Wirtschaft
Beschlüsse des EU-Gipfels: Sanktionen gegen Russland
Klassenkampf als Geschäftsmodell
Superreiche Drahtzieher verwandeln die Erde in einen Planeten der Sklaven — Corona-Terror, Teuerung und Krieg sind Strategien dieses Plans.
Klassenkampf“ — der Begriff wirkt heutzutage etwas angestaubt. Man denkt dabei an aufgeregte, streikende Kumpels vor den Werkstoren. Seit der Auflösung des „Ostblocks“ agieren die unteren Schichten eher passiv, haben sich mit den Verhältnissen arrangiert. Der Klassenkampf hingegen ist keineswegs gestorben. Er geht munter weiter, wird von einer der beteiligten Klassen massiv und planmäßig vorangetrieben. Gemeint ist der Klassenkampf von oben, ausgerufen unter anderem von Multimilliardär Warren Buffet. Die hohen Herren und Damen sind weit davon entfernt, einen „Klassenkompromiss“ anzustreben und ein wohlwollendes, mildes Regiment zu führen. Sie wollen den Endsieg ihrer Klasse, die totale Unterwerfung der nichtelitären Bevölkerungsmehrheit unter ihre Interessen. Die Agenda, die dabei seit einigen Jahren verstärkt umgesetzt wird, ist so tückisch wie geschickt. Die Versklavung der Menschheit durch die „Eliten“ tritt nämlich in wechselnden Rollen und Kostümen auf. Dazu gehören die „Pandemiebekämpfung“ ebenso wie Kriegshetze und die mit ihr verbundene Überschuldung, wie grassierende Lebensmittel- und Energieknappheit. Es ist alles andere als sicher, dass wir „Unteren“ in diesem Klassenkampf obsiegen werden — wichtig ist aber, dass wir uns diesem Kampf endlich entschlossen stellen.
Weiterlesen: Klassenkampf als Geschäftsmodell
Mercedes-Chef warnt: Gaslieferstopp würde weite Teile der Wirtschaft betreffen
29 Apr. 2022 22:22 Uhr
Eine Reihe von Wirtschafts-, Politik- oder Gewerkschaftsvertretern oder anderen Experten hatte bereits gewarnt – vor "ungeahnten Folgen", vor "irreparable Schäden", vor einem massiven Rückgang des Bruttoinlandsprodukts, vor einer Rezession, der Stilllegung des Kerns der deutschen Industrieund, neben schwerwiegenden Folgen für die deutsche Wirtschaft, vor gesellschaftlichen Folgen samt sozialen Unruhen.
Am Freitag warnte auch Mercedes-Chef Ola Källenius vor weitreichenden Konsequenzen. "Sollte es zu einem Gaslieferstopp kommen, würde das weite Teile der Wirtschaft betreffen", so der Vorstandsvorsitzende von Mercedes-Benz bei der Online-Hauptversammlung. Das Unternehmen benötige Gas für die Fertigung und das Heizen von Werkshallen.
Die Bundesnetzagentur habe bisher nicht mitgeteilt, in welcher Weise der Autobauer von einer Rationierung betroffen wäre, sagte Källenius. Die Stuttgarter stehen demnach in Kontakt mit den Behörden und bereiten mögliche Schritte vor, um den eigenen Gasverbrauch zu mindern. Ein Ölembargo würde sich hingegen nicht unmittelbar auf die Fertigung auswirken, könnte aber Zulieferer und Logistikunternehmen treffen, erklärte Källenius.
Bisher ist nicht klar, welche Unternehmen im Notfall auf wie viel Gas verzichten müssten. Falls Gas knapp werden sollte, würde die Bundesnetzagentur es verteilen. Vorgesehen ist, dass private Haushalte, öffentliche Einrichtungen und systemrelevante Betriebe zuerst versorgt würden – wogegen einige Firmenvertreter bereits protestieren.
Für das Stuttgarter Unternehmen macht sich der Ukraine-Krieg bereits durch Engpässe bei bestimmten Bauteilen bemerkbar. Mercedes-Benz arbeitet laut Källenius mit Zulieferern aus der Ukraine zusammen, die unter anderem Kabelbäume liefern. In Russland wurden Produktion und Vertrieb unterbrochen, es werden aber noch Kunden mit bestehenden Leasing- und Finanzierungsverträgen betreut. Mercedes bezog noch im vergangenen Jahr Rohstoffe wie das Edelmetall Palladium aus Russland. Der Anteil Russlands und der Ukraine am Mercedes-Geschäft lag bisher zusammen bei rund zwei Prozent. "Wir halten die Sanktionen ein", sagte Finanzvorstand Harald Wilhelm mit Blick auf westliche Sanktionen.
Mercedes-Benz ist zudem wie andere Hersteller von Versorgungsengpässen bei Halbleitern betroffen. "Die Lage sollte sich dieses Jahr verbessern", so Källenius. "Die Produktion in unseren Werken läuft."
Mercedes-Benz hatte von Januar bis Ende März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich weniger Autos verkauft. Der Rückgang beim Absatz ist ausschließlich dem Mangel an Halbleitern zuzuschreiben, wie der Konzern mitgeteilt hatte.
Auch dank großzügiger Staatshilfen konnten am Freitag üppige Dividenden mit einer Gesamtsumme von über fünf Milliarden Euro verkündet werden, Aktionäre können sich über einen immensen Sprung auf fünf Euro je Aktie nach zuvor 1,35 Euro freuen. Neben dem Steuerzahlergeld ist unter anderem ein Anteil von 70 Cent aus dem Nutzfahrzeuggeschäft enthalten, da Daimler Truck für das vergangene Jahr keine separate Dividende auszahlen wird. Der seit kurzer Zeit selbständige Hersteller von Lastwagen und Bussen ist ebenfalls börsennotiert. Der Daimler-Konzern war im vergangenen Jahr aufgespalten worden – bei Mercedes-Benz ist nun das Auto- und Transportergeschäft gebündelt. Daimler Truck führt das frühere Daimler-Lkw-Geschäft. Außerdem zogen Polly Courtice und Marco Gobbetti neu in den Aufsichtsrat ein. Die Bürgerbewegung Finanzwende bemängelte die Aufstockung der Dividende, denn während der COVID-19-Pandemie profitierte auch Mercedes von staatlicher Stütze durch Kurzarbeitergeld.
Mehr zum Thema - Medien: China verfügt mit Exportstopp für Seltene Erden über "nukleare Option" gegen US-Militär
Rezession: Bundesbank warnt vor Folgen eines Energieembargos
Quelle: RTDeutsch, 23 Apr. 2022 09:22 Uhr
Laut Bundesbank sind die wirtschaftlichen Aussichten getrübt. Im ersten Quartal des laufenden Jahres erwartet sie eine Stagnation der Wirtschaftsleistung. Vor einem Energieembargo, das aktuell immer wieder von Berlin verlangt wird, warnte die Notenbank eindringlich.
Eine Eskalation der Spannungen mit Moskau mit einem vollständigen Einfuhrstopp russischer Energie könnte die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nach Modellrechnungen der Bundesbank in eine Rezession stürzen. "Im verschärften Krisenszenario würde das reale Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr gegenüber dem Jahr 2021 um knapp zwei Prozent zurückgehen", hieß es in einem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht der Notenbank.
Weiterlesen: Rezession: Bundesbank warnt vor Folgen eines Energieembargos
Deutlicher Einbruch der deutschen Industrieproduktion im März 2022
6 Mai 2022 16:46 Uhr
Die Produktion in der deutschen Industrie hat im März gegenüber dem Vormonat den stärksten Einbruch seit der Corona-Krise verzeichnet. Laut dem Chefvolkswirt der Commerzbank wird es mit der Industrieproduktion tendenziell weiter nach unten gehen. Steigen werden hingegen die Preise.
Nachdem beinahe alle Corona-Maßnahmen zurückgeschraubt wurden, belastet der Ukraine-Krieg die deutsche Wirtschaft. Vor allem die Produktion in der deutschen Industrie ist im März deutlich eingeknickt. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes brach die Gesamtproduktion gegenüber dem Vormonat um 3,9 Prozent ein.
Einen stärkeren Rückgang hat es zuletzt zu Beginn der Corona-Krise im April 2020 mit damals 18,1 Prozent gegeben, erläuterte die Wiesbadener Behörde am Freitag. Demnach war die Produktion im März 2022 im Vergleich zum Vorjahr 3,5 Prozent niedriger.
Lieferengpässe und Materialmangel verschärften sich infolge des Krieges. So machten etwa fehlende Kabelbäume aus der Ukraine der Autoindustrie im März massiv zu schaffen. "Infolge anhaltender Einschränkungen durch die Corona-Krise und des Krieges in der Ukraine haben viele Unternehmen wegen gestörter Lieferketten nach wie vor Probleme beim Abarbeiten ihrer Aufträge", hieß es seitens der Wiesbadener Behörde.
Nach zuletzt fünf Anstiegen in Folge habe die Industrieproduktion einen herben Dämpfer erfahren, vor allem bedingt durch den russischen Krieg in der Ukraine, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium.
Als exportorientiertes Land ist Deutschland überproportional von den Handelssanktionen gegenüber Russland betroffen. Zudem seien auch wichtige Waren im Produktionsprozess durch den Krieg in der Ukraine knapp geworden. In der Autoindustrie brach die Produktion im März demnach um 14,0 Prozent ein. Der ebenfalls wichtige Maschinenbau verbuchte ein Minus von 5,3 Prozent. Für die Industrie, die bereits im letzten Jahr durch Lieferengpässe bei wichtigen Vorleistungsgütern belastet wurde, stelle der Krieg mit den damit verbundenen hohen Rohstoffpreisen einen erneuten Dämpfer dar, so das Ministerium.
Nach Angaben des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung klagten im März gut 80 Prozent der befragten Industrieunternehmen über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen.
Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer erwartet, dass es in den kommenden Monaten mit der Industrieproduktion tendenziell weiter nach unten gehen dürfte. "Zum einen lässt die Null-Corona-Politik Chinas den Nachschub für die deutsche Industrie stocken. Zum anderen verunsichert Putins Angriffskrieg hierzulande Verbraucher und Unternehmen."
Nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) blickt die Industrie auch in den nächsten Monaten auf große Herausforderungen. "Gerade Lieferkettenprobleme werden das Verarbeitende Gewerbe noch belasten", sagte DIHK-Konjunkturexperte Jupp Zenzen.
Die Herstellung von Investitionsgütern verringerte sich im März um 6,6 Prozent. Die Energieerzeugung lag um 11,4 Prozent niedriger als im Vormonat, nachdem sie im Februar noch deutlich gestiegen war. Die Aktivitäten am Bau stiegen dagegen leicht um 1,1 Prozent.
Die Industrie-Produktion reiht sich ein in eine Serie schwacher Konjunkturdaten, die in dieser Woche veröffentlicht wurden. Auch der Export sowie der Auftragseingang waren im März gegenüber dem Vormonat gesunken. Nach Einschätzung von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, dürften die Frühjahrs- und Sommermonate für die deutsche Industrie schwierig bleiben.
Die Preiserwartungen der vom Ifo-Institut befragten Unternehmen hingegen steigen stark an. Eine große Mehrheit der Unternehmen plant kurzfristige Preisanhebungen, vor allem im Großhandel mit 79,3 Punkten, gefolgt vom Einzelhandel mit 75,4 Punkten und der Industrie mit 73,1 Punkten. Weniger stark, aber auch deutlich steigen die Preiserwartungen im Bau mit 64,2 Punkten und die Dienstleister mit 51,5 Punkten.
"Die Inflation in Deutschland dürfte damit auch in den kommenden Monaten bei über sieben Prozent liegen", so Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
Mehr zum Thema - Engpass statt Energiewende – Europa vor kritischem Mangel an Rohstoffen