Weltweit

04. Oktober 2025   Aktuell - Weltweit

Venezuela versperrt den USA das Tor zum Hinterhof

Es sind die Plünderer und Sklavenhalter von gestern, die sich der Emanzipation und Entwicklung der Völker Lateinamerikas entgegenstellen. Sie leben in einer Traumwelt und sind Opfer ihrer eigenen Ressentiments.


Beitrag: NachDenkSeiten

Mit Raketen, von Kriegsschiffen und Kampfflugzeugen abgefeuert, versenkt die US-Regierung kleine Boote in der Karibik und damit zugleich alle potenziellen Beweismittel und Zeugen für angebliche Drogentransporte in Richtung USA. Der Exzess in den Mitteln und der Tod von Fischern und mutmaßlichen Drogentransporteuren sind dabei nur Mittel zum Zweck der Vorbereitung von Militäroperationen gegen das souveräne Venezuela und die Bolivarische Revolution. Von Marta Andujo.

Der lateinamerikanische Fernsehsender TeleSUR (Televisión del Sur) nahm im Juli 2005 seinen Betrieb auf unter dem Motto „Nuestro norte es el sur“. Das norte ist ein Wortspiel, da damit sowohl Norden, der nördliche Nachbar USA als auch „Leitstern“ gemeint ist: Unser Norden/Leitstern ist der Süden.

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30. September 2025   Aktuell - Weltweit

„Nicht Völkerrecht, sondern Waffen entscheiden“ – O-Töne zur 80. Tagung der UNO-Vollversammlung

Beitrag: NachDenkSeiten

Das größte jährliche Stelldichein von Top-Politikern der Welt, die UNO-Vollversammlung, hat in diesem Jahr, wie auch in den meisten Jahren zuvor, kaum Überraschungen gebracht. Nahezu jede Nation hat ihre Sorgen dargelegt und ihre Vorschläge zur Vervollkommnung der Weltorganisation unterbreitet, während sich die Einsicht, dass die UNO bei der Bewältigung der globalen Probleme eine immer geringere Rolle spielt und den globalen Veränderungen hinterherhinkt, immer stärker durchsetzt. Eine neue Ausgabe der O-Töne.

Prolog: Die Rolltreppe mit Donald und Melania Trump im New Yorker UNO-Sitz bleibt stehen

(Quelle: AFP Deutschland, ab Minute 0:30)

„Alles, was ich von der UNO bekommen habe, ist eine Rolltreppe, die auf dem Weg nach oben stehen geblieben ist. Wäre die First Lady nicht in so guter Verfassung, dann wäre sie gestürzt. Aber sie ist in bester Verfassung. Wir beide sind in bester Verfassung.“

(Quelle: AFP Deutschland)


US-Präsident Donald Trump am 23. September 2025

„Ich habe sieben Kriege beendet. Ich habe mit den Staatschefs all dieser Länder verhandelt. Ich habe nie auch nur einen Anruf der UNO erhalten, in dem sie mir Hilfe beim Abschluss eines Abkommens angehoben hätte. (…)
Europa muss jetzt etwas tun. So kann es nicht weitergehen. Sie kaufen Öl und Gas aus Russland, während sie gegen Russland kämpfen. Das ist peinlich für sie. Es war ihnen auch peinlich, als ich das herausgefunden habe. (…)
Es ist an der Zeit, das fehlgeschlagene Experiment der offenen Grenzen zu beenden. Beenden Sie das jetzt! Ich kenne mich bei dem Thema aus. Ihre Länder gehen sonst den Bach herunter (…) Deutschland war auf dem absteigenden Ast bei der Migration, bei der Energiepolitik. Sie wollten klimaneutral werden – und sie gingen pleite. Dann kam eine neue Regierung an die Macht, und sie sind zu fossilen Energien und der Atomkraft zurückgekehrt. Das ist gut. Das ist sicher.“

(Quelle: AFP Deutschland, ab Minute 0:16 und ab Minute 0:59 und ab Minute 2:36)


Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 26. September 2025

„Heute kann niemand außer uns selbst Sicherheit garantieren, nur starke Allianzen, nur starke Partner und nur unsere eigenen Waffen. Das 21. Jahrhundert unterscheidet sich nicht viel von der Vergangenheit. Wenn eine Nation Frieden will, muss sie immer noch an Waffen arbeiten. Es ist krank, aber das ist die Realität. Nicht Völkerrecht, nicht Kooperationen – Waffen entscheiden, wer überlebt. Sie wissen ganz genau, dass das Völkerrecht nicht vollständig funktioniert, es sei denn, Sie haben mächtige Freunde, die wirklich bereit sind, dafür einzutreten. Und auch das geht ohne Waffen nicht. Es ist schrecklich, aber ohne es wären die Dinge noch schlimmer.”

(Quelle: Die Vereinten Nationen, ab Minute 0:41)


Russlands Außenminister Sergej Lawrow am 27. September 2025

„Das Kiewer Regime, das 2014 die Macht infolge eines vom Westen organisierten, verfassungswidrigen Staatsstreichs übernommen hat, hat sich auf die Beseitigung der kanonischen ukrainisch-orthodoxen Kirche und die gesetzliche Vernichtung der russischen Sprache in allen Bereichen der Bildung, Kultur und Medien konzentriert. Die Ukraine ist das einzige Land der Welt, das den Gebrauch der Muttersprache durch fast die Hälfte seiner Bevölkerung gesetzlich verboten hat. (…)
Es gibt zunehmend Drohungen, Gewalt gegen Russland anzuwenden, dem beinahe vorgeworfen wird, die nordatlantische Allianz und die Europäische Union angreifen zu wollen. Präsident Putin hat solche Provokationen mehrmals entlarvt. Russland hatte und hat keine derartigen Absichten, aber jede Aggression gegen mein Land wird resolut abgewehrt. In dieser Hinsicht sollte es keine Zweifel für diejenigen in der NATO und der Europäischen Union geben, die nicht nur ihre Wähler von der Unvermeidlichkeit eines Krieges mit Russland überzeugen und sie zwingen, die Gürtel enger zu schnallen, sondern auch offen die Absicht bekunden, unser Kaliningrader Gebiet und andere russische Gebiete anzugreifen.“

(Quelle: Die Vereinten Nationen, ab Minute 7:18 und ab Minute 9:53)


Syriens Interimspräsident Ahmed al-Sharaa am 24. September 2025

„Syrien beansprucht seinen rechtmäßigen Platz unter den Nationen der Welt zurück. Diese Ankündigung ist das Echo eines großen Volkswillens. Ein Volk, das im Laufe der Jahrhunderte Ruhm geschmiedet hat, das unter den Trümmern auferstanden ist, um seine Rechte, seine Freiheit und seine Würde im Namen des syrischen Volkes wiederherzustellen. Ich danke allen, die der syrischen Sache beistehen, die dem syrischen Volk in seiner Tragödie geholfen und es in ihren Ländern aufgenommen haben, und allen Nationen und Völkern, die sich über den Sieg des syrischen Volkswillens gefreut haben. Und ich danke besonders der Türkei, dem Königreich Saudi-Arabien und allen arabischen und islamischen Staaten, den Vereinigten Staaten von Amerika und der Europäischen Union. Und bevor ich zum Schluss komme, lassen Sie mich bekräftigen, dass wir niemandem das erduldete Leid Syriens wünschen. Wir gehören zu den Menschen, die sich der Schrecken von Krieg und Zerstörung am tiefsten bewusst sind. Aus diesem Grund stehen wir fest an der Seite der Menschen in Gaza.”

(Quelle: Die Vereinten Nationen, ab Minute 7:53)


Irans Präsident Massud Peseschkian am 24. September 2025

„Ich erkläre hiermit noch einmal vor dieser Versammlung, dass der Iran niemals daran gedacht hat und niemals versuchen wird, eine Atombombe zu bauen. Wir streben nicht nach Atomwaffen. Dies ist unsere Überzeugung, die auf dem Edikt des obersten Führers und der religiösen Autoritäten beruht. Deshalb haben wir nie nach Massenvernichtungswaffen gesucht, auch jetzt streben wir nicht danach. Während diejenigen, die den Frieden und die Stabilität in der Region stören, in Israel liegen, ist der Iran derjenige, der für diese Handlungen bestraft wird. (…)
Wir Iraner haben unsere Macht in der Welt nicht durch die Entwicklung und Produktion von Atomwaffen erweitert, noch durch das Abschlachten von Hunderttausenden im 20. Jahrhundert, noch durch Völkermord und Hungertod an den Kindern in Gaza im 21. Jahrhundert und nicht einmal durch die historischen Reiche des Iran, sondern vielmehr durch eine Kultur der menschlichen Gemeinschaft und die Botschaft der Empathie universeller Weiser wie unsere Landsmänner Havez und Saadi schon vor acht Jahrhunderten, die die Menschen als Mitglieder eines Ganzen in der Schöpfung einer Essenz und Seele erklärt haben.”

(Quelle: Die Vereinten Nationen, ab Minute 11:10 und ab Minute 14:04)


„Exodus“ vor der Rede von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am 26. September 2025

„TV-Kommentator: Meine Damen und Herren, Sie sehen jetzt live das Ereignis in New York, im Großen Saal der Vereinten Nationen, der angekündigte Redner, der israelische Premier Benjamin Netanjahu, ist am Pult und einige – wir können noch nicht abschätzen, wie viele – der Delegierten verlassen den Saal aus Protest gegen Netanjahu, gegen die Politik seiner Regierung. Wir sehen dann tatsächlich sehr gelichtete Reihen. Und da kann auch der Sprecher der Generalversammlung anscheinend jetzt mit seinen Ordnungsrufen noch nicht wirklich durchdringen. (…)“

(Quelle: phoenix, ab Minute 0:42)


Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am 26. September 2025

„Unsere Piloten haben Irans Luftabwehr neutralisiert, haben den Himmel über dem Iran übernommen, und Sie haben gesehen, dass israelische Piloten und amerikanische B2-Piloten die Atomstätten bombardiert haben. Ich möchte Präsident Trump für seine starke Unterstützung danken. (…)
Im Juni, als Israel die Atomanlagen im Iran angriff, sagte der deutsche Bundeskanzler Merz die Wahrheit. Er sagte, Israel macht die Drecksarbeit für uns alle. (…)
Für uns ist jedes zivile Opfer eine Tragödie, für die Hamas ist jedes zivile Opfer eine Strategie. Sie benutzt die Opfer als menschlichen Schutzschild in ihrem bösen Krieg gegen Israel. (…)
Das sind die Leute, denen Sie einen Staat geben wollen? Was Sie tun, ist, die größte Belohnung an intolerante Fanatiker zu geben, die das Massaker vom 7. Oktober unterstützt und bejubelt haben. Den Palästinensern einen Staat zu geben eine Meile von Jerusalem entfernt nach dem 7. Oktober ist, wie der Al-Qaida einen Staat zu geben eine Meile von New York entfernt.“

(Quelle: phoenix, ab Minute 6:04 und ab Minute 16:28 und ab Minute 22:56 und ab Minute 33:07)

 

27. September 2025   Aktuell - Weltweit

Syrien bei der UN-Generalversammlung – Roter Teppich für langjährigen Al-Qaida-Gesandten

Beitrag: NachDenkSeiten, ein Artikel von Karin Leukefeld

Wenige Tage vor dem Beginn der UN-Vollversammlung in New York hat der langjährige UN-Sonderbeauftragte für Syrien, Geir O. Pedersen, seinen Rücktritt erklärt. Gegenüber dem UN-General-Sekretär Antonio Guterres nannte Pedersen „persönliche Gründe“ für die Entscheidung, der Generalsekretär nahm den Rücktritt an. Ob ein Nachfolger benannt wird, ist unklar. Pedersen hatte das Amt im Januar 2019 übernommen. Von Karin Leukefeld.

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27. September 2025   Aktuell - Weltweit

Interview mit dem belarussischen Außenminister: Kooperation im Schatten des Krieges

Beitrag: NachDenkSeiten

Trotz des Krieges in der Ukraine hat sich die Beziehung zwischen Belarus und Ungarn aufrechterhalten. Ein rationaler und vernünftiger Ansatz beim Aufbau bilateraler Beziehungen, basierend auf gesundem Menschenverstand, wurde durch die Abhaltung der Sitzung der Ungarisch-Belarussischen Regierungskommission für Wirtschaftliche Zusammenarbeit in Minsk symbolisiert, ungeachtet der angespannten internationalen Lage. Gábor Stier sprach mit dem belarussischen Außenminister Maxim Ryzhenkov über den Krieg in der Nachbarschaft, die Rolle und Außenpolitik von Belarus sowie die bilateralen Beziehungen in einem Interview für die Wochenzeitung Demokrata und das Portal #Moszkvatér. Aus dem Ungarischen übersetzt von Éva Péli

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22. September 2025   Aktuell - Weltweit

Kontinuierliche Katastrophe: Leben im Westjordanlan

Ein palästinensischer Junge blickt vom Dorf Sebastia aus über das Westjordanland. An dieser Stelle hissen israelische Siedler*innen immer wieder die israelische Flagge, um Anspruch auf das Land zu erheben. (öffnet Vergrößerung des Bildes)

Ein palästinensischer Junge blickt vom Dorf Sebastia aus über das Westjordanland. An dieser Stelle hissen israelische Siedler*innen immer wieder die israelische Flagge, um Anspruch auf das Land zu erheben. Foto: Sherin Kulitz

Sherin Kulitz ist Politikwissenschaftlerin und Journalistin. Ihre Arbeit konzentriert sich auf Syrien, den Libanon, Israel, Palästina und die nordafrikanischen Staaten.


Beitrag: Rosa-Luxemburg-Stiftung, von Sherin Kulitz

Östlich des israelischen Staatsgebietes und westlich des Flusses Jordan liegt das Westjordanland, die Heimat von 3,3 Millionen Palästinenser*innen. Über eine Fläche von 5.660 Quadratkilometern erstrecken sich Olivenhaine, Teile des Toten Meeres, Städte, Dörfer und Täler – eine Landschaft, die auf den ersten Blick idyllisch wirkt. Doch die Haine sind von Brandstiftung gezeichnet, und der Zugang zum Toten Meer ist eingeschränkt. Dörfer wie Städte werden immer wieder von Zerstörung und Gewalt heimgesucht. Im Westjordanland greifen die Gewalt israelischer Sieder*innen und staatliche Repression ineinander – mit dem erklärten Ziel, Palästinenser*innen zu vertreiben und ihr Land zu annektieren.

Sherin Kulitz ist Politikwissenschaftlerin und Journalistin. Ihre Arbeit konzentriert sich auf Syrien, den Libanon, Israel, Palästina und die nordafrikanischen Staaten.

Am 23. Juli 2025 verabschiedete die israelische Knesset eine symbolische Resolution unter dem Titel «Anwendung der israelischen Souveränität in Judäa, Samaria und im Jordantal». Das Parlament erklärte das Westjordanland mit 71 zu 13 Stimmen zu einem «untrennbaren Teil des Landes Israel» und berief sich auf einen angeblich «natürlichen, historischen und rechtlichen Anspruch des jüdischen Volkes» auf alle Gebiete. Auch wenn diese Resolution keine Rechtskraft besitzt, zeigt sie doch, was längst Realität ist: Seit vielen Jahrzehnten treiben sämtliche israelische Regierungen eine Politik der schrittweisen, systematischen Annexion der besetzten palästinensischen Gebiete voran. Das Westjordanland ist hiervon nicht ausgenommen.

Israels Annexionspolitik seit 1967

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