Daimler, Volkswagen und Lufthansa auf 13,8 Milliarden Euro pro Jahr, ihre Gewinne betrugen zuletzt im Schnitt mehr als das Doppelte. Würden die Konzerne daraus die erforderlichen Klimainvestitionen tätigen, könnten sie im Schnitt immer noch auf dem Niveau der Jahre 2009 und 2010 ausschütten.
Woran liegt das? Ein Grund: Die Top-Manager*innen in den Konzernen werden häufig mittels Bonuszahlungen oder Aktienpaketen vergütet. Sie profitieren also selbst, was starke Anreize für Geschäftsentscheidungen setzt. Und wer verliert? Das Klima und die Allgemeinheit – weltweit.
Immer wieder werden Gewinne privatisiert und Schäden an Mensch und Umwelt sozialisiert.
Michael Peters, Finanzmarktexperte von Finanzwende
Neben dem Klimaschutz bleiben auch Menschenrechte entlang der Lieferkette auf der Strecke. Beispiel Adidas: Würde das Unternehmen entlang seiner Lieferkette die Zahlung existenzsichernder Löhne sicherstellen, entstünde ein Mehraufwand von rund 567 Millionen Euro. Dies wäre aus den Gewinnen von durchschnittlich 1,22 Milliarden Euro pro Jahr also durchaus finanzierbar. Würde Adidas seine Ausschüttungen hierfür um 50 Prozent kürzen, lägen sie immer noch auf dem Niveau von 2013, als sie zu den höchsten in der Textilbranche gehörten. Pointe: Bei unserer Untersuchung im Bereich menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten stießen wir bei den anderen Unternehmen im Textilsektor auf Schweigen. Adidas sah sich vor allem aufgrund öffentlichen Drucks dazu gezwungen, seine Lieferketten offenzulegen. Eine gesetzliche Verpflichtung, Menschenrechte in den Lieferketten einzuhalten, gibt es nach wie vor nicht.
Reformen sind überfällig
Von der kommenden Bundesregierung fordern wir daher endlich gesetzliche Regeln, die Unternehmen dem Gemeinwohl konkreter verpflichten würden, unter anderem:
- Das Unternehmensinteresse, dem Aufsichtsräte und Vorstände verpflichtet sind, muss die Einhaltung der Menschenrechte und der planetaren Grenzen einschließen – inklusive einer Klagemöglichkeit negativ Betroffener.
- Unternehmen müssen verpflichtet werden, Strategien zur Umsetzung ihrer Gemeinwohlpflichten zu entwickeln und zu veröffentlichen. Ausschüttungen an Aktionär*innen sollten an Voraussetzungen gebunden und beim Überschuss eines Geschäftsjahres gedeckelt werden.
- Unternehmen müssen sicherstellen, dass betroffene Interessengruppen wirksam auf die Geschäftspolitik von Unternehmen einwirken können, insbesondere Arbeiter*innen, Lieferanten und lokale Gemeinschaften in den Lieferketten.
Aktuell stellen Olaf Scholz, Annalena Baerbock und Christian Lindner bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin die Weichen für die kommenden vier Jahre. Hier können Sie sie auf Twitter zu einer Reform der Unternehmensführung auffordern:
Oxfam Deutschland (@Oxfam_DE)
4. November 2021
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06. November 2021
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Energie-/Umweltpolitik
Quelle: Correctiv
Die EU präsentiert sich gern als Vorreiter in Sachen Klimaschutz:
Produkte, für die Wälder abgeholzt werden, sollen künftig nicht mehr in der EU auf den Markt kommen. Das soll ein neues Gesetz sicherstellen. Doch laut einem geleakten Entwurf, der CORRECTIV vorliegt, sind Produkte ausgenommen, die für die Autoindustrie wichtig sind. Hat sich die Kommission dem Druck der Lobbyisten gebeugt?
Die EU-Kommission hat die Tragweite ihres Vorstoßes zum globalen Schutz der Wälder erheblich reduziert:
Von der Liste der Produkte, die ein geplantes Gesetz zur Bekämpfung der Abholzung von Wäldern regulieren soll, sind einige besonders heikle Materialien verschwunden: Leder und Kautschuk fehlen in einem Entwurf, der CORRECTIV vorliegt.
Das Europaparlament zählt beide Produkte zu den größten Verursachern der weltweiten Entwaldung. Eine Resolution von Oktober 2020, mit der das Parlament das Gesetz angeregt hat, definiert eine Reihe von Waren, die das geplante Gesetz „mindestens“ erfassen müsse; Leder und Kautschuk sind enthalten, ebenso Mais. In dem Entwurf der Kommission aber stehen jetzt nur Palmöl, Soja, Holz, Kakao, Kaffee und Rindfleisch.
Laut Einschätzungen der EU sind in den vergangenen Jahren 1,78 Millionen Quadratkilometer Regenwald weltweit verloren gegangen, das entspricht in etwa der Größe von Libyen. Die rasant voranschreitende Vernichtung alarmiert zunehmend die internationale Gemeinschaft. Gerade haben sich in auf der Weltklimakonferenz in Glasgow mehr als 100 Staaten verpflichtet, die weltweite Entwaldung bis 2030 zu beenden.
19. Oktober 2021
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Energie-/Umweltpolitik
Warum der Mond später starb als wir dachten - Einst riesige Lavaseen
Quelle: Heise.online 2.10.2021 08:00 Uhr
Von Tatyana Woodall
Der Mond war möglicherweise vulkanisch aktiver, als die Wissenschaft bislang dachte. Mondproben, die die chinesische Raumsonde Chang'e 5 nun zur Erde zurückbrachte, geben neue Hinweise auf Lavaebenen auf der Mondoberfläche sowie vulkanische Aktivitäten. In einer in Science publizierten Studie beschreiben die Forscher die jüngsten jemals auf dem Mond gesammelten Lavaproben.
Das Material stammt aus dem Oceanus Procellarum, einer Region, die für ihre riesigen Lavaseen bekannt ist, die heute zu Basaltgestein erstarrt sind. Die am genauesten analysierte Probe deutet darauf hin, dass der Mond eine Ära vulkanischer Aktivität erlebte, die länger andauerte als bislang gedacht.
Die chinesischen Wissenschaftler verglichen Fragmente aus derselben Probe, um festzustellen, wann das geschmolzene Magma kristallisierte. Die Ergebnisse überraschten sie. Kleine, felsige Raumkörper wie der Mond sollten normalerweise schneller abkühlen als größere. Die Beobachtungen zeigen jedoch, dass dies bei unserem nächsten himmlischen Nachbarn nicht unbedingt der Fall gewesen sein muss.