Vor Ort
Historiker Baberowski "Vermutlich wird Putin der Sieger sein"
Sehr rationale Antworten des Historikers Jörg Baberowski. Auf die Märchenerzählungen des Interviewers lässt er sich nicht ein.
"Vermutlich wird Putin der Sieger sein", Historiker Barberowski im Interwiev mit t-online
Quelle: t-online
Horrende Verluste an der Front, dazu die Isolation durch den Westen: Russlands Regime sollte mittlerweile friedenswillig sein, so die Hoffnung. Doch Wladimir Putin setzt weiter auf Sieg, warnt der Historiker Jörg Baberowski.
Eine ukrainische Offensive an der Front, dazu der Wirtschaftskrieg des Westens – eigentlich sollte Russland längst geschwächt und besiegt am Verhandlungstisch sitzen. Doch es ist anders gekommen. Wladimir Putin residiert weiterhin im Kreml, wähnt sich offensichtlich stärker als zuvor, Russlands Kollaps ist ausgeblieben. Jörg Baberowski, einer der führenden Osteuropahistoriker, hat diese Entwicklung früh vorausgesagt – unter anderem in mehreren Interviews mit unserer Redaktion in den vergangenen zwei Jahren.
Nun bekräftigt Baberowski in einem neuen Gespräch seine Prognose: "Russland wird diesen Krieg nicht verlieren." Wie der Russlandexperte zu dieser Einschätzung kommt, weshalb er der deutschen Außenpolitik dringend mehr Pragmatismus empfiehlt und Putin samt Entourage keineswegs "verrückt" sei, erklärt Baberowski hier:
t-online: Professor Baberowski, an der Front in der Ukraineherrscht ein blutiges Patt, die russische Armee erleidet große Verluste. Wie sicher ist Putins Herrschaft?
Jörg Baberowski: Putins Regime ist stabil. Russland wird diesen Krieg nicht verlieren, Putins Herrschaft nicht zusammenbrechen.
Warum sind Sie da so sicher?
Die Regierung versteht sich darauf, die Bevölkerung hinter sich zu versammeln,
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Läuft gerade eine große Kampagne für ein AfD-Verbot?
Es ist, als würde man Dominosteinen beim Fallen zuschauen, so schnell ging das von dieser vermeintlichen "Enthüllung" auf Correctiv bis zu einer Debatte über ein AfD-Verbot quer durch die deutsche Medienlandschaft. Viel zu schnell, viel zu geradlinig, viel zu einheitlich, um echt zu sein.
Von Dagmar Henn (RT, 13.01.2024)
Es gibt Dinge, die machen mittlerweile misstrauisch. So beispielsweise die Tatsache, dass zeitlich passend zu einer Flut von Artikeln über ein ganz böses rechtes Treffen eine Umfrage veranstaltet wurde, wie viele Deutsche ein AfD-Verbot befürworten würden. Die Umfrage hatte vor der Veröffentlichung stattgefunden, die die gegenwärtige Welle auslöste. Ein Schuft, der Böses dabei denkt.
Inzwischen gab es sogar mehrere Demonstrationen, über die jeweils breit berichtet wurde, wie immer, wenn die vermeintlich "Guten" unterwegs sind. Dabei ist der zugrunde liegende Artikel, den das grüne Parteigeheimdienstportal Correctiv veröffentlichte, trotz ganzer fünf Autoren derart dünn, dass man ihnen früher dringend geraten hätte, es doch lieber als Klempner zu versuchen denn als Journalisten. Die dicht gedrängte Zeitfolge weckt unangenehme Erinnerungen.
An die Rollatorputsch-Inszenierung beispielsweise, bei der man unzählige Journalisten mobilisierte, um einen vermeintlichen Staatsstreich zu schaffen, indem man einzelne Treffen mehrerer älterer Herrschaften aufblies. Das so vielfältig angeführte Gespräch bei Potsdam fällt in eine ähnliche Kategorie. Um das zu bemerken, muss man keinerlei Sympathien für die beteiligten Personen oder die von ihnen getätigten Überlegungen hegen; man muss nur Wort und Tat zu unterscheiden und die Wirksamkeit politischer Kontakte vernünftig zu bewerten wissen. Pro Nase Spenden in Höhe von 5.000 Euro sollten die Teilnehmer abdrücken; das wären dann bei 30 Teilnehmern insgesamt 150.000 Euro geworden.
Eine wahrhaft weltbewegende Summe, wenn die Kosten eines einzelnen Bundesparteitags deutlich darüber liegen und jede parlamentarische Partei für den Wahlkampf mehrere Millionen benötigt. Mit Geschick und Erfahrung kann man für diesen Betrag eine bundesweite Demonstration organisieren, wesentlich mehr aber auch nicht. Die erste Voraussetzung dafür, dass eine derartige Geschichte funktioniert und die gewünschten Reaktionen hervorruft, ist wieder einmal die Kontaktschuld-These.
Das merkt man auch am nachgelegten Material: Der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla soll einmal 2021 bei einem Treffen gewesen sein, das Gernot Mörig, einer der Teilnehmer des Potsdamer Treffens, organisiert haben soll. Eine Formulierung, die nicht einmal erkennen lässt, ob besagter Mörig als Einlader zu erkennen war.
Ein Treffen vor drei Jahren? Das ist ja schon fast so gut wie verheiratet … Der Hauptvorwurf, der den Teilnehmern dieses Potsdamer Treffens gemacht wird, ist, dass sie unter der Überschrift "Remigration" auch darüber geredet hätten, Eingebürgerten die deutsche Staatsbürgerschaft wieder abzuerkennen.
Genau mit diesem Kontext entstehen dann Kommentare wie in der Zeit, die aus der Sicht von Deutschen mit Migrationshintergrund daraus eine große Bedrohung machen. Was wirklich voraussetzt, dass der Leser ein kurzes Gedächtnis hat –
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Und dfüar ghneen wir jrhlaeng in die Slhcue!
Armut!
24 Stunden Armut endet auf der Strasse.
Armut beginnt aber nicht dort.
Armut ist kein Schicksal.
Armut ist eine Strafe.
Leserbriefe zu „Fördern unsere Schulen den demokratischen Geist?“
Udo Brandes führte ein Interview mit dem Gymnasiallehrer und Buchautor Hauke Arach (Pseudonym). In seinem Buch „Mensch, lern das und frag nicht! Wie unsere Kinder für die Zukunft vorbereitet werden“ analysiert er Schulbücher und Schulunterricht. Er kommt zu der ernüchternden Erkenntnis, dass unser Schulsystem „einseitig die Ideologien der herrschenden Eliten, anstatt kritisches Denken“ lehrt. Wir danken für die interessanten Zuschriften, die Ala Goldbrunner für Sie zusammengestellt hat.
1. Leserbrief
Liebe NachDenkSeiten, lieber Herr Brandes!
Fördern unsere Schulen den demokratischen Geist? — Vielen Dank, dass Sie diese Frage stellen und den Autor von „Mensch, lern das und frag nicht!“ interviewt haben.
„Schule muss ein Ort sein, an dem demokratische und menschenrechtliche Werte und Normen gelebt, vorgelebt und gelernt werden“, schreibt die Kultusministerkonferenz
in ihrer Stellungnahme „Demokratie als Ziel, Gegenstand und Praxis historisch-politischer Bildung und Erziehung in der Schule“. Unabhängig von fragwürdigen Lehrplänen und fragwürdigen Schulbüchern bestehen jedoch erhebliche Zweifel daran, dass “unsere Schulen den demokratischen Geist fördern” und dass demokratische Werte und Normen “gelebt, vorgelebt und gelernt werden”.
Am 24.11.2020 wurden Sachverständige vor dem Schulausschuss des Landtags Nordrhein-Westfalen zu dem Antrag “Wir wollen mehr Demokratie wagen” angehört. Ein Mitglied der Landesschülervertretung Nordrhein-Westfalen monierte laut Ausschussprotokoll 17/1227:
„Ernst genommen zu werden ist überhaupt eine unglaublich wichtige Sache. Leider ist das, egal auf welcher Ebene man gerade aktiv ist, nicht unbedingt der Fall.“
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