Allgemein
EU-Parlament: Abholzung von Regenwäldern: Deutsche Ratspräsidentschaft steht in der Pflicht
Pressemitteilung Europaabgeordneter Helmut Scholz (DIE LINKE.)
Brüssel
Das Europäische Parlament debattierte über Landraub und die Abholzung im Amazonas-Gebiet.
Dazu erklärt MdEP Helmut Scholz, handelspolitischer Sprecher der Linken im Europaparlament:
„Seit Amtsantritt Präsident Bolsonaros ist im brasilianischen Amazonasgebiet so viel Regenwald vernichtet worden wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Aus einem, erst auf Gerichtsbeschluss veröffentlichten Video einer Kabinettssitzung, wissen wir, dass sein Umweltminister vorschlug, alle Regulierungen zu ändern, die Minengründungen und Landwirtschaft in Schutzgebieten verhindern. Und laut dem Minister geschehe dies am besten, solange die Medien noch mit Corona beschäftigt seien.“
„Diese Geisteshaltung der Bolsonaro-Regierung ist empörend! Es wäre absurd, wenn wir als EU nun ein Handelsabkommen mit einer Regierung abschließen würden, der wir nachweislich kein Wort ihrer Versprechungen aus dem Nachhaltigkeitskapitel des Abkommens glauben können. Im Gegenteil: Die Bolsonaro-Regierung ebnet die Wege für die Abholzung. Schutzgebiete werden verkleinert, Umweltschutzbehörden gezielt geschwächt.“
„Selbst Landraub soll gedeckt werden. Bolsonaro legte dem Parlament ein Gesetz vor, mit dem die kriminelle Besetzung von öffentlichem Land nachträglich und in Zukunft legalisiert würde. Damit lädt die brasilianische Regierung nationale und internationale Unternehmen ein, mit ihrer Agrarproduktion und Bodenschatzgewinnung der Umwelt unumkehrbaren Schaden zuzuführen und der dort lebenden indigenen Bevölkerung den Lebensraum zu entreißen.“
„Wir müssen aus unserer Handelspolitik ein Instrument machen, um solche Verbrechen zu verhindern.
Sozial- und Umweltstandards in internationalen Abkommen müssen verbindlich und einklagbar werden.
In der Europäischen Union brauchen wir ein umfassendes Lieferkettengesetz, um beispielsweise den Handel mit Produkten zu untersagen, die auf Basis von Abholzung tropischer Wälder hergestellt wurden.
Das Mercosur-Abkommen gehört auf den Prüfstand. Können die negativen Umwelt- und Sozialkonsequenzen nicht ausgeschlossen werden, muss es vom Tisch.
Die deutsche Ratspräsidentschaft muss ihren konkreten Beitrag zur Herstellung gesetzlicher Verbindlichkeiten leisten, um die Wälder und die darin lebenden Menschen und das Klima zu schützen.
Daniel Josten, Lokalassistent
Europabüro: Martin Schirdewan, Mitglied des EUParlamentes u.
Ko-Fraktionsvorsitzender Linksfraktion GUE/NGL
Petition - Trump-Administration verschärft weiterhin ihre völkerrechtswidrigen Sanktionen gegen Kuba!
Quelle: Initiative Havanna via Change.org
Es ist unerträglich: Kubanische Ärzteteams unterstützen 27 Länder im Kampf gegen das Coronavirus - und die Trump-Administration verschärft weiterhin ihre völkerrechtswidrigen Sanktionen gegen Kuba!
Wir sind eine Gruppe Deutscher, die im Kultur- und Wissenschaftsbereich in Kuba tätig sind, und seit Jahren mit ansehen müssen, wie das US-Embargo die Lebensbedingungen der Menschen hier ständig verschlechtert. Während internationale Medien das Land für seinen erfolgreichen Einsatz gegen die Pandemie loben - zuletzt auch die New York Times - und eine internationale Kampagne die kubanischen Ärztemissionen für den Friedensnobelpreis vorschlägt, setzen die USA Kuba auf eine Liste von “Terrorstaaten” und behindern massiv die Lieferungen von Medikamenten, Rohstoffen für die Impfstoffentwicklung sowie medizinischen Hilfsgütern an die kubanische Bevölkerung.
Unterschreiben Sie die petition mit einem Klick
Aber nicht nur das: Die US-Regierung versucht mit allen Mitteln, Kuba im Windschatten der Coronakrise in die Knie zu zwingen, indem sie Druck auf Länder ausübt, auf kubanische Ärztemissionen zu verzichten, und Geldüberweisungen der im Ausland lebenden Kubaner an ihre Familien unterbindet - die wichtigsten Devisenquellen, die der Insel noch verbleiben.
Die kubanische Bevölkerung leidet seit 60 Jahren unter dieser längsten Blockade der Geschichte. Die UNO und EU wie auch die Bundesregierung verurteilen sie seit langem als völkerrechtswidrig, ohne dass dies irgendwelche Konsequenzen hätte.
Im Gegenteil: deutsche und europäische Banken wie Unternehmen unterwerfen sich den unmenschlichen US-Sanktionen, um ihre wirtschaftlichen Interessen in den USA nicht zu gefährden.
Und nun will BMZ-Minister Gerd Müller laut Presseberichten auch noch die Entwicklungszusammenarbeit mit Kuba streichen - und damit die Blockadepolitik de facto verstärken.
Damit muss endlich Schluss sein! Helfen wir der kubanischen Bevölkerung, so wie ihre Ärzte und Wissenschaftler der Welt helfen!
Über alle parteipolitischen Grenzen hinweg ruft die US-Blockade gegen Kuba weltweit Empörung hervor.
Immer mehr Staaten, Institutionen und Persönlichkeiten fordern die sofortige Einstellung der Sanktionen, darunter
der UN-Generalsekretär António Guterres, die Hohe Kommissarin für Menschenrechte der UN Michelle Bachelet, der argentinische Präsident Alberto Fernández, Papst Franziskus, der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und Vizepräsident der EU Kommission Josep Borrell, US-Kirchenverbände, eine Expertenkommission des UN-Menschenrechtsrats sowie US-Senatoren und Kongressabgeordnete beider Parteien.
In diese weltweite Bewegung reihen wir uns ein und appellieren an die Bundesregierung, die Entwicklungszusammenarbeit mit Kuba nicht zu streichen und sich, insbesondere während ihrer EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020, aktiv für eine Aufhebung der illegalen Blockadepolitik einzusetzen, europäische Akteure auf Kuba mit der EU-Verordnung von 1996 effizient vor US- Sanktionen zu schützen, und allen Kubanerinnen und Kubanern uneingeschränkten Zugang zum wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und künstlerischen Austausch zu ermöglichen.
Unterschreiben Sie diese Petition mit einem Klick
Liste der Erstunterzeichner/innen
Europäische Mindestlohninitiative muss Priorität der deutschen EU-Ratspräsidentschaft werden
Pressemitteilung Europaabgeordnete Özlem Alev Demirel (DIE LINKE.)
Brüssel/Düsseldorf, 30. Juni 2020
In vielen EU-Staaten - darunter auch Deutschland - sind die Mindestlöhne nicht existenzsichernd und liegen auf einem Niveau unterhalb der Armutsschwelle. Dies ist das Ergebnis einer im Auftrag der Delegation DIE LINKE im Europaparlament und der EP-Linksfraktion GUE/NGL erstellten Studie, die heute vorgestellt wurde: 'Zwischen Armutslöhnen und Living Wages: Mindestlohnregime in der Europäischen Union'.
Wenn Gesundheitsvorsorge als Ware und nicht als soziale Errungenschaft gesehen wird
Beitrag: Roswitha Engelke
Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen in den Vereinigten Staaten hat am Samstag die Marke von 2,5 Millionen überschritten. Das geht aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor. Mehr als 125.000 Menschen in den Vereinigten Staaten sind demnach bereits infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Weltweit steuert die Zahl der Infizierungen auf die Zehn-Millionen-Marke zu. (Quelle: FAZ)
Vierzehn Prozent der Bevölkerung in den Vereinigten Staaten sind nicht krankenversichert; eine größere, allerdings weniger leicht kalkulierbare Gruppe ist unterversichert. Das US-amerikanische Gesundheitswesen ist mit 13,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts das teuerste der Welt.
Obwohl es in den USA immer wieder großes Interesse an einer Reform des Gesundheitswesens gab, fehlt ein nationaler Konsens über die Notwendigkeit einer allgemeinen Krankenversicherung. (Quelle:Ärzteblatt)
Im Unterschied zu anderen Industrienationen betrachten die US-Amerikaner Gesundheitsversorgung als Ware und nicht als soziale Errungenschaft.
Eine nach Gewinn und Verlust orientierte kaufmännische Denkweise schlich sich auch in das Gesundheitssystem der BRD ein. Die Politik der letzten Jahre forderte den Abbau stationärer Angebote sowie das Schließen regionaler kommunaler Kliniken und erklärte dementsprechend, dass private Kliniken finanziell solider arbeiten als Häuser in öffentlicher Trägerschaft und seien aufgrund dessen zu bevorzugen.
Wie sehr sich die Politik darin täuschte, zeigte die Corona-Krise, die deutliche "Lecks" in unserem Gesundheits- und Pflegesystem aufgezeigte: zu wenig regionale Krankenhäuser, zu wenig Personal, Mangel an Ausrüstung und Quarantänestationen.
Private Kliniken sind für Notfälle und Intensivmedizin, sprich teure: Maximalversorgung, nicht ausgerüstet. Gewinnmaximierung hat viel mit konstanter Nachfrage zu tun, plötzlich auftretende Epidemien sind nicht eingeplant.
Kommunale Krankhäuser, die eine Maximalversorgung garantieren sind in Deutschland seit Jahren chronisch unterfinanziert. Die Zeiten, in denen das deutsche Gesundheitssystem weltweit als Vorbild diente sind vorbei.
So gesteht zum Beispiel Bayerns Ministerpräsident Söder: "Nach den Erfahrungen aus der Coronakrise ist eine grundlegende Reform des deutschen Gesundheitswesens unverzichtbar. Wir von der CSU werden das auch begleiten und voranbringen.“
Bisher unterstützt die Bundesregierung Schließungen regionaler/kommunaler Krankenhäuser mit 500.000.000 Euro/Jahr.
Ein Antrag der LINKEN Bundestagsfraktion mit dem Titel:
„Geld für das Gesundheitssystem statt für atomwaffentragende Kampfbomber“ (19/18750) wurde nach halbstündiger erster Aussprache zur weiteren Beratung an den federführenden Verteidigungsausschuss überwiesen. Wie der wohl entscheidet?
Herr Spahn, dann reformieren sie mal fleißig! Es gibt saumäßig iel zu tun!
Julian Assange - Das Auswärtige Amt redet sich mit Allgemein-Plätzen heraus
Die Inquisitions-Justiz der USA konstruiert aus der Aufdeckung von US-Kriegsverbrechen durch Julian Assange eine schwere Straftat. Die Bundesregierung wäscht in dieser Sache ihre Hände in Unschuld und steckt den Kopf in den Sand. Wer Freunde wie die USA hat muß Verdrängungskünstler sein. (Roswitha Engelke)
Die USA haben die Anklage gegen den Journalisten und WikiLeaks-Gründer Julian Assange erneut ausgeweitet. RT wollte auf der Bundespressekonferenz wissen, wie die Bundesregierung die strafrechtliche Verfolgung eines Journalisten wegen Aufdeckung schwerer Kriegsverbrechen bewertet.
Die US-Justiz hatte vergangene Woche eine neue Anklage gegen WikiLeaks-Gründer Julian Assange erlassen. Das Justizministerium in Washington teilte am 24. Juni mit, im Falle des 48-jährigen Journalisten werde von einer "umfassenderen Verschwörung" als bislang bekannt ausgegangen. "Assange und andere" hätten Menschen dafür rekrutiert, Netzwerke zu hacken, damit WikiLeaks "davon profitiert".
Assange wird von der US-Justiz vorgeworfen, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Dabei soll Washington zufolge insbesondere die Sicherheit von US-Informanten aufs Spiel gesetzt worden sein. Bei einer Verurteilung in allen 18 Anklagepunkten drohen Assange bis zu 175 Jahre Haft. Assange bestreitet die Vorwürfe. Die WikiLeaks-Enthüllungen hatten zur Aufdeckung von Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverbrechen und Folter durch amerikanische Soldaten geführt.