Energie-/Umweltpolitik

27. August 2019   Themen - Energie-/Umweltpolitik

Brennender Regenwald - Irland droht Brasilien mit Blockade von Freihandelsabkommen

Irland setzt wegen der schweren Waldbrände im Amazonas-Gebiet auf wirtschaftlichen Druck. Falls Brasilien nichts unternehme, werde man das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten nicht unterzeichnen.

Irland will das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten blockieren, sofern Brasilien nicht gegen die Waldbrände im Amazonas-Gebiet tätig wird. "Irland will auf keinen Fall für das EU-Mercosur-Freihandelsabkommen stimmen, wenn Brasilien nicht seine ökologischen Versprechen einhält", zitiert der "Irish Independent" den irischen Premierminister Leo Varadkar.

 

 

 

 

Bis zur Abstimmung über blieben zwei Jahre, sagte Varadkar weiter. In dieser Zeit werde man Brasiliens Umweltpolitik beobachten

 

27. August 2019   Themen - Energie-/Umweltpolitik

Unsere Wälder sind keine Holzfabriken


PRESSEMELDUNG

Deutsche Umweltstiftung

10. August 2019
 
Waldexperten warnen vor Aktionismus in der Waldkrise und fordern Ende von ‚Holzfabriken‘

Berlin (10.08.2019). Angesichts der aktuellen Waldkrise fordert eine Gruppe von Waldexperten, Forstpraktikern, Waldbesitzern und Verbändevertretern in einem offenen Brief an Bundesministerin Klöckner eine Abkehr von der konventionellen Forstwirtschaft. Es heißt: „Wir fordern die staatliche Forstwirtschaft auf, anstelle teurem Aktionismus endlich eine sachkundige Fehleranalyse des eigenen Wirkens vorzunehmen und dabei alle Akteure mit einzubeziehen. Gefordert werden eine konsequente Abkehr von der Plantagenwirtschaft und eine radikale Hinwendung zu einem Management, das den Wald als Ökosystem und nicht mehr länger als Holzfabrik behandelt“.

Mitunterzeichner Wilhelm Bode, ehemaliger Leiter der saarländischen Forstverwaltung und Autor des Buchs „Waldwende“ betont: „Wir brauchen endlich eine Waldwende, die die natürlichen Produktionskräfte des Waldes stärkt und nicht weiter schwächt. Darum ist zunächst ist die Forstwirtschaft selbst gefragt, betriebliche Stressoren zurückzunehmen und bei der Wiederbewaldung auf die Natur zu setzen.“

Der Waldökologe und Naturschutzwissenschaftler Prof. Pierre Ibisch sagt: „Die derzeitige Waldkrise in Deutschland ist nicht allein eine Folge des Klimawandels - auch die Art der Waldbewirtschaftung trägt eine erhebliche Mitverantwortung. Es gibt zu viele struktur- und artenarme Wälder, die durch zu viele Wege zerschnitten wurden. Waldböden werden zu intensiv befahren, und vielerorts ist das Waldinnenklima durch Auflichtung und zu starke Holzentnahme geschädigt“. Kritisiert wird zudem der Plan, die aktuellen Waldschäden aktionistisch durch rasche Beräumung geschädigter Bäume und Aufforstung anzugehen.

Mit-Initiator und Waldschützer Norbert Panek betont: „Wir brauchen endlich Ruhepausen für den Wald in Deutschland, der jahrhundertelang ausgebeutet wurde. Wir brauchen ein neues, ökologisch orientiertes Konzept für den zukünftigen Wald, - keinen hektischen „Waldumbau“, sondern schlicht Waldentwicklung – hin zu mehr Naturnähe, die dem Wald als Ökosystem den notwendigen Spielraum belässt, selbstregulierend auf die sich abzeichnenden Umweltveränderungen reagieren zu können.“

Die von allen Bürgerinnen und Bürgern über ihre Steuern zu bezahlenden Hilfen für die Waldbesitzenden seien gerechtfertigt – aber nur, wenn sie genutzt würden, einen zukunftsfähigen Wald aufzubauen. Definitiv sei geboten Fehler der Vergangenheit aufzuarbeiten und zu vermeiden. László Maraz, Koordinator der AG Wald des Forum Umwelt und Entwicklung: „Es wäre Steuergeldverschwendung, jetzt Millionen von Bäumen zu pflanzen, wenn diese vom Wild gefressen werden wie bisher. Eine waldverträgliche Verringerung des Wildbestandes ist dringender als je zuvor“.

Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören neben Wissenschaftlern Forstexperten mit jahrzehntelanger Erfahrung, Chefs von Umweltverbänden wie etwa Deutscher Naturschutzring, Greenpeace, NABU, Naturfreunde und die Deutsche Umweltstiftung, Vertreter von Bürgerinitiativen und namhafte Autoren wie Franz Alt oder Peter Wohlleben.

Michael Golze
c/o Deutsche Umweltstiftung
Greifswalder Straße 4
10405 Berlin
Tel.: 030 202384281
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 Link zum offenen Brief an Frau Klöckner
   
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DIE LINKE. 5-Punkte-Plan für einen naturgemäßen Waldumbau
   

19. August 2019   Themen - Energie-/Umweltpolitik

Wir werden zu viele ... Klimakatastrophe und Überbevölkerung

Beitrag: Roswitha Engelke

Die Menschheit verbraucht so viele Ressourcen, dass eineinhalb Erden nötig wären. Und sie wächst. Einige Experten empfehlen deshalb, weniger Kinder zu bekommen. (Süddeutsche Zeitung)

Gute Idee!


UN-Bericht: 214 Millionen Frauen ohne Zugang zu Verhütungsmitteln

Jede vierte Frau in den Entwicklungsländern kommt nicht an moderne Verhütungsmittel, so ein UN-Bericht. Hauptgrund sei fehlende Geschlechtergerechtigkeit.

Rund 214 Millionen Frauen und Mädchen weltweit haben keinen Zugang zu modernen Verhütungsmitteln. Das ist jede vierte Frau im gebärfähigen Alter in den Entwicklungsländern, wie aus dem am Mittwoch in Berlin vorgestellten Weltbevölkerungsbericht 2019 hervorgeht. Trotz aller Erfolge sei man noch immer weit von dem Ziel entfernt, dass alle Menschen selbst entscheiden können, ob und wann sie Kinder bekommen und mit wem sie Sex haben wollen, bilanziert der Bericht.

Hauptgrund ist dem Weltbevölkerungsbericht zufolge die fehlende Geschlechtergerechtigkeit. Die Unterdrückung von Frauen in vielen Ländern der Welt stehe der Verwirklichung der entwicklungspolitischen Ziele entgegen, die auf der Kairoer Weltbevölkerungskonferenz 1994 verabschiedet wurden. Der Bericht wird regelmäßig vom Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) vorgelegt. In diesem Jahr trägt er den Titel: „Unfinished business - Reproduktive Rechte und Entscheidungsfreiheit für Alle“. (Quelle: Tagesspiegel)

Afrika zum Beispiel bekommt das Bevölkerungswachstum nicht unter Kontrolle

38 Prozent der afrikanischen Schwangerschaften sind dem Bericht der United Nations Population Fund (UNFPA) nach nicht von den werdenden Müttern gewollt, geschehen aber, weil keine adäquaten Verhütungsmethoden zur Verfügung stehen.

Würde das geändert, dann könnte man nach Ansicht von Renate Bähr, der Geschäftsführerin der  Stiftung Weltbevölkerung, nicht nur das Leben dieser Frauen verbessern, sondern auch den "Druck auf Umwelt und Klima" verringern.

In diesem Zusammenhang kritisiert sie, dass das Thema freiwillige Familienplanung kaum auf internationalen Agenden steht (vgl. Stiftung Weltbevölkerung kritisiert Fehlen von Familienplanung).

Tatsächlich ist das Thema Verhütung, das noch in den 1970er Jahren eine wichtige Rolle in Plänen zur Lösung globaler Probleme spielte, heute weitgehend tabuisiert.

Wichtige Rollen bei dieser Entwicklung spielten das politische Erstarken fundamentalistischer Christen in den USA und ein übertriebener Kulturrelativismus, der den Schutz archaischer Sitten vor Frauen- und Kinderrechte setzt.

Finster in Sachen Verhütung sieht es in den Sahelzonenstaaten wie dem Tschad und dem Niger aus, dort gibt es Väter, die sich 13,2 Kinder wünschen ...  aber auch bei den Frauen liegt die durchschnittliche gewünschte Anzahl noch bei stolzen neuneinhalb!

Für die Sahelzone erwarten die UNFPA-Forscher deshalb eine besonders düstere Zukunft mit weniger Bildung, mehr Arbeitslosigkeit und einer schlechteren Gesundheitsversorgung. David Beasley, der Leiter des Welternährungsprogramms (WFP), erwartet darüber hinaus eine Zunahme politischer Instabilität und bewaffneter Konflikte.

(Quelle: Telepolis, Peter Mühlbauer)

 

24. August 2019   Themen - Energie-/Umweltpolitik

Mercosur-Abkommen: Bolsaro fackelt den Regenwald ab

Der Amazonas fackelt ab: Zehntausende Feuer blasen Klimagase in die Atmosphäre und zerstören den Regenwald. Das geplante EU-Mercosur-Handelsabkommen wäre ein dramatischer Brandbeschleuniger - der zunehmende Fleischexport würde die Rodung weiter anheizen. Noch kann die Bundesregierung das Abkommen stoppen.

Unterzeichnen Sie hier den Eil-Appell gegen das Mercosur-Abkommen!

 

der Himmel über São Paulo verdunkelt sich. Dicke Rauchschwaden machen den Tag zur Nacht. Hunderte Quadratkilometer Tropenwald brennen im Amazonasbecken.[1] Die Flammen haben es leicht, seit Monaten herrscht Dürre. Doch das Feuer ist keine Naturkatastrophe. Agrarbarone haben die Brände gelegt – für mehr Weidefläche.[2]

Brasiliens ultrarechter Präsident Jair Bolsonaro lässt sie gewähren: Rindfleisch soll zum Exportschlager in Europa werden. Für größere Rinderherden und mehr Soja-Anbau vernichtet er die grüne Lunge der Erde.[3] Eine Katastrophe für das Weltklima. Die EU hat gerade ein Handelsabkommen mit den Mercosur-Staaten Südamerikas ausgehandelt, das die Brandrodung des Urwaldes noch beschleunigt. Es holt billiges Rindfleisch nach Europa.

Das Abkommen ist fertig verhandelt – die EU-Mitgliedsstaaten müssen nur noch zustimmen.

Erster Widerstand: Irland verweigert die Unterzeichnung des Deals, solange Bolsonaro nichts gegen die schwersten Waldbrände seit Jahren unternimmt.Frankreich will nur zustimmen, wenn sich Brasilien zum Klimaschutz bekennt.Wenn Deutschland auch Nein sagt, hat der Deal in seiner jetzigen Form keine Chance.

Fordern Sie

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und

Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) auf,

das Handelsabkommen zu stoppen – unterzeichnen Sie den Eil-Appell!

 

Das geplante Abkommen wäre eine Katastrophe fürs Klima.

Es würde den brasilianischen Export von Fleisch, Soja und anderen Agrarprodukten massiv steigern und so die Brandrodung im einzigartigen Amazonasgebiet weiter befeuern.

Weiterlesen: Mercosur-Abkommen: Bolsaro fackelt den Regenwald ab

18. August 2019   Themen - Energie-/Umweltpolitik

Bundesrechnungshof rügt Umweltministerium wegen Asse II Asse-Sanierung: Linke fordert Sonderbeauftragten

Liebe Asse-Interessierte,

folgender Artikel ist heute im Wolfenbütteler Schaufenster erschienen

Bundesrechnungshof rügt Umweltministerium wegen Asse II
„Alarmierendes Signal für unsere Region“

Wolfenbüttel/Berlin. 

Das marode Atommülllager Asse II im Landkreis Wolfenbüttel zählt zu den größten Umweltproblemen der Republik.

Seit 2009 ist das Bundesumweltministerium dafür verantwortlich, die Probleme in den Griff zu bekommen. Jetzt wirft der Bundesrechnungshof dem Ministerium vor, der „Verantwortung für die Steuerung des Projekts Asse II nicht nachgekommen“ zu sein. 

Aus den vom Rechnungshof eingesehenen Unterlagen sei „praktisch nie“ hervorgegangen, dass sich das Ministerium mit den Mittelanforderungen, Organisations-/Personalentscheidungen oder Berichten des bis 2017 zuständigen Bundesamtes für Strahlenschutz befasst habe. 

In dem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestages kritisieren die Rechnungsprüfer zudem, dass kaum Mittel für die Vorbereitung der gesetzlich favorisierten Rückholung investiert worden sind.

Der Wolfenbütteler Bundestagsabgeordnete Victor Perli (DIE LINKE) sprach von einem „alarmierenden Signal“

für unsere Region und von einem „desaströsen Zeugnis“ für das Ministerium. „Seit 2009 haben fünf Bundesumweltminister das Atommülllager Asse II besucht. Alle haben versprochen, sich mit Nachdruck um die Probleme zu kümmern. Jetzt haben wir es Schwarz auf Weiß, dass genau das nicht passiert ist“, sagte Perli, der Mitglied im Haushaltsausschuss ist.

Die amtierende Bundesumweltministerin Schulze (SPD) müsse politische und personellen Konsequenzen ziehen und endlich das Versprechen einlösen, dass die Asse zur ‚Chefsache’ gemacht werde. Zudem sei es hilfreich, wenn unsere Region zum Thema Asse II „wieder hör- und sichtbarer“ werde. 

Weiterlesen: Bundesrechnungshof rügt Umweltministerium wegen Asse II Asse-Sanierung: Linke fordert...

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