Allgemein
04. August 2025 um 13:38 Bringt Außenminister Wadephul die 225 getöteten Journalisten in Gaza bei Israel-Besuch zur Sprache?
Beitrag: NachDenkSeiten
Im Rahmen der Reise von Bundesaußenminister Johann Wadephul nach Israel fragten die NachDenkSeiten in der Bundespressekonferenz nach, ob sich der Minister auch um einen Besuch des Gazastreifens bemüht habe. Die Antwort wollte der Sprecher des Auswärtigen Amtes nur „unter 3“, also als vertrauliche, nicht zitierfähige Hintergrundinformation geben. Ebenso kam die Frage auf, ob Wadephul die bis Stichtag 25. Juni erfolgte Tötung von 225 Journalisten in Gaza durch die IDF (seit dem 30. Juli sind es laut UN-Angaben mittlerweile 229) sowie die durch Israel verhängte Medienblockade, die verhindert, dass internationale Journalisten aus Gaza berichten, bei seinem Besuch zur Sprache bringen wird. Von Florian Warweg.
Über die Sanktionseiferer des Wertewestens
Beitrag: UZ (Unsere Zeit)
"Israel bleibt ungestraft" von Categories Positionen | UZ vom 25. Juli 2025 | Kommentar
Wer erinnert sich noch an das Getöse in den Medien, als es vor drei Jahren darum ging, eine Vereinbarung zwischen Russland und der Ukraine zu erzielen über den Verkehr von Handelsschiffen über das Schwarze Meer? Damals überschlugen sich westliche Politiker mit Anschuldigungen. „Russland setzt Hunger als Waffe ein“, hieß es immer wieder.
Letztlich konnte unter Vermittlung der UNO eine Übereinkunft erzielt werden, so dass zahlreiche Schiffe unter großem Medienrummel ukrainische Exportgüter in alle Welt transportieren konnten. Der Hunger in der Welt wurde dadurch jedoch nicht gelindert, denn es ging den Herrschaften in Kiew vor allem darum, durch Lieferungen an zahlungskräftige Kunden Gewinne zu erzielen und Geld für den Krieg einzunehmen. Einige wenige Lieferungen gingen tatsächlich in Regionen, in denen Hunger herrscht – allerdings finanziert durch Organisationen der UNO. Nebenbei gesagt, wurde das Abkommen letztlich auch durch den Westen sabotiert, indem russische Lieferungen nicht wie vereinbart möglich gemacht, sondern weiterhin be- oder sogar verhindert wurden.
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Leserbriefe zu „BSW – ein Fall für den Verfassungsschutz? Die Verkommenheit des SPIEGEL kennt keine Grenzen mehr“
(...) Selten war eine SPIEGEL-Kampagne derart lächerlich und verkommen. (...)
Beitrag: NachDenkSeiten
Jens Berger diskutiert in diesem Artikel über die Spiegel-Ausgabe mit dem Titel „Politiker wollen BSW vom Verfassungsschutz beobachten lassen“. Dem Autor Timo Lehmann hätten ganze drei Hinterbänkler aus Brüssel und Brandenburg – offenbar auf Zuruf – verwurstbare Zitate geliefert. Wer Lust auf sinnfreies Wagenknecht-Bashing habe, sei bei ihm immer gut aufgehoben. Wahrscheinlich sollte man derlei Elaborate nicht allzu ernst nehmen und als das nehmen, was sie seien: „Trollpostings im Druckformat“. Wir danken für die interessanten E-Mails. Die nun folgende Auswahl der Leserbriefe hat Christian Reimann für Sie zusammengestellt.
1. Leserbrief
Lieber Herr Berger,
Mit dem letzten Satz:
“Wahrscheinlich sollte man derlei Elaborate daher auch nicht allzu ernst nehmen und sie als das nehmen, was sie sind – Trollpostings im Druckformat.”
haben Sie eigentlich alles gesagt. Nur, statt “wahrscheinlich” hätte ich “sicher” geschrieben. Freude gemacht hat mit der Artikel trotzdem. Bringt er doch mit seiner geschliffenen Rhetorik und dem spöttischen Humor wieder Lebendigkeit in diesen tristen und frechen Dreck, dem man in Deutschland immer noch Politik und Presse nennt.
“So ist der SPIEGEL-Artikel zur Forderung, das BSW vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen, ein Lehrstück, wie Journalismus nicht sein sollte.”
Das ist schon lange kein Journalismus mehr, was da im SPIEGEL gedruckt wird. Schade um das Papier.
Moritz Körner? Hannah Neumann? Gordon Hoffmann? Das sind leider nicht die einzigen, die ich nicht kenne und die von meinen Steuergeldern bezahlt werden.
Ich will mich nicht ärgern, ist schlecht für die Gesundheit. Noch einmal danke für diesen schönen Artikel!
Rolf Henze
2. Leserbrief
Liebe Nachdenkseiten, lieber Jens Berger,
als Spiegel Leser und -Abonnent kann ich da nur zustimmen: Die Verkommenheit des Spiegel kennt keine Grenzen mehr. Woche für Woche lese ich, wir müssten mehr Waffen an die Ukraine liefern, Deutschland und die EU bräuchten eigene Atomwaffen, deutsche Eltern sollten notfalls bereit sein, ihre Kinder in den Krieg zu schicken, …
Mein Deutschland erinnert mich heute sehr an das Deutschland von 1914 und 1939 von dem mir meine Eltern, Großeltern und Lehrer berichtet haben. Der Spiegel steht beispielhaft für die krankhafte Hybris, die blinde Selbstgerechtigkeit, mit der Deutschland in zwei Weltkriege gezogen ist, fest davon überzeugt, auf der richtigen Seite zu stehen, auf der Seite des Guten gegen das Böse. Das war vor dem 1. Weltkrieg eine Lüge, es war vor dem 2. Weltkrieg eine Lüge und es ist heute eine Lüge. Es geht nicht um Freiheit und Demokratie, es geht darum, den alten fanatischen Hass auf Russland endlich wieder ungezügelt ausleben zu dürfen. Und dafür sind alle Verbündeten recht, von der neofaschistischen italienischen Ministerpräsidentin Meloni bis zu den nationalistischen Ukrainern, die dem Faschisten und Antisemiten Stepan Bandera huldigen. Wer dagegen, wie Rolf Mützenich und einige Sozialdemokraten oder Sahra Wagenknecht und das BSW vor Aufrüstung und Militarismus warnen, werden diffamiert als Verräter, die bewusst oder unbewusst dem Feind, und das ist natürlich “der Russe”, nützen.
So scheinheilig und bigott und kriegslüstern wie heute, war Deutschland schon lange nicht mehr. Und der Spiegel ist eben ein Teil dieses scheinheiligen, bigotten, kriegslüsternen Landes.
Mit freundlichem Gruß
Thomas Arnold
Kuba trotzt der US-Blockade und bleibt trotz wirtschaftlicher Probleme Hoffnungsträger Aufgeben ist keine Option
Beitrag: UZ (Unsere Zeit) von VCategories Internationales | UZ vom 25. Juli 2025

Die sozialistische Inselrepublik Kuba trotzt einer der härtesten Wirtschaftskrisen ihrer Geschichte. Die zentrale Ursache der Probleme wird in der westlichen Öffentlichkeit systematisch verschwiegen: Seit über 60 Jahren halten die USA ihre Blockade gegen das Land aufrecht. Unter den Regierungen von Joseph Biden und Donald Trump wurde die Blockade durch zusätzliche Sanktionen und Maßnahmen mehrfach verschärft. Hinzu kommen internationale Preissteigerungen, extreme Wetterereignisse und weltwirtschaftliche Verwerfungen infolge imperialistischer Kriege und einem geostrategischen Konfrontationskurs westlicher Länder.
Während gegen Erdogan demonstriert wird, strebt die PKK einen Friedensprozess an. Im Gespräch mit Mithat Sancar
Mithat Sancar ist Staatsrechtler, DEM-Abgeordneter und Habermas-Übersetzer. Er hatte vor über vierzig Jahren das erste Mal Kontakt zu medico-Mitarbeiter:innen.
medico: Wir haben uns verabredet, um über die jüngsten Entwicklungen in der Türkei zu sprechen. Denn es ist viel passiert seit Jahresbeginn…
Mithat Sancar: Ja, das Jahr begann in der Tat bewegt. Nicht nur der Sturz des Assad-Regimes im benachbarten Syrien hat unmittelbare Folgen für den türkischen Staat und seinen Einfluss in der Region. Parallel zum Umsturz in Syrien bahnt sich auch in der Türkei ein neuer Friedensprozess an. Anfang Oktober 2024 sendete der MHP-Chef Devlet Bahçeli erste Signale. Dann folgte Ende Februar der Aufruf des seit 1999 inhaftierten PKK-Gründers Abdullah Öcalan zur Niederlegung der Waffen und Auflösung der PKK. Anfang Mai traf der PKK-Kongress die entsprechenden Beschlüsse. Das sind historische Meilensteine. Ende März gingen dann Hunderttausende auf die Straße, um gegen die Inhaftierung von Ekrem İmamoğlu, Erdoğan größtem politischen Konkurrenten von der CHP und Bürgermeister von Istanbul, zu protestieren, der bis heute in Haft sitzt. Es sind aufwühlende Zeiten, in denen es aber auch eine Perspektive für nachhaltigen Frieden und eine Demokratisierung in der Türkei gibt.
Nicht nur Ekrem İmamoğlu sitzt nach wie vor und ohne Anklage in Haft. Auch weitere CHP-Bürgermeister wurden abgesetzt. Ist dies nicht eher der nächste Schritt Richtung Autokratie?


