Energie-/Umweltpolitik

05. Juli 2020   Themen - Energie-/Umweltpolitik

E-Autos sind nicht die Antwort auf eine klimafreundliche Alternative

Beitrag: Dr. Sahra Wagenknecht
 
Ihre Herstellung produziert viel mehr CO2 als die von Verbrennern und der Abbau von für die Batterien notwendigen Ressourcen zerstört ganze Landstriche. Trotzdem unterstützt die Bundesregierung den Kauf eines Elektroautos mit Tausenden Euros. Man könnte meinen, sie haben ihren Blick nicht auf die Zukunft in diesem Land gerichtet, sondern auf die hübsche grüne Traumlandschaft eines Tesla-Werbeclips. 
 
Warum E-Autos nicht die Antwort sind und welche Alternativen es gibt für umweltfreundliche Mobilität – darüber spreche ich diese Woche im Video. 
 
Der Bundestags geht morgen in die Sommerpause – neue Videos gibt es anschließend in ein paar Wochen wieder. Ich wünsche euch so lange einen schönen Sommer und hoffentlich trotz allem die Möglichkeit auf ein wenig Urlaub und Erholung! 
 

 
05. Juli 2020   Themen - Energie-/Umweltpolitik

Mahnwache vor Tönnies

Quelle: Deutsches Tierschutzbüro

 

Der Corona-Ausbruch bei Tönnies beschäftigt ganz Deutschland. Vor allem steht Tönnies wegen dem Umgang mit Arbeitskräften von Subunternehmen massiv in der Kritik. Doch nicht nur Menschen leiden unter dem Schlachtgiganten, sondern vor allem auch die Tiere, die tagtäglich geschlachtet werden.

Im Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück (NRW) wurden zum Schluss bis zu 30.000 Schweine am Tag geschlachtet. Durch die Schließung des Schlachtbetriebs werden die meisten Tiere nun auf andere Schlachthöfe des Unternehmens verteilt. Den zweitgrößten Schlachthof, neben Rheda-Wiedenbrück, betreibt Tönnies in Weißenfels (Sachsen-Anhalt). Hier werden um die 20.000 Schweine täglich geschlachtet. Über 100 Tiertransporter fahren täglich vor. Wir befürchten, dass nun deutlich mehr Tiere in Weißenfels geschlachtet werden und dass aufgrund der Masse und des Akkordes noch mehr Tiere leiden. Daher waren wir am vergangenen Donnerstag vor Ort in Weißenfels und haben eine Mahnwache abgehalten.

Unter dem Motto „Tönnies tötet – Menschen leiden, Tiere sterben" haben wir zusammen mit 45 Aktivist*innen aus der Region Tiertransporter vor dem Schlachthof in Weißenfels angehalten, um zu schauen, wie es den Tieren ging und um ihnen vor dem Tod wenigstens einen kurzen “Moment der Freude” zu bereiten. Für uns und viele Aktivist*innen waren es sehr emotionale und angespannte Momente. Dabei wurden die Transporter nur ganz kurz (max. 5 Minuten) angehalten. Wir wollten den Tieren auf keinen Fall zusätzlich Leid zufügen. Viele der Schweine wirkten bei ihrer Ankunft gestresst und hatten Angst. Kein Tier geht freiwillig in einen Schlachthof. Wir wollten ihnen kurz vor dem Tod aber zeigen, dass es auch friedvolle Menschen gibt, die niemals aufhören werden für sie und ihre Rechte zu kämpfen.

Mit der Aktion wollten wir aber auch aufzeigen, dass in jedem Schnitzel auch mal ein Herz geschlagen hat. Gerade Tönnies steht für massive Ausbeutung von Menschen, aber eben auch von Tieren und das wird bei der aktuellen Diskussion gerade total vergessen. Fast 100% aller geschlachteten Schweine bei Tönnies stammen aus der Massentierhaltung.

Auch wenn wir diese Schweine leider nicht mehr retten konnten, so konnten wir mit unserer Aktion dazu beitragen, dass neben den Missständen bei den Mitarbeiter*innen nun auch über das Leiden der Tiere berichtet wird. Viele Pressevertreter*innen verschiedener Medien (TV & Radio) kamen zur Aktion und der MDR berichtete sogar live von der Mahnwache. Weitere Medienberichte, einen Artikel und Fotos findest Du hier.


27. Juni 2020   Themen - Energie-/Umweltpolitik

Forstwirtschaft darf in europäischen Naturschutzgebieten nicht ohne Verträglichkeitsprüfung erfolgen

Beitrag: Karl-Friedrich Weber

Sehr geehrte Damen und Herren, über den wegweisenden Beschluss des OVG Bautzen zur Frage der VP-Pflichtigkeit forstlicher Eingriffe in Natura-2000-Schutzgebieten vom 09. Juni 2020 - (AZ.: 4 B 126/19 - 1 L 1315/18) hatte ich Sie bereits informiert. Hier nun der Beschluss mit Begründung als Volltext.

https://www.l-iz.de/politik/leipzig/2020/06/Ohne-Umweltvertraeglichkeitspruefung-darf-es-keine-Forsteingriffe-im-Leipziger-Auenwald-geben-336178

Der Antragsgegnerin (Stadt Leipzig, Anm. Verf.) wird im Wege der einstweiligen Anordnung aufgegeben,

  • es zu unterlassen, den Forstwirtschaftsplan 2018 zu vollziehen soweit dieser Sanitärhiebe, Femelhiebe/Femelungen, Schirmhiebe und Altdurchforstungen innerhalb des FFH-Gebiets “Leipziger Auensystem” und des Vogelschutzgebiets “Leipziger Auwald” vorsieht…” 

des weiteren wurde als Bedingung für jedwede derartige Eingriffe festgelegt, dass

  • “… eine Natura-2000-Verträglichkeitsprüfung unter Beteiligung des Antragstellers (GRÜNE LIGA Sachsen, Anm. Verf.) durchgeführt…” werden muss.

  Eine Beschwerde gegen dieses Urteil ist ausgeschlossen.

Weiterlesen: Forstwirtschaft darf in europäischen Naturschutzgebieten nicht ohne Verträglichkeitsprüfung erfolgen

27. Juni 2020   Themen - Energie-/Umweltpolitik

Die Globale Waldzerstörung und ihre Auswirkungen auf Klima, Mensch und Natur

Beitrag: Roswitha Engelke

Bereits 2011 berichtete der WWF in der Studie "Die Wälder der Welt" über die globale Waldzerstörung und ihre Auswirkung auf Klima, Mensch und Natur


Wälder sind die artenreichsten Lebensräume der Welt. Von den 1,3 Millionen beschriebenen Tier- und Pflanzenarten leben etwa zwei Drittel im Wald.

Zugleich sind Wälder Lebensraumund Lebensgrundlage für 1,6 Milliarden Menschen, darunter sind viele indi-gene Völker. Wälder bieten Schutz vor Erosion, Lawinen und Überschwem-mungen und regulieren als natürliche Wasserspeicher den Wasserhaushalt.Ein Drittel der weltgrößten Städte beziehen einen bedeutenden Teil ihresTrinkwassers aus Waldschutzgebieten.


Die globale Waldfläche beträgt heute mit 4 Milliarden Hektar nur noch 65 % der ursprünglichen Waldbedeckung vor 8000 Jahren. Gerade noch ein Dritteldavon besteht aus Urwäldern. 78 % der Urwälder wurden in den letzten 8000Jahren zerstört, und jedes Jahr gehen weitere 4,2 Millionen Hektar Urwaldverloren. Ebenso geht die Fläche der natürlichen Wälder zurück, während dieFläche der stark veränderten Wälder und Plantagen weltweit zunimmt.

In den 1980er und 1990er Jahren wurden jährlich 16 Millionen Hektar Waldvernichtet.

In den 2000er Jahren ist die Entwaldung zwar leicht zurückgegangen, befindet sich aber mit 13 Millionen Hektar pro Jahr immer noch aufeinem erschreckend hohen Niveau.

Jedes Jahr werden damit Wälder in einer Größenordnung vernichtet, die der Fläche Griechenlands entspricht.

Der Waldverlust findet nahezu ausschließlich in den Tropen statt; in Europa,Nordamerika und vor allem China nimmt die Waldfläche dagegen zu. Nettobetrug der Rückgang der weltweiten Waldfläche zwischen 2005 und 2010daher 5,6 Millionen Hektar pro Jahr – dies entspricht der Fläche Kroatiens. Spitzenreiter im Waldverlust sind Brasilien und Indonesien, gefolgt von Nige-ria, Tansania und Myanmar.

 

 

 

22. Juni 2020   Themen - Energie-/Umweltpolitik

Natrium-Ionen-Akkus - Durchbruch in der AKKU-Technik

Quelle: golem.de


Artikel von veröffentlicht am 17. Juni 2020, 12:05 Uhr

 

Ausnahmsweise ein echter Durchbruch in der Akkutechnik

Rohstoffknappheit war das größte Hindernis der Energiewende im Straßenverkehr. Natrium-Ionen-Akkus könnten es beseitigen und - sie funktionieren!

Durchbrüche in der Technik sind selten, aber gerade in der Akkutechnik wurden sie immer wieder angekündigt. Diesmal ist es ernst. Natrium-Ionen-Akkus haben den Sprung vom theoretischen Konzept zur praxistauglichen Technologie geschafft. Ihre Produktion wird nicht durch knappe Ressourcen begrenzt. Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Die Produktion der Kathoden benötigt keine seltenen Lithiumsalze, stattdessen genügt einfaches Speisesalz. Brauchbare Anoden können aus Braunkohle, Holz und anderer Biomasse hergestellt werden. Es wird kein Kobalt benötigt und keine vergleichbar seltenen oder teuren Rohstoffe.
    1. Natrium-Ionen-Akkus: Ausnahmsweise ein echter Durchbruch in der Akkutechnik
    2. Akkus: Braunkohle könnte die billigsten Anoden liefern
    3. Das Ende der Rohstoffknappheit bei Akkus steht bevor

Ihre Energiedichte entspricht aktuell der von Lithium-Ionen-Akkus aus dem Jahr 2000 und die Entwicklung ist noch nicht zu Ende. Es gab nicht den einen Forscher, der den Durchbruch schaffte, aber der Durchbruch ist da. Inzwischen liegen wissenschaftliche Veröffentlichungen mit vielen unterschiedlichen Prototypen dieser Technologie aus der ganzen Welt vor.

Prototypen überstehen mehr als 500 Ladezyklen

Obwohl Lithium und Natrium chemisch sehr ähnlich sind, waren Natrium-Ionen-Akkus lange wenig mehr als ein Konzept. Die Forschung konzentrierte sich seit den 1980er Jahren auf das leistungsfähigere Lithium. Erst 2012 tauchten wieder vermehrt Paper aus der angewandten Forschung mit möglichen Konzepten für brauchbare Natriumkathoden und -anoden auf. Ihre Leistung überzeugte niemanden.

Als Golem.de 2017 einen Artikel dazu veröffentlichte, schien ein praktischer Akku noch in weiter Ferne zu liegen. 50 bis 80 Ladezyklen galten damals schon als gute Leistung. Aber gerade zu dieser Zeit wurden einige der größten Probleme überwunden und 2020 ist es offensichtlich: Die Technik funktioniert.

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