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medico-international - dem Schicksal als Kanonenfutter im Ukraine-Krieg zu entgehen
Beitrag medico-international
Unzählige versuchen, ihrem Schicksal als Kanonenfutter im Ukraine-Krieg zu entgehen. medico unterstützt sie dabei.
Am Ende habe er sich selbst angeschossen, allerdings gut vorbereitet, sodass es ausgesehen habe wie ein Treffer nach feindlichem Beschuss. „Ich habe mit verschiedenen Möglichkeiten geliebäugelt, die Armee zu verlassen. Ich wäre sogar lieber inhaftiert worden. Doch selbst im Gefängnis kann man rekrutiert werden.“ Ein junger Mann berichtet auf einem Online-Vernetzungstreffen einer Organisation zur Unterstützung russischer Deserteure und Kriegsdienstverweigerer die Geschichte seiner erfolgreichen Flucht aus der russischen Armee. Er stammt, so berichtet er, aus einfachen Verhältnissen und habe nach einem Militärinternat schließlich die Militärakademie besucht. Das alles habe er als Chance zum Aufstieg begriffen. Bevor er 2022 an die Front in der Ukraine geschickt wurde, sei er zwei Jahre in Syrien stationiert gewesen. An dem Treffen nimmt er teil, weil er nach seinem erfolgreichen Selbstbeschuss von der Front evakuiert und erst in ein Krankenhaus, dann in eine Reha-Einrichtung verbracht worden sei. Von dort konnte er schlussendlich 2023 mit Unterstützung der tagenden Organisation nach Kasachstan fliehen. Seitdem lebt er dort. Und weil er keine Papiere besitzt, kann er das Land auch nicht verlassen.
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Quo vadis Deutschland? Runder Tisch von Deutschen und Russen im Moskauer Europa-Institut
Beitrag NachDenkSeiten von Ulrich Heyden
02. Juli 2025 um 11:17
Wer glaubt, in Russland würde nur mit Drohungen und roten Linien gearbeitet, hätte am 16. Juni beim Runden Tisch „Quo vadis Deutschland?“ dabei sein müssen. Tagungsort war das nicht weit vom Kreml gelegene Europa-Institut. Die etwa 60 Teilnehmer gingen der Frage nach, wie die Blockade zwischen Deutschland und Russland aufzulösen ist. Gekommen waren Mitarbeiter des Instituts, ehemalige russische Diplomaten, die mit Deutschland zu tun hatten, Mitglieder der Moskauer Deutsch-Russischen-Gesellschaft und Deutsche, die in Moskau leben oder aus Deutschland angereist waren. Die Diskussion war teilweise hitzig. Sie zeigte aber auch, dass sich Deutsche und Russen immer noch produktiv austauschen können. Ein Bericht von Ulrich Heyden (Moskau).
Wie schön war es für mich, als in Moskau lebender Deutscher, im Zentrum von Moskau die deutsche Sprache zu hören! Es waren nicht nur Deutsche, die in ihrer Muttersprache redeten, die dann ins Russische übersetzt wurde. Unter den Teilnehmern waren auch viele Russen mit sehr guten Deutschkenntnissen, wie etwa der Versammlungsleiter Wladislaw Below, der nicht nur fließend Deutsch sprach, sondern mehrmals auf Deutsch ironische Bemerkungen machte, etwa als er sagte, „wir haben das SPD-Friedensmanifest nicht bestellt“. Ein Video der Veranstaltung findet sich unter diesem Link.
Gleich zu Beginn der Veranstaltung sprach Below über die rasant gestiegene Zahl der Unterstützer des Manifestes. Er habe gerade mit Matthias Platzek telefoniert und der habe ihm die Zahl von 8.000 Unterstützern durchgegeben. Die Art, wie Below über das Friedensmanifest berichtete, machte deutlich, dass das Manifest für ihn ein Hoffnungsschimmer in schlimmen Zeiten ist. (Anmerkung der Redaktion: Eine Petition zur Unterstützung des SPD-Manifestes kann unter diesem Link unterzeichnet werden, aktuell sind es fast 17.000 Unterzeichner.)
Noch einmal brachte Below eine ironische Bemerkung. Er sprach von den vielen Mauersteinen, die sich in Deutschland am Ende des Zweiten Weltkrieges angesammelt hatten. Dann zitierte er aus der DDR-Nationalhymne, „auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt“ und führte aus, auch heute gehe es darum, aus Steinen die Zukunft zu bauen. Mit dem Gleichnis spielte Below auf die von Berlin komplett zerschlagenen deutsch-russischen Beziehungen an.
Politiker - Sie wissen nicht was sie tun und was sie sagen entgeht ihnen völlig
Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat, dort ist er tragbar, geräuschos und leicht zu entfernen. (Loriot)
Franz Müntefering, damals Vorsitzender der SPD
Stichwort: Demokratie
„Wir werden als Koalition an dem gemessen, was in Wahlkämpfen gesagt worden ist. Das ist unfair.“ (29.8.2006)
Das sagte Franz Müntefering, ungefragt, auf der „Wir sind zurück“-Pressekonferenz. Siehe FAZ und mit ergänzendem Material hier.
Realsatire: Strack-Zimmermann erhält Preis „für Menschlichkeit“
Die Deutschen haben tatsächlich Sinn für schwarzen Humor? (...) Die FDP-Politikerin wurde gerade „für ihre klaren Worte und ihr entschlossenes Handeln angesichts globaler Krisen“ mit dem „Janusz-Korczak-Preis für Menschlichkeit“ ausgezeichnet. Wäre das als Satire angelegt, wäre es eine treffende Aktion. Leider ist das alles ernst gemeint. (...) Ein Kommentar von Tobias Riegel.
Beitrag: NachDenkSeiten
Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist am Sonntag mit dem Janusz-Korczak-Preis für Menschlichkeit ausgezeichnet worden. Seit Jahrzehnten engagiere sich Strack-Zimmermann für Demokratie, Freiheit und insbesondere gegen Antisemitismus, teilte die Europäische Janusz Korczak Akademie mit. Laut den Initiatoren wird Strack-Zimmermann zudem „für ihre klaren Worte und ihr entschlossenes Handeln angesichts globaler Krisen geehrt“, darunter der Ukraine-Krieg und der Anschlag der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023, wie etwa die Jüdische Allgemeine berichtet.
Die FDP-Politikerin ist seit 2024 Mitglied des Europäischen Parlaments, wo sie Vorsitzende des Sicherheits- und Verteidigungsausschusses ist. Von 2017 bis 2024 saß sie im Bundestag, sie wird in deutschen Medien häufig als „Expertin für Verteidigungs- und Militärfragen“ vorgestellt.
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Eines Tages werden alle immer schon dagegen gewesen sein
Beitrag medico international, Leitartikel vom 30.06.2025
(...) Vor allen Augen geht das Töten in Gaza weiter. Wer die Menschenrechte dort nicht verteidigt, wird sie auch hier verlieren. Sprechen Sie darüber. NIcht eines Tages, sondern jetzt. (...) Wofür sich die Stiftung einsetzt.
Die Unterstützung für Israels Krieg in Gaza schwindet. Doch mehr Hilfe allein reicht nicht.
von Riad Othman.
Gaza wird ausgehungert. Das scheint mittlerweile endlich auch in größeren Teilen des Deutschen Bundestages, der Regierung sowie in den Medien zur Gewissheit zu werden. Wer hätte wissen wollen, dass dies nicht erst seit dem 02. März 2025 der Fall war - dem Beginn einer erneuten vollständigen Abriegelung Gazas -, hätte sich nur die Zahlen der obersten israelischen Besatzungsbehörde COGAT in den 15 Monaten nach dem 07. Oktober 2023 ansehen müssen. Bis Ende 2024 veröffentlichte sie regelmäßig mit großer Selbstsicherheit die Anzahl der Lastwagen, die sie in die größtenteils zerstörte Enklave ließ. Sie wollte damit beweisen, dass der Vorwurf des Kriegsverbrechens, der palästinensischen Bevölkerung dort überlebensnotwendige humanitäre Hilfe vorzuenthalten, haltlos sei.
Dabei zeigen die Zahlen vor allen Dingen eines: Die israelische Regierung hat selbst nach ihren eigenen Angaben im genannten Zeizraum ein knappes Viertel dessen an Hilfsgütern nach Gaza gelassen, was auch die Vereinten Nationen als das absolute Minimum definiert hatten. Weiterlesen