Wirtschaft
Deutsche Unternehmer ziehen auf die Straßen: "Keine Waffenlieferungen und Nord Stream öffnen"
Quelle: RTDeutsch
Der deutsche Mittelstand ist weltbekannt als der Motor der deutschen Wirtschaftskraft. Nie seit dem Zweiten Weltkrieg hat er sich derart in der Krise gesehen wie dieser Tage. Auf Grund des in diesem Jahr eskalierten Sanktionskrieges gegen Russland und die damit ausbleibenden russischen Energielieferungen ist die Energie knapp, und die Preise schießen in die Höhe. Dabei gilt es als offenes Geheimnis, dass Deutschlands Wohlstand auch darauf aufbaute, dass es bisher sehr günstige Energie aus Russland bezog.
Seit Monaten kommt es bundesweit zu breiten und regelmäßigen Protesten gegen die Regierungspolitik und gegen die Russland-Sanktionen. Moskau bot bereits mehrfach an, "sofort" die Gas-Lieferungen wiederaufzunehmen. Doch die Bundesregierung weigert sich und hält an ihrem Kurs fest.
Zahlreiche Unternehmen sehen sich auf Grund der gestiegenen Energiepreise am Rande der Insolvenz. Privathaushalte kommen in Schwierigkeiten, die Kosten zu tragen. Die Lage spitzt sich seit Monaten zu, die Behörden rechnen bereits mit einem sogenannten "heißen Herbst" der Aufstände und Proteste. Außenministerin Annalena Baerbock hatte Ende August aber betont, dass die Sanktionen gegen Russland bestehen bleiben werden, auch wenn es zu solchen Protesten kommen sollte.
Oberlausitz: Hunderte Firmen demonstrieren gegen hohe Energiepreise
Mehrere Hundert Firmenbesitzer haben in der Region um Zittau einen Protest gegen die hohen Energiepreise organisiert. Sie fuhren mit einem Korso bestehend aus PKWs und Lastwagen entlang den Bundesstraßen 96 und 178. Die Kolonne der Fahrzeuge erstreckte sich über mehrere Kilometer. Insgesamt sollen sich rund 700 Fahrzeuge beteiligt haben.
Unternehmen aus der Oberlausitz, darunter Bauunternehmen, Handwerker sowie kleine und mittlere Unternehmen, riefen zu der Demonstration auf. Die Organisatoren erklärten, dass Tausende von Existenzen aufgrund der explodierenden Kosten gefährdet seien. Viele Aufträge würden durch die Krise verloren gehen. Der Oberbürgermeister von Zittau, Thomas Zenker, unterstützte die Aktion und bezeichnete den Protest als völlig berechtigten Hilferuf.
34,5 Prozent: Preisanstieg bei Agrarprodukten beschleunigt sich
Der Anstieg der Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte hat sich im August beschleunigt. Die Preise lagen um 34,5 Prozent höher als im August 2021, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Im Juli hatte die Jahresveränderungsrate bei 33,4 Prozent gelegen und im Juni bei 33,9 Prozent. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise im August um 2,1 Prozent.
Der Preisanstieg bei pflanzlichen Produkten um 21,4 Prozent ist nach Angaben der Statistiker erneut vor allem auf die Getreidepreise zurückzuführen. Getreide war auf der ersten Handelsstufe um 39,7 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Speisekartoffeln verteuerten sich um 23,0 Prozent. Die Erzeugerpreise für Obst sanken um neun Prozent.
Mit der Gasumlage werden die Verluste der Gaskonzerne auf die Bevölkerung abgegewälzt
Mit der Gasumlage werden die Verluste der Gaskonzerne auf die Bevölkerung abgegewälzt. Frei nach dem Motto: Gewinne werden privatisiert, Verluste vergesellschaftet!
DIE LINKE. sagt: Genug ist genug und fordert einen Gaspreisdeckel, um Millionen Menschen zu entlasten! Für ein Grundkontingent gelten dabei gedeckelte Preise. Wer mehr verbraucht, zahlt mehr. Haushalte mit durchschnittlichem Verbrauch profitieren davon am meisten. So werden untere und mittlere Einkommen entlastet. Alle Informationen auf www.preise-deckeln.de
Deutschlands Heimsuchung: Habeck
Meinung
Beitrag: Roswitha Engelke
Wirtschaft ist ein Instrument, das nach Prinzipien geführt wird und das eine gut durchdachte Planung braucht. Planung heißt möglichst viele Informationen über alles zu haben, was in der Vergangenheit wichtig war und künftig für sie bedeutend sein könnte. Man muß die klassischen Ansätze und Methoden kennen, muss aber auch seine Tätigkeit an die sich verändernde Umgebung anpassen. Proportionalitäten müssen gesichert und gewährleistet sein und die können nicht politisch bestimmt werden oder nach einem Parteidogma ausgerichtet werden. Darum ist es ein Muß, dass ein Wirtschaftsminister real von Wirtschaft etwas versteht und frei von Parteidoktrin denkt, um effektiv für sein Land handeln zu können.
Wirtschaftsminister Habeck ist konzeptlos, sein Verständnis für Wirtschaft ist gleich null. Er ist kein souveräner Wirtschaftsminister sondern nichts weiter als ein Parteisoldat, d. h. mit den Dogmen der Grünen fest verwurzelt, so dass er nicht erkennet, dass nur ein Ende der Sanktionen gegen Russland und die Inbetriebnahme von Nord-Stream2 Deutschlands Wirtschaft und sämtliche Privathaushalte vor einer Katastrophe großen Ausmaßes bewahren kann. Seine Partei hat die Russenphobie, also läßt er alles wie es ist und simuliert konstruktives Verhalten.
Man munkelt, sein Ministerium befasse sich neuerdings auch mit dem Aufspüren von Putin-Agenten. Die „Zeit“ berichtet über den „bitterbösen Verdacht“ gegen zwei leitende Beamte des Habeck-Ministeriums, die immer wieder mit russlandfreundlichen Stellungnahmen zur Russengas-Pipeline Nord Stream 2 auffielen – und gegen die nun das Bundesamt für Verfassungsschutz ermittelt. -
Doch nicht nur im Wirtschaftsministerium sitzt der Wurm, auch das Fundament des Rechtsstaates bröckelt.
Um einen "heißen Herbst" mit Protesten gegen die bestehende Regierung zu unterbinden, werden schon jetzt zukünftige Demonstranten als rechtsradikale Terrorbanden stigmatisiert, damit ein eventueller Einsatz der Bundeswehr vollkommen legal und gerechtfertigt erscheint. Eine Regierung, die der Bevölkerung erklärt, ihr seid uns egal, wir helfen der Ukraine und unserer Waffenindustrie, darf man vieles zutrauen.
Aber auch SodatInnen haben Familen und stürzen ab in Armut, da quer Beet eine sichere Versorgung bundesdeutscher Haushalte nicht mehr gegeben ist. So einfach wird es nicht, jeden Widerstand zu zerschlagen oder im Keim zu ersticken. Wer mit dem Rücken an der Wand steht, hat nicht mehr viel zu verlieren.
Wirtschaftskrieg gegen Russland
Öl- und Gasabkommen zwischen Russland und Iran beschleunigen den Niedergang der US-Hegemonie
Quelle: RTDeutsch
Russland und Iran werden vom Verkauf günstiger Energieressourcen auf dem Weltmarkt profitieren. Gleichzeitig beschleunigen Länder wie Indien ihren Aufstieg zu multipolaren Großmächten durch den Kauf dieser Ressourcen. Die USA sind hierbei nur noch Zaungast.
Von Andrew Korybko
Vergangene Woche äußerte sich die einflussreiche US-Nachrichtenagentur Politico extrem frustriert darüber, dass die USA nicht in der Lage sind, ein bevorstehendes Öltauschgeschäft zwischen Russland und Iran zu unterbinden, während die Neuverhandlung des Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) noch nicht abgeschlossen ist. Auch wenn jüngste Berichte darauf hindeuteten, dass man kurz davor stehe, die Verhandlungen abzuschließen.