Weltweit
Selenskijs Top-Propagandist: "Kiew ist eine russischsprachige Stadt"
Jeder, der Kiew jemals besucht hat, weiß: Hier wird fast ausschließlich Russisch gesprochen. Das hindert die aktuellen Machthaber jedoch nicht daran, die russische Sprache zu diskriminieren: durch restriktive Regeln für Behörden und Geschäfte, durch Abschaffung russischer Schulen. Widerspruch kommt von überraschender Seite.
Quelle: RTDeutsch
Der ehemalige Berater des ukrainischen Präsidenten, Alexei Arestowitsch, der sich als Propagandist und Kommentator der Ereignisse auf dem Schlachtfeld einen Namen machte, hat in einem Interview mit dem bekannten Journalisten Wassili Golowanow gesagt, dass Kiew nach wie vor eine russischsprachige Stadt sei und dass dort inzwischen sogar noch mehr Russisch gesprochen werde als früher.
Wörtlich sagte Arestowitsch:
"Kiew ist eine russischsprachige Stadt. Wie lange will man noch die Realität leugnen?"
Als Beispiel führte er die Erzählung einer ihm bekannten Kassiererin an, die schätzte, dass 14 von 100 Kunden sie auf Ukrainisch und 86 auf Russisch ansprechen.
Arestowitsch kritisierte in dem Interview Aufrufe zur Diskriminierung russischsprachiger Bürger der Ukraine. Unter anderem ging er auf ein Interview der früheren Abgeordneten der rechtsradikalen "Swoboda"-Partei, Irina Farion, ein, die vor Kurzem mit sichtbarem Stolz verkündete, dass sie ihren Enkel lehrt, russischsprachige Kinder in seinem Kindergarten zu verprügeln.
Besonders schlimm sei es, dass auf derartige Äußerungen keine Strafsanktionen folgen, weshalb alle denken, dass es sich bei der Gewalt gegen russischsprachige Ukrainer um staatliche Politik handele. Würde Farion jetzt im Gefängnis die verdiente Freiheitsstrafe ableisten, würde auch die Gewalt gegen Russischsprachige zurückgehen, meinte Arestowitsch.
Beobachter der politischen Szene in der Ukraine vermuten, dass Arestowitsch im Auftrag von Selenskij eine künstliche "prorussische" Oppositionspartei aufbauen soll, um Stimmen russischsprachiger Ukrainer bei künftigen Wahlen von den traditionellen Oppositionsparteien abzuziehen und so den Machterhalt von Selenskij und seiner Partei zu sichern. In diesem Fall spricht Arestowitsch jedoch schlicht Offensichtliches aus.
Mehr zum Thema - Ukraine eröffnet polnischsprachige Schulen – Die Sprache der Russen wird ignoriert
Kolumbien verweist Juan Guaidó des Landes
Das kolumbianische Außenministerium hat die Ausweisung des venezolanischen Oppositionsführers Juan Guaidó aus dem Land bestätigt und behauptet, er habe sich "irregulär in Bogotá aufgehalten". "In den Nachmittagsstunden hat Migration Colombia den venezolanischen Staatsbürger Juan Guaidó, der sich auf irreguläre Weise in Bogotá aufhielt, zum Flughafen El Dorado gebracht, um seine Abreise mit einer kommerziellen Fluggesellschaft in die Vereinigten Staaten in der Nacht zu überprüfen", bestätigte das Ministerium in einer Erklärung auf Twitter.
Die "Hyäne Europas" bittet bei Onkel Sam um Erlaubnis – Wofür?
Quelle: RTDeutsch
Von Elem Chintsky
Die Aussagen Macrons über "europäische Eigenständigkeit", mit denen er seine Reise nach China Revue passieren ließ, sorgten für Furore in der EU und den USA. Alle möglichen "Wegweiser für Irrende" scheiterten an einer konstruktiven Deutung der Aussagen des französischen Staatsoberhaupts. Auch dämmert es, dass es nicht wirklich lediglich Lippenbekenntnisse waren – sondern echte Pariser Versuche, sich aus der sonst immer fest geschnürten, westlichen Zwangsjacke etwas Bewegungsfreiheit zu entlocken. Das jüngste Beispiel ist wohl der LNG-Handelsdeal mit Peking, den Paris im chinesischen Renminbi Yuan (CNY) abgeschlossen hatte.
Des Weiteren schlug Macron vor, dass sich Europa nicht in die zwischen Peking und Washington, D.C. ausgefochtene Eskalation um Taiwan einmischen solle. Besonders empört darüber zeigte sich der US-Senator für Florida, Marco Rubio.
Rubio entgegnete, dass falls Europa in der Causa Taiwan Neutralität wahren wollen würde, es auch zusehen müsse, wie es selbst aus dem osteuropäischen Krieg herauskomme, in den es die USA "hineingezogen" habe. So konstruieren sich regionale, republikanische US-Politiker also ihre Wahrnehmungen. Plötzlich hatten die Amerikaner nichts mit dem "Demokratieexport" in die Ukraine zu tun.
Selbst der zurzeit in der Opposition aktive Ex-Präsident Donald Trump äußerte Missbilligung in Bezug auf die Aussagen seines "engen Freundes" Macron. Hier sehen wir also einen überparteilich geäußerten Kummer in der US-amerikanischen Machtsphäre.
Wer war aber sofort zur Stelle, als Paris kürzlich in Ungnade geriet? Die mittlerweile stark ausgehungerte "Hyäne" Europas,
Weiterlesen: Die "Hyäne Europas" bittet bei Onkel Sam um Erlaubnis – Wofür?
Lawrow in Venezuela: "Die USA betrügen häufiger, als sich an ihre Zusagen zu halten"
Venezuela ist auch ein Handelspartner, den Deutschland durch seine politisch dumpfe Abhängigkeit von den USA vergrätzt hat.
Quelle: RTDeutsch
Auf seiner Tour durch Lateinamerika besuchte der russische Außenminister Venezuela. Die beiden Länder verabredeten den Ausbau ihrer Beziehungen. Mit der Integration ins Bezahlsystem MIR umgeht Venezuela US-Sanktionen. Lawrow sagte Unterstützung im Kampf um Unabhängigkeit von den USA zu.
Der russische Außenminister Sergei Lawrow besucht derzeit verschiedene Länder in Lateinamerika und intensiviert so deren Beziehungen zu Russland. In Venezuela traf er nun zu Gesprächen mit seinem Amtskollegen Yvan Gil sowie dem Vizepräsidenten Delcy Rodríguez und dem Präsidenten Nicolás Maduro zusammen.
Lawrow und sein venezolanischer Amtskollege lobten die Fortschritte bei der Integration Venezuelas in das Zahlungssystem MIR. Wie auch Russland ist der Finanzsektor Venezuelas sanktioniert und weitgehend vom SWIFT-System abgeschnitten. Die Integration ins russische Zahlungssystem erlaubt die Umgehung der Sanktionen und eröffnet Venezuela die Möglichkeit, internationalen Handel zu betreiben.
Immer mehr Länder außerhalb des kollektiven Westens schließen sich Alternativen zum westlich dominierten SWIFT-System an, unter anderem um das Risiko zu minimieren, von westlichen Finanzsanktionen hart getroffen zu werden. Die Länder des Westens gehen immer stärker dazu über, ihre Währungen zu politisieren und als Waffe einzusetzen.
Weiterlesen: Lawrow in Venezuela: "Die USA betrügen häufiger, als sich an ihre Zusagen zu halten"
Das Imperium schlägt zurück: Bolivien destabilisieren und die Kontrolle übernehmen
Quelle: NachdenkSeiten
Der historisch-populare Block in Bolivien unter der Regierung von Luis Arce („Bewegung zum Sozialismus“) ist mit internen Bedrohungen und neuen Methoden imperialer Einmischung konfrontiert. Wie kann man sie angehen und die wachsende Kluft zwischen Regierung und sozialen Bewegungen überwinden? Von Isabel Rauber.
Kurzer Rückblick auf die Schaffung des plurinationalen Staates
Die Beharrlichkeit der Völker des plurinationalen Staates Bolivien bei der Eroberung von Rechten und deren Verteidigung hat eine lange Geschichte. Ihr historisches Streben nach Verteidigung ihrer Identität, nach Gerechtigkeit, nach Anerkennung ihrer Lebensweisen, Weltsichten, ihres Wissens, ihrer Weisheiten, Sprachen und Geschichte, das heißt ihrer Existenz in Würde und Respekt stützt sich auf Jahrhunderte des Widerstandes und des Kampfes.
Aufstände, Revolutionen, Streiks und Straßenblockaden legten Zeugnis ab vom Bewusstsein des Volkes – vereint in seiner Vielfalt –, von der Berechtigung seiner Kämpfe, seiner Forderungen sowie von der grundlegenden Bedeutung, Übereinstimmungen herbeizuführen. Diese können die Grundlage für die Verbindung aller sein, um sich auf eine gemeinsame Plattform zu einigen, die sie als kollektives politisches Subjekt (selbst)etablieren würde. Ein Subjekt, das fähig ist, in der nationalen politischen Arena zu handeln und bei Wahlen die Gelegenheit zu nutzen, die Gestaltung ihres Schicksals selbst zu übernehmen und damit die Anerkennung als Staatsbürger mit allen Rechten zu erreichen und diese ohne Einschränkungen ausüben zu können.