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02. November 2020   Aktuell - Allgemein

Links blinken und rechts fahren - Aufklärung gegen Fanatismus

Quelle: Nachdenkseiten "Gegen Fanantismus hilft nur Aufklärung"

Voltaires „Dictionnaire philosophique portatif“,

In 73 Stichwörtern lehrt das „Philosophische Taschenwörterbuch“, was eine kritische, undogmatische Geisteshaltung ausmacht. Zu seiner Zeit wurde es verboten und verbrannt. Jetzt erscheint der Grundtext der Aufklärung zum ersten Mal komplett auf Deutsch. Herausgeber Rainer Bauer, Begründer der Voltaire-Stiftung und des Blogs „Correspondance-Voltaire“, erklärt im Gespräch mit den NachDenkSeiten, was dieses Buch heute mit Blick auf die Islamismus-Debatte, Madeleine Albright und Allerheiligen so brandaktuell macht. Von Rüdiger Göbel.

Ein Artikel von: Redaktion

Voltaires „Dictionnaire philosophique portatif“, 1764 erschienen, ist eine Abrechnung mit Dummheit, Fanatismus, Borniertheit und Intoleranz. In 73 Stichwörtern lehrt das „Philosophische Taschenwörterbuch“, was eine kritische, undogmatische Geisteshaltung ausmacht. Zu seiner Zeit wurde es verboten und verbrannt. Jetzt erscheint der Grundtext der Aufklärung zum ersten Mal komplett auf Deutsch. Herausgeber Rainer Bauer, Begründer der Voltaire-Stiftung und des Blogs „Correspondance-Voltaire“, erklärt im Gespräch mit den NachDenkSeiten, was dieses Buch heute mit Blick auf die Islamismus-Debatte, Madeleine Albright und Allerheiligen so brandaktuell macht. Von Rüdiger Göbel.

Nach mehrjähriger Arbeit haben Sie das „Philosophische Taschenwörterbuch“ des großen Philosophen und Schriftstellers Voltaire erstmals komplett aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt auf den deutschen Büchermarkt gebracht. Was macht dieses 1764 erstmals erschienene Buch gut 250 Jahre nach seinem ersten Erscheinen so bedeutsam, dass es jetzt dank Ihres Engagements bei Reclam in einer bibliophilen Ausgabe veröffentlicht worden ist?
 
Stimmt, an der Publikation habe ich fast 12 Jahre, hauptsächlich mit der Übersetzerin Angelika Oppenheimer gearbeitet. Sie hatte bereits das Testament des Abbé Meslier aus dem Französischen übersetzt und das Buch von Condillac, „Versuch über den Ursprung der menschlichen Erkenntnis“. Sie ist eine Spezialistin für die französische Sprache des 18. Jahrhunderts und ich glaube, dass die Übersetzung dem Werk von Voltaire sehr nahe kommt.
 
Das Philosophische Taschenwörterbuch ist so etwas wie die Mao-Bibel der Aufklärung, die erste große Abrechnung mit dem Christentum und seiner Kirche – der Infamen, wie Voltaire sie nennt. Die Kirche und ihre Ideologie werden auf allen Ebenen scharf kritisiert. Voltaire entwickelte dazu eine Art dialogische Methode. Liest man die Artikel, ist es wie ein Gespräch mit einem Geistesverwandten, der uns auch heute noch lehrt, wie man gegen die Autoritäten und ihre Doktrinen den eigenen Verstand einsetzen sollte. Das Buch ist in der Form seiner Erstausgabe bisher nie vollständig ins Deutsche übersetzt worden, einige Artikel daraus erschienen hier und da, meist vermengt mit anderen Texten Voltaires. Daher ist es schon ein Ereignis, und ich bin sehr froh darüber, dass wir das geschafft haben und das Buch jetzt tatsächlich bei Reclam veröffentlicht wurde.
 
Voltaire, bekannt für seine fulminante Religionskritik und Blasphemie,

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01. November 2020   Aktuell - Allgemein

Bolivien: Anklagen gegen Morales für nichtig erklärt

Quelle: Nachrichtenpool Lateinamerika:

Montevideo, 26. Oktober 2020, la diaria).- In Bolivien entschied der Richter Román Castro kurz nach dem Wahlsieg des MAS-Kandidaten Luis Arce, die Anschuldigungen der Staatsanwaltschaft gegen den ehemaligen Präsidenten Evo Morales im sogenannten Fall „Audio“ fallen zu lassen, nachdem Morales‘ Anwalt und Exminister Wilfredo Chávez Rechtsmittel eingelegt hatte. Morales war nach seiner Amtsenthebung des Terrorismus und des Aufstandes beschuldigt worden, da er zu Gewalttaten und Straßensperren angestiftet haben soll. Die Anklage sei aufgrund des Verstoßes gegen das Recht auf ein ordentliches Gerichtsverfahren für nichtig erklärt worden, insbesondere, weil der Fall in Abwesenheit des bolivianischen Ex-Präsidenten aufgezogen wurde, zitierte die Zeitung La Razón den Anwalt Chávez.

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31. Oktober 2020   Aktuell - Allgemein

Bündnis Grundrechte: Größter G20-Prozess bisher beginnt: Unsere Solidarität mit den "Rondenbarg"-Angeklagten ist gefragt!

Liebe Interessierte und Aktive gegen den Grundrechtabbau,

über 3 Jahre nach dem G20 Gipfel in Hamburg beginnen nun die von der Staatsanwaltschaft schon 2019 angekündigten "Mammutprozesse" gegen die vom Polizeiübergriff in der Hamburger Straße "Rondenbarg" betroffenen Demonstrant*innen.

Insgesamt sollen in mehreren "Paketen" über 50 Demonstrant*innen angeklagt werden, die alle Opfer der Massenfestnahme am "Rondenbarg" waren. Als erstes werden die fünf Demonstrant*innen vor Gericht gestellt, die bei der Demo noch minderjährig waren. Danach oder parallel kommen dann weitere Prozesse, in denen ebenfalls jeweils 20 Angeklagte, 40 Verteidiger*innen, 5-6 Richter*innen und Vertreter*innen und zwei Staatsanwält*innen sitzen sollen - ein Riesenwahnsinn und die größten G20-Prozesse bisher.

In aller Kürze: 

// Beteiligt euch am 28.11. am dezentralen Aktionstag: Auf der Straße oder online.

// Bleibt auf dem Laufenden und beteiligt euch an den Aktionen zur Prozessbegleitung: Erster Termin voraussichtlich am 3.12. in Hamburg

// Spendet für die betroffenen Aktivist*Innen auf das Konto der Roten Hilfe. (s.u. oder in der Seitenleiste)

    

Was war geschehen?

Mindestens 14 DemonstrantInnen wurden am 7.7.2017 z.T. schwer verletzt, als die Polizei die Anti-G20-Demonstration in der Hamburger Straße Rondenbarg binnen Sekunden brutal zerschlug. Nach sich widersprechenden Aussagen der Polizei wurden 4-12 Steine bzw. Böller in Richtung der Polizei geworfen, als diese die aus mehr als 150 Personen bestehende Demo ohne Ankündigung überfallartig auflöste. Kein Beamter kam zu Schaden, die beteiligten Polizeieinheiten dagegen sind für ihre Brutalität deutschlandweit berüchtigt: Das USK aus Bayern und die bundesweit bekannte Schlägertruppe der Einheit "BFE Blumberg". Dazu hier die taz bereits 2016 (link).

Viele TeilnehmerInnen der Demo haben das Ereignis und die folgende Freiheitsberaubung von bis zu fünf Monaten noch nicht verarbeitet. Hier ein Betroffenenbericht des ver.di-Jugendvorstands NRW-Süd von damals (link).

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31. Oktober 2020   Aktuell - Allgemein

Berüchtigte deutsche Polizeieinheit: Schwerverletzte pflastern ihren Weg

Quelle: Hamburg taz

Die Polizeisondereinheit „Blumberg“ ist für brutale Übergriffe berüchtigt. Bundesländer, die sie riefen, müssen sich vor Gericht verantworten.

Dem Hamburger Anwalt Dieter Magsam gruselt es, wenn er an Polizeigroßeinsätze denkt, bei denen berüchtigte Polizeieinheiten abgeschottet von unabhängigen Zeugen agieren können.

Da ergibt sich ein Dunkelfeld, vor dem man Angst haben muss“, sagt er. Vor allem dass weder Kriminalpolizeien noch Staatsanwaltschaften Zugriff auf richtige Ermittlungen hätten, ist ihm ein Dorn im Auge.

Mit entsprechender Materie hat Magsam gerade in einem Amtshaftungsverfahren gegen das Land Niedersachsen zu tun. Vor dem Oberlandesgericht Niedersachsen in Celle geht es um das Agieren der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) „Blumberg“ – einer Kampfeinheit der Bereitschaftspolizei der Bundespolizei bei Potsdam – bei einem Castortransport im Wendland.

Magsams Mandat Niels M. gehörte zu denjenigen, die am 9. November 2010 gegen den Castortransport nach Gorleben demonstrieren wollten. Damals hielt er sich mit seinen Freunden Jannik J. und Florian B. bei Laase im Landkreis Lüchow-Dannenberg auf. Als sie bemerkten, dass sie nicht an die polizeilich gesicherte Transportstrecke gelangen konnten, kletterten die Baumpfleger und geübten Kletterer Niels M. und Jannik J. mit Steigeisen eine Kiefer hinauf, um wenigstens ein Antiatom-Transparent anzubringen.

Dies wollten Bundespolizisten der BFE-Einheit „Blumberg“ nach Angaben der Atomkraftgegner offenbar verhindern: Ohne Vorwarnung schoss ein Beamter aus einem feuerlöscherähnlichen Pfefferspraygerät der Ausführung „RSG 4“ aus fünf Metern Entfernung auf Niels M., der das Reizgas in die Augen bekam, was ihn in einen Schock versetzte. M. fiel aus fünf Metern Höhe aus dem Baum. Anschließend attackierte der Beamte auch den noch im Baum befindlichen Jannik J. Ein Vorgang, der vom italienischen Fotojournalist Simone Z. aus nächster Nähe fotografiert wurde. Niels M. erlitt durch den Sturz auf den Rücken einen Brustwirbelbruch und musste monatelang ein Korsett tragen.

Klagen wegen Kampfeinheit

In Amtshaftung können die zuständige Polizeibehörde und das Land genommen werden, die die Federführung für einen Großeinsatz hatten, obwohl die Straftat von Beamten einer Einheit eines fremden Bundeslandes verübt worden ist. Dafür müssen die Einzeltäter strafrechtlich nicht überführt worden sein.

Die Abteilung Blumberg ist eine spezielle Bereitschaftspolizei-Einheit der Bundespolizei, die für sogenannte Großlagen und -einsätze zur Verstärkung der Länderbereitschaftspolizei eingesetzt werden kann. Sie versteht sich auch als Eliteeinheit, die lang anhaltende Terrorlagen bewältigen könne.

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30. Oktober 2020   Aktuell - Allgemein

Alarmstufe Rot

unter folgendem Link ihr Diether Dehms Auftritt bei der Großdemonstration der Künstler- und Veranstaltungsbranche vom Mittwoch am Brandenburger Tor sehen.

 

https://www.facebook.com/DietherDehmMdB/videos/893665677705418/)

 

Mit dabei auch: Dieter Hallervorden mit einem sehr sehens- und hörenswerten Redebeitrag auf der Bühne! Siehe unten.

Also schaut gerne rein.

 

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