Wirtschaft
Direktor des Dritten Europäischen Departements des russischen Außenministeriums: Russland vertreibe deutsche Unternehmen nicht und habe nicht vor, ihnen die Tür ins Gesicht zu schlagen
Quelle: Russische Botschaft
Oleg Tjapkin, Direktor des Dritten Europäischen Departements des russischen Außenministeriums
In seinem Interview mit Interfax sprach Oleg Tjapkin, Direktor des Dritten Europäischen Departements des russischen Außenministeriums, darüber, wie Moskau die derzeitige Situation in den Beziehungen zwischen Russland und Berlin einschätzt, darunter auch die Absicht Deutschlands, auf Energieimporte aus Russland zu verzichten. Er äußerte sich auch zu den Aussichten für eine Rückkehr deutscher Unternehmen auf den russischen Markt.
Warum Serbiensbevölkerung und Regierung Sanktionen gegen Russland ablehnt
Quelle: NachDenkSeiten
Artikel: Bernd Duschner
Das Folgende ist ein in vieler Hinsicht aufschlussreicher Beitrag von Bernd Duschner. Er begleitet zusammen mit einer Hilfsorganisation seit Jahren das Geschehen im ehemaligen Jugoslawien, speziell in Serbien. Sein Beitrag macht einmal mehr sichtbar, wie wenig autonom die deutsche Politik ist. Sie ist ein Wurmfortsatz der USA – im Umgang mit Serbien wie mit Russland. Albrecht Müller.
Die Regierung in Belgrad ist die einzige europäische Regierung, die keine Sanktionen gegen Russland verhängt hat. Sie steht unter starkem Druck von Washington, Brüssel und Berlin. Ungeachtet dessen hat Serbiens Präsident Aleksander Vucic am 29. Mai 2022 mit Russlands Präsident Putin einen 3 Jahres-Vertrag über die Lieferung von russischem Gas vereinbart. Die Konditionen sind äußerst günstig für Serbien. Zufrieden konnte die Staatssekretärin im Energieministerium Jovanka Atanatovic verkünden, dass es bis zum Ende der kommenden Wintersaison keine Erhöhung der Gaspreise geben werde. (1)
USA und EU ist die eigenständige Politik des EU-Beitrittskandidaten Serbien ein Dorn im Auge. Als der russische Außenminister Lawrow am 6. Juni, wenige Tage vor dem Besuch von Bundeskanzler Scholz am 10. Juni nach Belgrad kommen wollte, wurden ihm von Bulgarien, Nordmazedonien und Montenegro das Überflugrecht verweigert. Dies sei eine „souveräne Entscheidung“ dieser Nato-Staaten gewesen, möchte der Sprecher des US-Außenministeriums Ned Price glauben lassen. (2) In Serbien hat diese plumpe Demütigung den USA und der EU bei der Regierung und Bevölkerung keine Sympathie eingebracht.
EU will Unterwerfung, keine eigenständigen Mitglieder
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Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik Veranstaltung zum Memorandum 2022
Am Montag, den 13. Juni 2022 präsentiert die Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik das MEMORANDUM 2022 „Raus aus dem Klimanotstand – Ideen für den Umbruch“ und stellt sich der Diskussion.
Schwerpunkte werden sein:
- Kurzfassung des MEMORANDUM 2022 und das
- 1. Kapitel der Langfassung: „Sozial-ökologische Transformation der Industrie – ein Überblick“
Für kurze Statements stehen zur Verfügung:
- Prof. Dr. Mechthild Schrooten
- Wilfried Kurtzke
- Steffen Lehndorff
- Moderation: Axel Troost
Die Veranstaltung findet per zoom am Montag, den 13. Juni 2022 vom 18.00 bis 20.00 Uhr statt
https://us02web.zoom.us/j/85317665578
Kenn-Code 9999
Meeting-ID: 853 1766 5578
Schnelleinwahl mobil
069 50500951
069 50500952
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Luftraumsperrung über Russland kostet den Finnen monatlich etwa 1,5 Millionen Euro allein an Navigationsgebühren
Quelle: RTDeutsch
Luftraumsperrung durch Russland kostet Finnland 1,5 Millionen Euro pro Monat
Nach einem Bericht der Zeitung Iltalehti kommt der für die westlichen Airlines gesperrte Luftraum über Russland die finnische Luftfahrtbranche teuer zu stehen. Einerseits gibt es nun weniger Flüge über Finnland nach Asien, da zum Beispiel Flugzeuge aus Amsterdam und Kopenhagen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und den Sanktionen gegen die russische Luftbranche andere Routen wählen. Dadurch kassiert Finnland weniger Flugnavigationsgebühren.
Andererseits müssen Flugzeuge der finnischen Fluggesellschaft Finnair auf dem Weg nach Asien einen großen Bogen um das Nachbarland schlagen. Die Flugzeiten haben sich teilweise um mehrere Stunden verlängert, da die Maschinen nun über den Kaukasus und den Nordpol fliegen müssen. Beispielsweise dauert jetzt ein Flug aus Helsinki nach Tokio 13 Stunden statt 9. Längere Flüge erfordern auch mehr Treibstoff.
Nach Angaben des Direktors für Flugnavigation beim staatlichen Unternehmen Fintraffic, Matts-Anders Nyberg, verliert das Land monatlich etwa 1,5 Millionen Euro allein an Navigationsgebühren.
Bericht: Deutsche Bank holt zahlreiche IT-Fachleute aus Russland nach Deutschland
Quelle: RTDeutsch u. RBC
Die Deutsche Bank hat Hunderte von IT-Spezialisten aus Russland nach Deutschland geholt, berichtet die Financial Times. Insgesamt sollen rund 2.000 Menschen übergesiedelt sein. Die Mitarbeiter waren vor allem für die Entwicklung und Wartung von Software für das globale Handelsgeschäft und das Firmenbanksystem verantwortlich.
Laut Info der Financial Times wurden mehrere Hundert hochqualifizierte Arbeitskräfte von Russland nach Berlin geholt. Wie die Zeitung am Montag berichtete, hatte das größte Kreditinstitut Deutschlands vor dem Krieg in der Ukraine rund 1.500 IT-Fachleute in zwei Software-Technologiezentren in Sankt Petersburg und Moskau beschäftigt. Der Umzug sei relativ reibungslos verlaufen, da Russlands Grenzen offen seien.
Mehr zum Thema: Deutsche Bank sperrt Korrespondenzkonten einiger großer russischer Banken
Die Deutsche Bank hat im April Euro-Konten mehrerer russischer Banken gesperrt, berichtet RBC unter Berufung auf Quellen. Die Deutsche Bank schloss im März in der Ukraine ihre Geschäfte in Russland.
RBC zitiert zwei Quellen auf dem Finanzmarkt. Ihren Angaben zufolge hat die Deutsche Bank Mitte März russische Banken über die Schließung von Konten am 8. April informiert. Die Konten arbeiteten bis einschließlich 7. April und wurden am 20. April geschlossen, wie einer der Gesprächspartner von RBC angab. Er behauptet, dass die Entscheidung „viele große Kreditinstitute“ betraf. Um welche Banken es sich handelt, ist unbekannt.
Eine zweite Quelle sagte, die Deutsche Bank habe „ein paar Korrespondenzkonten bei kleinen russischen Banken hinterlassen, die nicht auffallen und nur wenige Geschäfte haben“. Seiner Meinung nach schließt die Deutsche Bank das Konto, wenn die Zahl der Banktransaktionen zunimmt.
Bloomberg bezifferte die Verluste der europäischen Banken durch den Ukraine-Konflikt auf 7 Mrd. US-Dollar, gleichzeitig fiel der Gewinn der Deutschen Bank im ersten Quartal 2022 als der beste seit neun Jahren aus: Er wuchs um 18 % auf € 1,2 Mrd. Zuvor hatte die österreichische Raiffeisen Bank International die Beziehungen zu einer Reihe russischer Banken mit Korrespondenzkonten abgebrochen.