Energie-/Umweltpolitik
Weltrauminstitut Brasilien: Im Juni 2020 bereits 2248 Feuer im Regenwald
Quelle: Tagesschau.de
In der Corona-Krise kaum bemerkt: Im Amazonas-Regenwald wüten wieder schwere Waldbrände. Das brasilianische Weltrauminstitut registrierte im Juni 2248 Feuer - so viele wie seit 2007 nicht mehr.
Im Gebiet des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien hat es im vergangenen Monat die schwersten Brände seit 13 Jahren gegeben. Wie das brasilianische Weltrauminstitut nach der Auswertung von Satellitenaufnahmen mitteilte, waren mehr als 2200 Feuer zu sehen.
Experten gehen davon aus, dass die meisten Feuer durch Brandrodung in abgeholzten Gebieten entstanden sind. Die Regierung unter Präsident Jair Bolsonaro hatte das Budget der Umweltbehörde Ibama und damit auch die Kontrollen im Regenwald drastisch zusammengekürzt.
Für illegale Holzfäller kommt damit die Politik von Bolsonaro fast einem Freifahrtschein gleich. Auch die Abholzung des Regenwaldes ist von August 2019 bis Juni diesen Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum laut Inpe um mehr als 34 Prozent gestiegen.
Greenpeace befürchtet Schäden wie in 2019
Die Umweltorganisation Greenpeace ist besorgt, dass sich die Umweltkatastrophe des vergangenen Jahres wiederholen wird. Damals wüteten im Amazonas-Regenwald die schwersten Waldbrände seit mehr als 20 Jahren, die sich auch auf Bolivien und Peru ausdehnten. "Es ist kaum zu hoffen, dass die Umweltkatastrophe, die wir im letzten Jahr mit einer Reihe krimineller Brände erlebt haben, in diesem Jahr geringer ausfallen wird", sagte Rômulo Batista von Greenpeace in Brasilien. In Brasilien liegen fast 60 Prozent des Amazonas-Gebiets, des größten Regenwalds der Welt.
Bolsonaro hatte im vergangenen Jahr die Daten von Inpe, das seit 30 Jahren die Abholzung des Regenwaldes via Satellit dokumentiert, öffentlich als "Lüge" abgetan und als "Umweltpsychose" bezeichnet. Dem Chef von Inpe, Ricardo Osório Galvão, warf er vor, "im Auftrag internationaler Nichtregierungsorganisationen" zu handeln und verfügte seine Entlassung.
- Brasilien: Amazonas-Zerstörung im Schatten der Corona-Krise, 23.05.2020
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Klimawandel und Dürren-Doppelschläge
Quelle: Spektrum.de
Wiederholung von 2018/2019: Klimawandel macht Dürren-Doppelschläge deutlich häufiger
Gleich zwei extreme Dürresommer nacheinander, wie in den Jahren 2018 und 2019? Das habe es in 250 Jahren europäischer Klimageschichte nicht gegeben, schreiben Forscher um Rohini Kumar vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig. Doch laut ihren Modellrechnungen könnten solche verheerenden Trockenperioden bis Ende des Jahrhunderts deutlich häufiger werden. Wie häufig, hänge stark davon ab, wie stark die Menschheit ihren Kohlendioxidausstoß verringere, so die Wissenschaftler im Fachblatt »Scientific Reports«.
Sie betrachten dazu drei standardisierte Zukunftsszenarien. Im pessimistischsten – das einem praktisch ungebremsten Treibhausgasaustoß entspricht – würde sich die Zahl der doppelten Dürrejahre versiebenfachen. Die Anzahl solcher Zweijahresdürren beziffern sie in ihrer Studie für den Zeitraum 2051 bis 2100 auf ungefähr 14 – mithin also drei pro Jahrzehnt. Gleichzeitig vergrößert sich die Fläche, die durch die Dürren betroffen ist: Sie beläuft sich in den pessimistischsten Schätzungen auf 60 Prozent der mitteleuropäischen landwirtschaftlich genutzten Fläche.
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Damascus - USA. Der GAU
Brandrodung und Abholzung von Regenwald
Quelle: Deutsche Umwelthilfe
Projekt Fehmarn-Belt-Tunnel schadet der ohnehin ökologisch belasteten Ostsee gewaltig
Kommentar: 13.07.2020, Roswitha Engelke
Das Vorhaben ist rein wirtschaftlich ausgerichtet und hat umweltschädigende Auswirkungen nicht berücktsichtigt. Eine wirtschaftliche Kosten-Nutzenanalyse zeigt aber bereits: Explodierende Kosten im Verhältnis zu immer geringer werdendem wirtschaftlichen Nutzen.
Zusätzlich richtet das Projekt nicht unerheblichen Schaden am ökologischen Gleichgewicht der bereits vielfältig geschädigten Ostsee an. Ein Fakt, der sich nicht schönreden lässt und nicht ignoriert werden darf. (Roswitha Engelke)
Ostsee schützen, Tunnelbau stoppen!
Foto: Beltretter
Quelle: Beltretter.de
Liebe BELTRETTER, Unterstützer und Unterzeichner der Petition,
gerade haben wir eine besondere Aktion gemacht: einen Wasser-Flashmob gegen den drohenden Ostsee-Tunnel.
Neben wunderschönen Stränden bietet die Ostsee rund um die beliebte Urlaubsinsel Fehmarn jede Menge Sport- und Naturerlebnisse am und im Wasser. Mit dem Bau des geplanten Ostsee-Tunnels könnte das bald vorbei sein. Deshalb schwammen heute Taucher und Wassersportler mit einem 24 Meter langen BELTRETTER-Kreuz – dem Symbol des Widerstands gegen den 18 Kilometer langen Tunnel – in der Ostsee, um ihren Unmut gegenüber dem Großbauprojekt auszudrücken. Der Flashmob wurde von uns BELTRETTERN initiiert. Wir fordern seit Jahren eine Neuprüfung des Bauvorhabens, das nicht nur der Ostsee enormen Schaden zufügen würde, sondern auch immer mehr Schwachstellen in der Kosten-Nutzen-Analyse aufweist, wie der Europäische Rechnungshof erst kürzlich bemängelt hat.
Aktuell liegen gegen den Bau des Tunnels mehrere Klagen von insgesamt sieben Klägern beim Bundesverwaltungsgericht vor, die im September verhandelt werden. Dessen ungeachtet und eigene anderslautende Versprechen brechend, hat das dänische Verkehrsministerium vor Kurzem angekündigt, trotz noch ausstehenden rechtskräftigen Urteils bereits im kommenden Januar mit den Bauarbeiten beginnen zu wollen.
Der Flashmob fand am beliebten Taucher- und Kiter-Hotspot am Grünen Brink auf Fehmarn statt.
Damit hatten wir ein Gebiet ausgewählt, das durch den Tunnelbau direkt betroffen wäre. Denn in unmittelbarer Nähe würde für mindestens acht Jahre die größte Baustelle Nordeuropas entstehen. Durch die Baggerarbeiten würden Sedimente aufgewirbelt, die das Ostseewasser stark eintrüben würden – und das nicht nur rund um Fehmarn, sondern auf einer Länge von bis zu 300 Kilometern entlang der deutschen Ostseeküste.
Durch den Bau würden seltene Riffe zerstört und die ohnehin wenigen und bedrohten Ostsee-Schweinswale vertrieben.
Nicht nur die beliebte Urlaubsinsel Fehmarn, sondern auch andere Ostsee-Orte würden unter den Bauarbeiten und ihren Folgen leiden.
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