Innen-/Außenpolitik
Wieso traf sich der Leiter des Bundeswehr-Planungsstabs mit rechtsradikalem Asow-Kommandeur Romanow?
Beitrag: NachDenkSeiten
Ein Artikel von: Florian Warweg
Ausgerechnet am 8. Mai traf sich der Leiter des Planungs- und Führungsstabs des Bundesministers der Verteidigung, Generalmajor Christian Freuding, mit dem Asow-Kommandeur Oleg Romanow und posierte mit diesem in Felduniform für ein Foto. Romanow und dessen Einheit, die 3. Separate Sturmbrigade, sind dafür bekannt, regelmäßig die Waffen-SS-Division „Galizien“ zu verherrlichen – und auf seinem Instagram-Kanal stellt er bis heute völlig offen seine Tattoos mit NS-Referenzen zur Schau, unter anderem die von der Waffen-SS propagierte Schwarze Sonne, die aus drei übereinandergelegten Hakenkreuzen besteht. Die NachDenkSeiten wollten vor diesem Hintergrund wissen, aus welcher Motivation dieses Treffen stattfand und ob es Handreichungen für den Umgang von Bundeswehroffizieren mit Asow-Vertretern, eingedenk deren rechtsradikaler Tradition, gibt. Von Florian Warweg.
Hintergrund
Am 11. Mai machte der ukrainische Oppositionspolitiker und Politik-Blogger Anatolij Scharij mit folgenden (sarkastischen) Worten auf das Treffen von Generalmajor Freuding mit dem Asow-Kommandeur Romanow in Kiew aufmerksam:
„Der deutsche Generalmajor Christian Freuding posiert mit dem Asow-Kommandeur Oleg Romanov, der dafür bekannt ist, Totenkopfabzeichen der SS zu tragen. Die Deutschen sind bewundernswert.
Dazu veröffentlichte er aktuelle Fotos vom Instagram-Kanal des Asow-Kommandeurs, in welchem dieser neben dem Treffen mit dem deutschen Generalmajor auch SS-Totenkopfabzeichen genauso öffentlich zur Schau stellt wie mehrere auf seinen Oberkörper tätowierte Hakenkreuz-Ornamente.
Was machte der Generalmajor der Bundeswehr in Kiew?
Der Leiter des „Planungs- und Führungsstabs des Bundesministers der Verteidigung“ sowie des „Lagezentrums Ukraine“ reiste offiziell am 8. Mai für Gespräche mit Regierungsvertretern nach Kiew. Themenschwerpunkt war die verstärkte militärische deutsche Unterstützung für die Ukraine. Neben Regierungsvertretern traf Freuding aber auch den besagten Oleg Romanow, Kommandeur des Panzerabwehrbataillons des 3. Korps „Asow“ der ukrainischen Armee. Von dem Treffen gibt es auch ein Foto auf Romanows Instagram-Kanal, auf dem er gemeinsam mit dem Leiter des deutschen Planungs- und Führungsstabs ein T-Shirt der „Asow“-Drohneneinheit „Paskuda Group“ hochhält – ausgerechnet zum „Tag des Gedenkens und des Sieges über den Nazismus“, wie es in dem Post heißt:
Dazu veröffentlichte er aktuelle Fotos vom Instagram-Kanal des Asow-Kommandeurs, in welchem dieser neben dem Treffen mit dem deutschen Generalmajor auch SS-Totenkopfabzeichen genauso öffentlich zur Schau stellt wie mehrere auf seinen Oberkörper tätowierte Hakenkreuz-Ornamente.
Was machte der Generalmajor der Bundeswehr in Kiew?
Der Leiter des „Planungs- und Führungsstabs des Bundesministers der Verteidigung“ sowie des „Lagezentrums Ukraine“ reiste offiziell am 8. Mai für Gespräche mit Regierungsvertretern nach Kiew. Themenschwerpunkt war die verstärkte militärische deutsche Unterstützung für die Ukraine. Neben Regierungsvertretern traf Freuding aber auch den besagten Oleg Romanow, Kommandeur des Panzerabwehrbataillons des 3. Korps „Asow“ der ukrainischen Armee. Von dem Treffen gibt es auch ein Foto auf Romanows Instagram-Kanal, auf dem er gemeinsam mit dem Leiter des deutschen Planungs- und Führungsstabs ein T-Shirt der „Asow“-Drohneneinheit „Paskuda Group“ hochhält – ausgerechnet zum „Tag des Gedenkens und des Sieges über den Nazismus“, wie es in dem Post heißt:
Die 3. Separate Sturmbrigade, der Romanow angehört und die das Rückgrat des 3. Armeekorps bildet, hat wiederholt, wie unter anderem die Junge-Welt-Journalistin Susann Witt-Stahl mit Verweis auf eigene Recherchen berichtet, die Waffen-SS-Division „Galizien“ geehrt und gelobt, „auch Jahrzehnte später unsere gemeinsame und große Sache fortzusetzen: den Kampf bis zum endgültigen Sieg und der Befreiung der Ukraine vom russischen Invasor“.
03. Mai 2025 Themen - Innen-/AußenpolitikNeuer Regierungssprecher Stefan Kornelius über Julian Assange: „Dieser Mann ist ein Gefährder“
Die Berufung des „Süddeutsche Zeitung“-Redakteurs Stefan Kornelius zum Regierungssprecher ist eine Provokation. Es gibt kaum ein wichtiges Thema, bei dem Kornelius in den letzten Jahren nicht fragwürdig bis destruktiv gewirkt hat – seien es Russland, Corona, Syrien, Aufrüstung und so weiter. Diese Personalie wird die Gesellschaft also weiter spalten – sie ist aber auch Spiegel der ideologischen Verfassung von Schwarz-Rot. Ein Kommentar von Tobias Riegel.*
Der Politikjournalist Stefan Kornelius von der Süddeutschen Zeitung (SZ) soll Sprecher der neuen schwarz-roten Bundesregierung werden, wie Medien berichten. Nach der für den 6. Mai geplanten Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum Bundeskanzler soll der 59-Jährige Steffen Hebestreit ablösen, der seit dreieinhalb Jahren Sprecher der Regierung von SPD-Kanzler Olaf Scholz ist.
Kornelius wurde von Merz auf den Posten berufen.
30. April 2025 Themen - Innen-/AußenpolitikLeserbriefe zu „Bischof fordert Kriegstauglichkeit – ein Brief an den „Mann Gottes““
Beitrag: NachDenkSeiten,
Marcus Klöckner thematisiert hier die Worte „Wir müssen ´kriegstauglich´ werden und uns zugleich ´friedenstüchtig´ für einen gerechten Frieden einsetzen“ von Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck. Der „Mann Gottes“ klinge mit diesen Worten wie ein Politiker. Daher hat er dem ehrwürdigen Bischof einen Brief geschrieben und u.a. gefragt, woher er die Auffassung nehme, dass „wir“ angeblich einer „Bedrohung“ ausgesetzt seien. Es gebe keine Bedrohung. Die Bedrohung durch Russland gleiche einem Phantasma. Wir danken für die zahlreichen und interessanten E-Mails. Christian Reimann hat die nun folgende Leserbrief-Auswahl für Sie zusammengestellt. Weiterlesen
03. Mai 2025 Themen - Innen-/AußenpolitikKünftiger Außenminister Wadepul: Deutschland wird immer unser Feind bleiben
Beitrag NachDenkSeiten: "Der Russen-Hass scheint der Union angeboren zu sein – und Sozis fällt nichts Besseres ein, als ihn nachzuäffen"
Das oben abgebildete Plakat stammt aus der Bundestagswahl von 1953. Unter anderem mit dieser Agitation verbesserte die CDU/CSU bei der damaligen Wahl ihr Ergebnis um 14,2 Prozentpunkte auf 45,2 Prozent. Die Union erreichte das wohl auch damit, dass sie mit dieser Propaganda das Gewissen vieler Deutscher, die für den Tod von 24 Millionen Bürgern der Sowjetunion verantwortlich waren, erleichterte. So wie auf dem Plakat dargestellt, so sind die Russen halt, kein Wunder, dass wir so viele davon umbringen mussten. In dieser Tradition steht unser künftiger Außenminister Wadephul: „Russland wird immer ein Feind für uns bleiben“. Albrecht Müller.
Der Russenhass war ein konstituierendes Merkmal der westdeutschen Propaganda unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Es war kein Wunder, dass die Union damit 1957 sogar die absolute Mehrheit im Deutschen Bundestag erreichte. Die Widersacher in den eigenen Reihen wie zum Beispiel das Gründungsmitglied der Rheinischen CDU, der Innenminister im ersten Kabinett Adenauer, Gustav Heinemann, wurden hintergangen und damit zum Austritt gezwungen.
Ende der Fünfzigerjahre entwickelte dann der damalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, zusammen mit einem kleinen Kreis von Gleichgesinnten erste Überlegungen zur Politik der Verständigung auch mit Russland. Zu diesem Zirkel gehörte auch Horst Grabert. Er war dann ab Ende 1970 Chef des Bundeskanzleramtes und damit auch mein Chef; von ihm weiß ich von den Vorarbeiten für die Entspannungspolitik.
Willy Brandt und Egon Bahr trugen die neuen Überlegungen dann im Sommer 1963 auf einer Tagung der Evangelischen Akademie in Tutzing vor. Ihre damalige Botschaft und Hoffnung: Wandel durch Annäherung.
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30. April 2025 Themen - Innen-/AußenpolitikBildung statt Bomben“: Schüler protestieren gegen Stand der Bundeswehr an Fachschule in Gotha und erhalten Schulverweis
Beitrag: NachDenkSeiten von Markus Klöckner
„Bildung statt Bomben“: Schüler protestieren gegen einen Stand der Bundeswehr an ihrer Schule. Ergebnis: Verweis von der Staatlichen Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr in Gotha. Begründung: „Der Schulfrieden wurde wiederholt und bewusst gestört“, hieß es vonseiten der Schulleitung. Wie ist das zu verstehen? Wer an der Schule auf unbequeme Weise gegen den Krieg protestiert, stört den Frieden? Orwell hätte seine Freude. Die Entscheidung ist falsch. Gerade in einer Zeit, wo Deutschland kriegstüchtig werden soll, setzen die Verantwortlichen ein von Ignoranz geprägtes Zeichen. Ein Kommentar von Marcus Klöckner.
Die Bundeswehr war mit einem Stand an der Staatlichen Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr in Gotha zu Besuch. Damit fängt das eigentliche Problem an. Doch für die Verantwortlichen der Schule beginnt offensichtlich nicht damit das Problem, dass die Bundeswehr in Zeiten des politischen Großvorhabens Kriegstüchtigkeit an ihrer Einrichtung um junge Rekruten werben will, sondern dass sich zwei kluge Schüler herausgenommen haben, gegen den Stand zu protestieren. Ist Zivilcourage an der Schule nicht erlaubt? Doch, doch, selbstverständlich – „in angemessener und sachlicher Form und unter vorheriger Absprache und Genehmigung“ sei Protest möglich, zitiert die Thüringer Allgemeine die Schulleiterin Andrea Nette.