Militäreinsatz

30. Juli 2019   Themen - Militäreinsatz

Die Lage spitzt sich zu - USA geht bis zum Äußersten die BRD in einen Angriffkrieg hineinzuziehen - Politiker von SPD, Grünen und der Linken warnen derweil nach dem Kurswechsel der Briten vor einer Eskalation der Lage

 

 

Irankonflikt: USA bitten Deutschland offiziell um Beteiligung an Hormus-Mission

Helfen deutsche Soldaten bei der Sicherung der Straße von Hormus? Die USA haben im Irankonflikt nach eigenen Angaben ein förmliches Ersuchen an die Bundesregierung geschickt.

Quelle: Spiegel.online, Dienstag, 30.07.2019   13:13 Uhr
 

Die USA drängen auf ein stärkeres Engagement der Bundesrepublik im Irankonflikt. Washington hat Berlin nach eigenen Angaben offiziell darum gebeten, bei einer Schutzmission im Persischen Golf mitzuwirken.

 
 

"Wir haben Deutschland förmlich gefragt, zusammen mit Frankreich und Großbritannien bei der Sicherung der Straße von Hormus mitzuhelfen und iranische Aggression zu bekämpfen", teilte eine Sprecherin der US-Botschaft in Berlin der Nachrichtenagentur dpa mit. "Mitglieder der Bundesregierung haben klar gesagt, dass die Freiheit der Seefahrt geschützt werden sollte. Unsere Frage ist, von wem?"

Die Bundesregierung hatte bisher erklärt, dass ihr noch keine Anfrage von Verbündeten vorliege. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte gesagt, jede Anfrage müsse "aus der ganz konkreten Situation und unter Abwägung aller Punkte" beantwortet werden. "Wir können darüber erst reden und entscheiden, wenn wir wissen, was genau geplant ist."

Großbritannien hatte nach der Festsetzung eines britischen Tankers durch Iran in der Straße von Hormus vor gut einer Woche eine rein europäische Mission angeregt. Das war aber noch vor dem Amtsantritt des neuen Premierministers Boris Johnson. Die neu formierte britische Regierung strebt nun einen europäisch geführten Einsatz unterstützt von den USA an.

Warnungen vor Kurswechsel

Politiker von SPD, Grünen und der Linken warnen derweil nach dem Kurswechsel der Briten vor einer Eskalation der Lage.

"Wir haben als Europäer großen Wert darauf gelegt, uns von der militärischen Konfrontationslogik der Amerikaner in der Region abzusetzen und den Schwerpunkt auf Diplomatie zu legen", sagte der SPD-Außenpolitiker Nils Schmid im Bayerischen Rundfunk.

"Und deshalb macht eine wie auch immer geartete europäische Mission nur Sinn, wenn dieser Abstand zu dem sehr robusten Vorgehen der USA gewahrt bleibt." Die britische Regierung wolle "den amerikanischen Weg gehen, und der ist voller Gefahren", warnte Schmid.

Sahra Wagenknecht auf Twitter: "Die muss die US-Anfrage zur an der brandgefährlichen -Mission deutlich zurückweisen. Wir brauchen Diplomatie und keine völkerrechtswidrige US-Koalition der Willigen mit Beteiligung deutscher Soldaten! Kein neuer im Nahen Osten."

 

19. Juli 2019   Themen - Militäreinsatz

Universitäten werden zum Rüstungsstandort

Quelle: Informationsstelle Militarisierung e.V. (IMI)

Das Cyber Valley in Tübingen und die Transformation zum Rüstungsstandort

Eine neue Rüstungsforschungsagentur im IT-Bereich

Insgesamt spielen Informationstechnologie und KI-Forschung eine bemerkenswert große Rolle im Koalitionsvertrag und damit im aktuellen Regierungsprogramm. Unter anderem heißt es dort, man wolle „Deutschland zu einem weltweit führenden Standort bei der Erforschung von künstlicher Intelligenz machen.“ Unter der Überschrift „Für eine modern ausgerüstete Bundeswehr“ wird ein weiteres Vorhaben angekündigt, das u.a. der Umsetzung dieses Zieles dienen soll: „Zur Sicherstellung technologischer Innovationsführerschaft werden wir unter Federführung des Bundesministeriums der Verteidigung und des Bundesministeriums des Innern eine ‚Agentur für Disruptive Innovationen in der Cybersicherheit und Schlüsseltechnologien‘ (ADIC) sowie einen IT-Sicherheitsfonds zum Schutz sicherheitsrelevanter Schlüsseltechnologien einrichten“. Damit wird eine Behörde geschaffen, die relativ unabhängig von den jeweiligen Ministerien Forschungsprojekte fördern kann, die sie für militärisch relevant hält. Als Vorbild gilt die US-amerikanische DARPA (Defence Advanced Reasearch Projects Agency), die Forschungsförderung des Pentagon.

Die gemeinsame Federführung des Verteidigungs- und Innenministeriums verweist allerdings darauf, dass erwartet wird, dass die Ergebnisse solcher Projekte auch im Bereich der „Inneren Sicherheit“ zur Anwendung kommen können. Die Leitung des Aufbaustabes der neuen Agentur wurde jedoch an Oberst Frank Werner Trettin aus dem 2017 gegründeten Kommando Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr vergeben. Die Agentur soll etwa 70 Mitarbeiter*innen umfassen und sich auf Informationstechnologien wie die Künstliche Intelligenz und maschinelles Sehen fokussieren: „Während die DARPA jedoch ein breites Forschungsspektrum abbildet, beschränkt sich die ADIC auf das Gebiet der Informationstechnologie. Das wird sich auch in der finanziellen Ausstattung widerspiegeln: Im Gegensatz zur DARPA, die über 2,5 Mrd USD pro Jahr verfüge, könne die ADIC womöglich mit einer halben Milliarde EUR ausgestattet werden“.

Der Aufbau eines Rüstungsstandortes

Auch das Statement des Rektors der Tübinger Universität, Bernd Engler, zur Gründung des Cyber Valleys ist wesentlich von der Vorstellung internationalen Wettbewerbs geprägt: „Wenn wir erfolgreich sind, legen wir hiermit eine wesentliche Grundlage für die erfolgreiche ökonomische Entwicklung Deutschlands in den kommenden Jahrzehnten“.17 Das ist beispielhaft, denn in Tübingen und der Region dominiert die Argumentation, dass die KI zur internationalen Konkurrenzfähigkeit des Standorts beitragen würde, während die Bezüge zu Militär und Rüstung – sicher teilweise auch bewusst – ausgeblendet werden. So behauptete der Direktor der Abteilung maschinelles Lernen von Amazon, Ralf Herbich, anlässlich seines „Antrittsbesuchs im [Tübinger] Technologiepark“ gegenüber dem Schwäbischen Tagblatt „dass die Mitglieder keine militärische Einsetzung von KI unterstützen“.18 Das ist angesichts der Beteiligung von ZF Friedrichshafen am Cyber Valley und von Airbus und DLR am Business Incubation Centre bereits auf einer oberflächlichen Ebene unehrlich.

06. Juli 2019   Themen - Militäreinsatz

Russland kündigt INF-Vertrag auf - die USA hatten bereits Anfang Februar ihren Austritt erklärt

 
Das Zündeln der USA im ehemaligen Ostblock hat Folgen: Die Auflösung des INF-Vertrages

Es ist einiges in Bewegung geraten auf dem geopolitischen Schachbrett und der Streit, ob russische Mittelstreckenraketen nun 480 Kilometer weit fliegen können, oder - vertragsbrüchig wie die Amerikaner behaupten - 520 Kilometer, ist letztlich irrelevant. Es ging dem Westen darum, Raketen direkt vor der russischen Haustür aufzustellen.

Von den USA und der damaligen Sowjetunion im Jahr 1987 geschlossen, galt der INF-Vertrag als ein Wendepunkt im Kalten Krieg. Das Abkommen verbietet Marschflugkörper mit einer Reichweite zwischen 500 und 5500 Kilometern.
 

Nach dem Ausstieg der USA aus dem INF-Vertrag, legte Ende Mai 2019 Putin dem Parlament einen Gesetzentwurf zur Aussetzung des INF-Vertrags vor, welches die Duma am 18. Juni verabschiedete.

Der Föderationsrat, das russische Oberhaus, hat das Gesetz in der Sitzung vom 26. Juni verabschiedet.

Bei einem Treffen mit Verteidigungsminister Sergei Schoigu und Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag sagte Putin:

Gleichzeitig möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass wir uns nicht an dem kostspieligen Wettrüsten beteiligen sollten und werden", zitiert der Kreml-Pressedienst das Staatsoberhaupt.

Die USA hatten Anfang Februar ihren Ausstieg aus dem INF-Vertrag bekanntgegeben. Washington wirft Moskau vor, gegen das Abkommen mit der Entwicklung eines Marschflugkörpers verstoßen zu haben. Russland wies den Vorwurf zurück und lud US-Vertreter dazu ein, das Waffensystem vor Ort in Russland zu inspizieren. Die USA lehnten das Angebot jedoch ab und zeigten kein Interesse an dem russischen Vermittlungsvorschlag.

11. Juli 2019   Themen - Militäreinsatz

Breite Ablehnungsfront gegen US-Forderung nach Bundeswehr Bodentruppen in Syrien

Linke, Grüne und SPD haben der US-Forderung nach einem Einsatz deutscher Bodentruppen in Syrien eine Absage erteilt. Die Union hält sich bedeckt, das Thema birgt Konfliktpotenzial für die Berliner Regierungskoalition.


Tobias Pflüger, verteidigungspolitischer Sprecher der Linke-Bundestagsfraktion und Vizeparteichef, weist den Vorschlag mit aller Deutlichkeit zurück. „Deutschland darf sich nicht noch weiter in den Syrienkrieg ziehen lassen, schon gar nicht mit Bodentruppen.

"eine Entsendung von deutschen Bodentruppen wäre völkerrechtswidrig. " Ersatz für US-amerikanische Soldaten in Syrien zu stellen, ermöglichte den USA, ihre Truppen anderweitig einzusetzen. Die »Tornados« aus dem laufenden Einsatz müssten abgezogen werden, und der Einsatz dürfe nicht verlängert werden, so Pflüger.

In einer ersten Reaktion reagierten die Grünen ablehnend. Tobias Lindner erklärte „Auslandseinsätze der Bundeswehr können nur auf Basis des Völkerrechts erfolgen. Deutsche Bodentruppen in Syrien wären überhaupt nur dann denkbar, wenn es ein Mandat des UN-Sicherheitsrates und eine glaubwürdige Friedensperspektive gibt. Dazu fehlt mir ehrlich gesagt im Moment die Phantasie.“

Für die Koalition in Berlin bedeutet die Anfrage der Amerikaner nun neue Konflikte. Die SPD hadert noch mit der Verlängerung des "Tornado"-Einsatzes und dürfte sich auch weiterhin klar gegen die Entsendung von Bodentruppen sperren.

Die Union sorgt sich dagegen zunehmend um das Militärbündnis mit den USA. Der "Tornado"-Einsatz müsse "in jedem Fall" fortgesetzt werden, sagte der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionschef Johann Wadephul der dpa am Sonntag.

 

 

 

05. Juli 2019   Themen - Militäreinsatz

Afghanistan: Tote und Verletzte nach Anschlag in Kabul

Es ist schon der achte Anschlag in Kabul in diesem Jahr: Ein Selbstmordattentäter hat in der afghanischen Hauptstadt eine Autobombe gezündet. Laut Polizei gibt es mehrere Opfer

 

Freitag, 31.05.2019   07:51 Uhr

 

Die Explosion einer Autobombe im Osten der afghanischen Hauptstadt Kabul hat mindestens sieben Menschen getötet oder verletzt. Alle Opfer seien Zivilisten, sagte ein Sprecher der Kabuler Polizei am Freitag. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.

Erst am Donnerstag hatte sich ein Selbstmordattentäter am Eingang der Marschall-Fahim-Akademie in die Luft gesprengt. Dabei starben nach offiziellen Angaben mindestens sechs Personen, 16 weitere wurden verletzt. Militärkreise sprachen von mindestens zehn Toten. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) reklamierte den Anschlag über ihr Sprachrohr Amak für sich.

Es ist das achte Attentat in Kabul in diesem Jahr. Bei 22 Anschlägen in Kabul im Vorjahr waren mehr als 550 Menschen getötet und über 1000 verletzt worden.


Immer öfter gibt es Angriffe auf Schulen. Hilfsorganisationen warnen: Die positive Entwicklung des Bildungssystems im Land sei in Gefahr.

 

Mehr als 190 militärische Angriffe auf Schulen hat es in Afghanistan im vergangenen Jahr gegeben. Das teilte das Kinderhilfswerk Unicef mit. "Die Bildung in Afghanistan ist unter Beschuss", sagte eine Sprecherin. Im Vergleich zu 2017 habe sich die Zahl der Attacken knapp verdreifacht.

Bis Ende vergangenen Jahres mussten laut Unicef über tausend Schulen in mehreren Provinzen geschlossen werden. Dabei hatte sich die Bildungssituation in Afghanistan zuletzt leicht verbessert: Laut der Kinderrechtsorganisation Save the Children hatten im Jahr 2015 neunmal mehr Kinder in Afghanistan Zugang zu Bildung als noch 2001.

Inzwischen geht der Trend allerdings in die entgegengesetzte Richtung. Nach Schätzungen von Unicef gehen derzeit etwa 3,7 Millionen afghanische Kinder zwischen sieben und 17 Jahren nicht zur Schule, das ist die Hälfte aller schulpflichtigen Kinder. Mädchen seien davon besonders betroffen.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtet, nur ein Drittel der weiblichen Jugendlichen könne lesen und schreiben. Neben den fehlenden Schulen sind nach Angaben von Unicef auch die zunehmende Armut und die anhaltende Diskriminierung von Mädchen dafür verantwortlich.

Human Rights Watch berichtet auch davon, dass aghanische Sicherheitskräfte zunehmend Schulen als Stützpunkte nutzen, wenn sie in von den Taliban dominierten Gebieten Militäroperationen durchführen.

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