Soziales
Arbeitsbedingungen sind kein Naturphänomen, sondern „von Menschen gemacht und können von Menschen geändert werden.“
Beitrag: Roswitha Engelke
(Quelle: u. a. Deutschlandfunk)
Der Anteil der psychischen Erkrankungen an den Arbeitsunfähigkeitstagen steigt seit Jahren an. Ein Zeitgeistphänomen? Oder liegt es an der neuen Arbeitswelt, die den „ganzen Menschen“ fordert? Wenn letzteres der Fall ist, wären nicht nur die Leidenden zu therapieren sondern in erster Linie das System.
Die Autonomie hat zugenommen, was zur Folge hatte, dass die Handlungs- und Entscheidungsspielräume für viele Menschen enorm angestiegen sind, aber durch gesetzte Zeitlimits und geforderte Leistungen sind den Arbeitnehmern wiederum enge Grenzen gesetzt. Die Folge der permanenten Überforderung sind Depressionen, depressive Erschöpfung oder auch Burnout. Immer mehr Menschen geben an, darunter zu leiden und werden deswegen auch krank geschrieben. Sie bekommen Therapien verordnet, fallen für mehr oder weniger lange Zeit am Arbeitsplatz aus.
Überlastung am Arbeitsplatz ist ein Zeitgeistphänomen, dass eine Menge über die Gesellschaft in der wir leben aussagt.
Arbeitgeber sparen an Mitarbeitern, Tarifverträge sind ein Auslaufmodell, das Lohnniveau ist gesunken, viele Arbeitnehmer müssen hochqualifizierte Arbeit zu einem Mindestlohn leisten, etliche haben seit Jahren mehrere Arbeitsstellen, um über Runden zu kommen.
Da ist Stress vorprogrammiert.
Entschädigung bei Enteignungen von Wohnungsbaukonzernen kann auch 1 Cent betragen
Beitrag: Hans Henning Adler, DIE LINKE. Oldenburg
Wohnungsbaukonzerne wie Deutsche Wohnen und Vonovia, deren einziges Interesse Profit und Rendite für ihre Aktionäre ist, sind keine normalen Vermieter. Die Vergesellschaftung dieser Wohnungsunternehmen wird deshalb gegenwärtig in Berlin diskutiert.
Damit soll der Geschäftspraxis dieser großen Immobilienkonzerne, Mietpreissteigerungen um jeden Preis durchzusetzen, ein Riegel vorgeschoben und die Wohnungen in öffentliches Eigentum überführt werden. Die Enteignung wird auch deshalb gefordert, weil insbesondere Deutsche Wohnen das führende Unternehmen im Berliner Immobilienmarkt ist und eine marktmächtige Stellung besitzt. Die kleinen Miethaie schauen auf den großen Miethai und nehmen ihn als Vorbild.
Die Initiative „Deutsche Wohnen enteignen“ weist auf ihrer Homepage darauf hin, dass die zu zahlende Entschädigung bei Vergesellschaftungen nach Artikel 15 des Grundgesetzes sich nicht nach dem gegenwärtigen Marktwert richten muss.
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Ein Preis war zu wenig - Clara Zetkin Frauenpreis
Bei der diesjährigen Verleihung des Clara-Zetkin-Frauenpreises fi el der Jury die Entscheidung besonders schwer
Beitrag: VON ANTJE SCHIWATSCHEV
Große Begeisterung im Saal als die südamerikanische Band Mambe & Danachilango mit einer Mischung aus Dancehall, Balkan und Cumbia-Elementen – gemischt mit urbanen HipHop- und aufregenden Elektro-Klängen – die Bühne rockten. Sängerin Mambe mit ihrer kraftvollen Stimme zog sofort die Gäste in ihren Bann und der ganze Saal wippte mit. Von großen Emotionen war auch der gesamte Abend geprägt.
Zum achten Mal wurde am 1. März der Clara-Zetkin-Frauenpreis im Südblock in Berlin von der LINKEN vergeben. Erneut waren rund vierzig Projekte vorgeschlagen, aus denen die Jury neun sehr unterschiedliche Projekte nominierte.
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Wombat's Hostel - verstoßen Besitzer gegen Art. 14 GG?
Beitrag: Roswitha Engelke
Kommentar: Die Reaktion des Managements spricht für sich: Der Betriebsrat ist der Erbfeind!
Liebe Leser,
https://arbeitsunrecht.de/wombats-city-hostel-erfolgreicher-kampf-fuer-tarifvertrag/
Das Wombat's Hostel in Berlin-Mitte machte in den letzten Monaten immer wieder durch phantasievolle Protest-Aktionen auf sich aufmerksam.
Zuletzt ging es um die Auslagerung des Putz-Teams.
Das Wombat's Berlin ist eine Besonderheit:
- Es ist das erste Hostel in Deutschland mit einem Betriebsrat.
- Es ist die erste Hostel-Belegschaft, die über einen Tarifvertrag der Gewerkschaft NGG substantielle Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen erstreiten konnte.
Jetzt wollen die Besitzer das Hostel schließen, obwohl es erklärtermaßen wirtschaftlich gut da steht. Das Wombat's ist tatsächlich eine Goldgrube.
Es steht zu vermuten, dass es nach kurzer Zeit mit ausgetauschter Belegschaft wieder aufgemacht wird.
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Kollisionsrisiko an Flughäfen: Andreas Scheuer gefährdet Flugsicherheit
aktion ./. arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb
Pilotenvereinigung Cockpit (VC) kritisiert Herabstufung der Sicherheit für Flughäfen Münster-Osnabrück und Paderborn
Flugsicherung vieler deutscher Flughäfen offenbar unzureichend. 20 Millionen Passagiere im Jahr betroffen. Motiv: Kostensenkung + Privatisierung?
Diese Nachricht ist nichts für Menschen mit Flug-Angst oder schwachen Nerven. Trotz scharfer Warnungen und eindringlicher Beschwerden von Piloten und Flugbegleiter*innen setzt das Bundesverkerhrsministerium unter Andreas Scheuer (CSU) ab dem 28. März 2019 die Sicherheit der Flughäfen Münster-Osnabrück (FMO) und Paderborn (PAD) herunter. Laut einer Pressemitteilung der VC vom 27.3.2019 steigt somit das Risiko von Kollisionen zwischen Passagierflugzeugen und Sport- + Segelflugzeugen.
Die Flughäfen Münster-Osnarbrück und Paderborn wurden vom Luftraum Klasse D auf die Kategorie E herunter gestuft. Damit gäbe es für die Luftfahrzeuge keine Verpflichtung mehr, mit der Flugsicherung in Funkkontakt zu stehen. Die VC schreibt, es sei „den Fluglotsen daher oft nicht möglich, Verkehrsflugzeuge zu staffeln und zuverlässig einen sicheren Abstand herzustellen.“
Trotz deutlicher Kritik der Pilotengewerkschaft habe das Bundesministerium unter Leitung von Andreas Scheuer diese „sicherheitskritischen Änderungen“ für Münster und Paderborn erlassen. Die VC fordert – im Einklang mit europäischem Recht – zumindest eine „verpflichtende Hörbereitschaft“ für alle Flugzeuge, um die Sicherheit wenigstens teilweise zu verbessern.
Laut Pilotengewerkschaft sind zahlreiche Flughäfen in Deutschland unzureichend geschützt, weil Flugzeuge beim Sinken oder Steigen durch Luftraum E fliegen müssen: Bremen, Dortmund, Dresden, Erfurt, Friedrichshafen, Frankfurt-Hahn, Karlsruhe, Leipzig, Memmingen, Niederrhein-Weeze, Nürnberg und Saarbrücken.
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