Wirtschaft
Skandale um Friedrich Merz - wegbeten hilft hier nicht
Beitrag: Roswitha Engelke
Von Mayer Brown bis Blackrock, von Deutsche Börse bis WestLB: Friedrich Merz hat schon bei vielen Unternehmen Station gemacht. Zeitweise brachte er es auf fast 20 Ämter gleichzeitig
Im Machtkampf mit Kanzlerin Angela Merkel unterlegen, heuerte Merz 2005 als Partner bei der US-Großkanzlei Mayer Brown an. Mit seinem engmaschigen Netzwerk sollte er dazu beitragen, deutsche und europäische Mandanten zu angeln.Wem mochte dies leichter fallen als Merz? Bereits in aktivsten Zeiten als Politiker saß er im Aufsichtsrat der Deutschen Börse. In seiner sauerländischen Heimat wurde er beim Hygienepapierhersteller Wepa Anfang 2009 sogar Aufsichtsratschef.
Die breite Öffentlichkeit nahm davon nicht sonderlich Notiz. Sie horchte erst auf, als Anwalt Merz 2010 den Auftrag erhielt, einen Investor für die marode WestLB zu finden. Mehr als elf Millionen Euro soll Mayer Brown bei der WestLB abgerechnet haben – und am Ende konnte die Landesbank dafür kaum etwas vorzeigen.
Als „Veräußerungsbevollmächtigter“ brachte Merz Finanzinvestoren wie Lone Star und Apollo ins Spiel, doch der Verkauf scheiterte. Die WestLB wurde zerschlagen. Dass die Anwälte von Mayer Brown trotzdem Tagessätze von 5.000 Euro und mehr bekamen, wurde zum Politikum – schließlich war die WestLB in öffentlichem Besitz.
Ein Glück für Merz, dass er zu diesem Zeitpunkt kein politisches Amt mehr hatte, so konnte ihm die Debatte nicht schaden.
Aber es kommt noch dicker
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Deutz wagt den Sprung zurück nach China
Quelle: Handelsblatt
Der deutsche Motoren-Hersteller Deutz mit Sitz in Köln plant die Rückkehr auf den chinesischen Markt. Dies berichtet die Börsen-Zeitung (Paywall). Laut Vorstandschef Frank Hiller sei kürzlich eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet worden. Ein weiteres Abkommen zur Produktion von Bagger und Motoren stehe kurz bevor. Zu den potenziellen Partnern zähle unter anderem Chinas größter Traktorenhersteller YTO.
Derzeit veräußert Deutz seinen Anteil am deutsch-chinesischen Joint-Venture Deutz Dalian an den chinesischen Automobilkonzern FAW. Die Transaktion soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.
„Wir haben gerade die Absichtserklärung für eine große Kooperation mit einem chinesischen Partner unterzeichnet“, sagte Vorstandschef Frank Hiller der „Börsen-Zeitung“.
Ein zweites Abkommen stehe kurz bevor. Dabei gehe es um die Produktion von Motoren für Bagger und Traktoren. Einer der Partner sei Chinas größter Traktorenhersteller YTO, berichtete die Zeitung ohne Angaben von Quellen. Deutz wolle die Chancen im weltweit größten Motorenmarkt so besser nutzen, teilte das Unternehmen am Donnerstag zusammen mit seinen Quartalszahlen mit.
„Es ist naheliegend, dass die EU nun bei der WTO Beschwerde gegen die US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium einlegt.
Wirklich gelöst werden kann der Handelskonflikt jedoch nur, wenn auch dessen Ursachen angegangen werden. Eine davon sind die teilweise enormen Handelsungleichgewichte – insbesondere auch in Deutschland. Die Bundesregierung ist daher gut beraten, Druck aus dem Kessel zu nehmen, indem sie darlegt, wie sie durch Steigerung der Importe zum Ausgleich der hohen Exporte beitragen will“, kommentiert Klaus Ernst, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, die aktuellen Entwicklungen im Handelsstreit mit den USA. Ernst weiter:
„Voraussetzung für den Abbau der enormen deutschen Exportüberschüsse ist allerdings, dass die Bundesregierung diese als Problem anerkennt. Verweise auf die Beliebtheit deutscher Produkte im Ausland und einen geringeren Handelsbilanzüberschuss der EU insgesamt sind scheinheilig und helfen in der Sache nicht weiter. Es geht nicht darum, die Exporte zu senken, sondern Importe in entsprechender Höhe zu generieren. Zudem leiden auch unsere Nachbarn in der EU unter der deutschen Exportorientierung, und der EU-weite Handelsüberschuss wird nach dem Brexit in die Höhe schnellen. Im vergangenen Jahr hat allein das Handelsdefizit der Briten den EU-weiten Überschuss um 176 Milliarden auf 23 Milliarden Euro gesenkt.
Notwendig ist eine Stärkung der Binnennachfrage durch mehr Investitionen, eine fairere Einkommens- und Vermögensverteilung und höhere Renten.“
Handelsstreit mit den USA - Eine harte Reaktion Europas ist unausweichlich
Süddeutsche Zeitung
2. Juni 2018, 19:48 Uhr
Gerade Deutschland hat als Exportnation bei einem Handelskrieg viel zu verlieren: Hier bespricht sich die Kanzlerin mit dem französischen Präsidenten und der britischen Premierministerin bei einem Gipfeltreffen Mitte Mai in Sofia.
(Foto: REUTERS)
Das war der erste Schritt in den Handelskrieg. Präsident Trumps Strafzölle auf Stahl und Aluminium gelten seit Freitag auch in Europa, Kanada und Mexiko. Der volkswirtschaftliche Schaden mag zunächst begrenzt sein, das legt die gelassene Reaktion der Weltbörsen nahe.
Noch ist ja eine Wende, die Rückkehr zu zivilisiertem Verhalten leicht möglich (und auch nicht ganz ausgeschlossen, angesichts des Entscheidungswirrwarrs im Weißen Haus). Die politischen Folgen aber sind schon jetzt verheerend. Die Europäer müssen die Tatsache akzeptieren, dass der amerikanische Präsident keine Verbündeten mehr kennt. Handelspartner behandelt er wie Gegner, wenn nicht gar Feinde.
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Das Mitmachen bei der Russlandpobie der USA hat die deutsche Wirtschaft geschwächt
... und die Merkelwirtschaft ist in die Verlängerung gegangen. Falls es den Merkelfans noch nicht aufgegangen ist:
Die ostdeutsche Wirtschaft muss große Einbußen beim Russland-Geschäft hinnehmen. Das berichtet "neues deutschland" und beruft sich dabei auf Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums, die Susanna Karawanskij, die Ost-Koordinatorin der Linksfraktion im Bundestag, erfragt hatte
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