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26. Februar 2019
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Russland hat am Donnerstag, dem 21.02.2019 mehr als sieben Tonnen humanitärer Hilfe, einschließlich Medikamente und medizinische Ausrüstung, nach Maiquetia im nordvenezuelanischen Bundesstaat Vargas geliefert.
Venezuela erhielt im Rahmen einer "nicht rückerstattungsfähigen technischen Zusammenarbeit" mit Russland medizinische Geräte und Medikamente, um die öffentlichen Krankenhäuser des Landes zu versorgen und den dringenden Bedürfnissen der Bevölkerung Venezuelas gerecht zu werden.
"Wir erhalten Ausrüstung für die Instandhaltung und Aufwertung unserer Krankenhäuser, sowohl chirurgische Geräte als auch Medikamente, die aus einer Zusammenarbeit der Russischen Föderation, der venezolanischen Regierung und multilateraler Kooperationsstellen stammen", sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Gerardo Briceno.
Der russische Botschafter in Caracas Wladimir Sajemski betonte, dass alle Hilfen in einem "streng entpolitisierten Umfeld" erfolgen müssen, und deshalb leiste Russland Hilfe auf eine "zivilisierte" Weise.
Die humanitäre Hilfe für Venezuela ist zum Spielball im Machtkampf zwischen Präsident Maduro und der Opposition geworden. Der Oppositionsführer und selbsternannte Übergangspräsident Juan Guaidó hat der Regierung eine Frist bis Samstag gesetzt, um mehrere Tonnen hauptsächlich von den USA zur Verfügung gestellter Medikamente und Lebensmittel ins Land zu lassen, die bisher in Kolumbien blockiert sind. (Quelle: RTdeutsch)
25. Februar 2019
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3. Februar 2019, 10:27 UhrQuelle: dpa
Tel Aviv (dpa) - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu steht vor den Parlamentswahlen am 9. April massiv unter Druck. Ihm drohen Anklagen in drei Fällen wegen Bestechlichkeit und Bestechung. Es geht um Geschenke reicher Geschäftsfreunde, um den Versuch, die Berichterstattung über ihn und seine Familie zu steuern.
Eine Erklärung des Generalstaatsanwaltes wird noch für Februar erwartet. Der 69-Jährige mit dem Spitznamen Bibi weist alle Vorwürfe zurück. Und die rechte Basis steht fest hinter ihm. Seine Likud-Partei führt in den Umfragen. Wie kann das sein? Und was passiert, wenn Netanjahu angeklagt wird?
«Das Wichtigste für alle Wähler (in Israel) ist das Thema Sicherheit», sagt Jonathan Rynhold, Politikprofessor an der Bar-Ilan-Universität nahe Tel Aviv, über Netanjahus Erfolg. Das sei wie eine Mindesthürde, erst danach würde man über soziale Themen sprechen oder über Wirtschaft.
«Netanjahu hat zehn Jahre der relativen Ruhe gehabt, wir hatten kein Desaster im militärischen Bereich wie etwa im zweiten Libanonkrieg.» Unter Netanjahus Vorgänger Ehud Olmert starben in dem Krieg 2006 auf der libanesischen Seite mehr als 1200 Menschen, überwiegend Zivilisten, auf der israelischen Seite rund 160 Soldaten und Zivilisten.
«Außerdem sehen die Leute, dass er die diplomatischen Beziehungen Israels verbessert», sagt Rynhold. Unter Netanjahu nahm Israel kürzlich wieder diplomatische Beziehungen mit dem afrikanischen Tschad auf. Im Herbst flog er in den Oman - als erster israelischer Regierungschef nach mehr als zwei Jahrzehnten. Israel und Saudi-Arabien rücken näher zusammen.
«Er wird im rechten Lager als der beste Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten gesehen», sagt Rynhold. Keiner wage es dort, ihn zu attackieren - zumindest bis zu einer Anklage. Der einzige, der ihm im Moment gefährlich werden könnte, sei Benny Ganz, Israels Ex-Generalstabschef, mit seiner neuen Partei Widerstandskraft für Israel.
Netanjahu prägt seit Jahrzehnten die israelische Politik. Seit 2009 ist der frühere Unternehmensberater durchgängig Regierungschef - nach einer Amtsperiode in den 1990er-Jahren. Sollte er im Sommer noch den Posten innehaben, würde er Staatsgründer David Ben Gurion als am längsten amtierender Ministerpräsident Israels überholen.
Die Polizei empfahl allerdings bereits im vergangenen Jahr in allen drei Fällen eine Anklage gegen ihn. Die Entscheidung des Generalstaatsanwaltes Avichai Mandelblit darüber wird bis 22. Februar erwartet, weil dann die Kandidatenlisten der Parteien eingereicht werden müssen. Nach Medienberichten will sich Mandelblit vorher erklären.
Er kann allerdings zunächst nur eine Anklage abhängig von einer Anhörung Netanjahus verkünden. Das Verfahren der Anhörung kann nach Medienberichten wiederum Monate dauern. So wird mit einer endgültigen Entscheidung nicht mehr vor den Wahlen gerechnet.
In einem der Fälle sollen Netanjahu und seine Familie in den Jahren 2007 bis 2016 von zwei Geschäftsmännern Zigarren, Champagner und Schmuck im Wert von insgesamt einer Million Schekel (umgerechnet rund 230 000 Euro) angenommen haben. Es handele sich um illegale Schenkungen des Hollywood-Produzenten Arnon Milchan und des australischen Unternehmers James Packer, teilte die Polizei mit.
Im Gegenzug soll Netanjahu sich unter anderem für ein Gesetz starkgemacht haben, das Milchan Steuervergünstigungen in Millionenhöhe verschaffen sollte. Außerdem habe er ihm dabei geholfen, ein neues US-Visum zu erhalten.
Zudem soll Netanjahu versucht haben, unrechtmäßig Einfluss auf die Medienberichterstattung zu nehmen. Dabei soll er sich darum bemüht haben, sich in einem Deal mit einem Medienmogul eine positivere Berichterstattung in der regierungskritischen Zeitung «Jediot Achronot» zu sichern. Im Gegenzug habe Netanjahu Hilfe dabei in Aussicht gestellt, den Einfluss der auflagenstarken Gratiszeitung «Israel Hajom» zu schwächen, die lange als sein Sprachrohr galt.
Im dritten Fall wird Netanjahu verdächtigt, als Kommunikationsminister dem Unternehmen Bezeq rechtliche Begünstigungen gewährt zu haben. Im Austausch dagegen soll ein zum Konzern gehörendes Medium positiv über ihn berichtet haben. Netanjahu gab das Ministeramt 2017 ab.
Netanjahu war auch in der Affäre um einen millionenschweren U-Boot-Deal mit Deutschland befragt worden, galt aber nicht als Verdächtiger. Ihm wurde vorgeworfen, den U-Boot-Deal gegen den Willen von Militär und Verteidigungsministerium durchgesetzt zu haben. Die Polizei hatte im November erklärt, in dem Fall ausreichend Beweise für Anklagen gegen mehrere Verdächtige zu haben, darunter enge Vertraute Netanjahus.
Der Regierungschef hat bereits erklärt, auch im Falle einer Anklage gegen ihn nicht zurücktreten zu wollen. Er spricht von einer «Hexenjagd» auf ihn. Bereits in der Vergangenheit gab es Korruptionsverdachtsfälle gegen ihn, aber nie stand Netanjahu vor Gericht.
Anshel Pfeffer, Autor von «Bibi: The Turbulent Life and Times of Benjamin Netanyahu» (Bibi: Das turbulente Leben und die Zeiten von Benjamin Netanjahu), beschreibt den Regierungschef als Menschen mit zwei Gesichtern. «Wir sehen Netanjahu, den Staatsmann, der diplomatisch unglaublich aktiv ist, das ist sehr beeindruckend», sagt Pfeffer. «Auf der anderen Seite ist er sehr unsicher, paranoid, unter Druck, reagiert manchmal panisch, ein Lokalpolitiker, der um sein Überleben kämpft.»
Die Menschen sähen angesichts der erwarteten Anklagen bereits mehr und mehr die schwache Seite von Netanjahu. «Im Moment ist es schwer vorstellbar, dass er nach einer Anklage eine Mehrheit behält, er wird dann gezwungen werden zu gehen», sagt Pfeffer. «Aber Netanjahu wurde schon so viele Male abgeschrieben, dass man vorsichtig sein muss mit solchen Aussagen.»
Jonathan Rynhold
Benjamin Netanjahu auf der Knesset-Internetseite
Hinweis
Dieser Beitrag ist Teil einer Meldung des automatisierten Nachrichten-Feeds der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die dpa ist eine Nachrichtenagentur, die Medien mit selbst recherchierten und formulierten Meldungen zu aktuellen Ereignissen beliefert.
03. Februar 2019
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Beitrag: Roswitha Engelke
In Paris und anderen französischen Städten haben zum zwölften Mal in Folge Zehntausende "Gelbwesten" demonstriert.
Viele der Protestieren lehnen sich auch gegen das brutale Eingreifen der Polizei auf, die seit Beginn der Protestbewegung mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Demonstranten vorgeht.
Die Menschenrechtsbeauftragte des Europarates, Dunja Mijatović, hatte sich Anfang der Woche besorgt über die Vielzahl und die Schwere der Verletzungen von Demonstranten als Folge staatlicher Gewalt geäußert. Trotzdem hat am Freitag das oberste französische Verwaltungsgericht einen Antrag zurückgewiesen, welcher zum Inhalt hatte, der Polizei den Einsatz von Gummigeschossen zu untersagen.
Weiterlesen: Machiavellismus? Weiterhin Polizeigewalt gegen Gelbwesten
06. Februar 2019
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Weiterhin fordern:
über 70 namhafte Intellektuelle in einem offenen Brief das Ende der US-Einmischung in Venezuela. In ihrer gemeinsamen Stellungnahme fordern sie die US-Regierung auf, sich für eine friedliche, auf Dialog gegründete Lösung der Krise im Land einzusetzen. Hören Sie hier auszugsweise den Wortlaut dieser Erklärung. (kla.tv)
Weiterlesen: Rock Star Roger Waters (Pink Floyd) - Staatsstreich in Venezuela stoppen
31. Januar 2019
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Die Situation im Sudan ist ein Skandal.
Diktator al-Bashir regiert das Land seit einem Militärputsch 1989 so grausam, dass beim Internationalen Strafgerichtshof seit 2008 ein Haftbefehl wegen Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen gegen ihn vorliegt.
Seit Jahrzehnten schwelen die Konflikte im Land, al-Bashir macht in guter diktatorischer Manier ausländische Mächte und Saboteure für die Aufstände verantwortlich.
Seit Dezember 2018 protestiert die Bevölkerung unter harter Repression gegen dieses Regime. Auslöser der Demonstrationen waren steigende Preise sowie Engpässe von Lebensmitteln und Kraftstoff, doch auch die Forderung nach Demokratie und Freiheit wird immer lauter.
Leider verläuft dieser Protest bislang international recht unsichtbar.
Wir begrüßen daher die Demonstrationen sowie Unterstützungsaktionen in Niedersachsen und Deutschland.
Am 2. Februar findet in Hannover eine Demonstration statt.
Beginn ist 13 Uhr am Hauptbahnhof.
Die LINKE. Niedersachsen und die linksjugend ['solid] Niedersachsen rufen zur Teilnahme an dieser Demonstration auf.
Das brutale System unter al-Bashir ist der Grund aus dem die Menschen aus dem Sudan flüchten.
Es ist einfach unerträglich, dass Deutschland auf der einen Seite mit einem Diktator wie al-Bashir kooperiert und auf der anderen Seite die Menschen die vor eben diesem Diktator geflohen sind hier kaum Chancen bekommen und abgeschoben werden!
Die LINKE. Niedersachsen und die linksjugend ['solid] Niedersachsen fordern daher Perspektiven und mehr Teilhabechancen für die Geflüchteten aus dem Sudan in Deutschland und eine Abkehr von der Kooperation mit der sudanesischen Diktatur!
Kommentar: Roswitha Engelke
Es ist nicht nur unerträglich, dass Deutschland Flüchtlinge in das mörderische System zurückschickt es ist auch unterträglich, dass Deutschland mit einem mörderischen Diktator wie
al-Bashir wirtschaftliche Beziehungen pflegt, aber einem sozialistisch regierten Land wie Venezuela jede Unterstützung versagt und noch dazu beiträgt, die von den USA gemachten wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu vergrößern und einen Putsch in diesem Lande befürwortet!
Eine Doppelmoral, die extrem anwidert.
Der Sudan erfreut sich bereits seit geraumer Zeit US-amerikanischer Wertschätzung und damit auch der europäischen. Die Menschenrechtslage interessiert weder die USA, noch die EU noch Deutschland.
Warum die USA dem Sudan entgegenkommen und sogar das Reiseverbot für Sudanesen fallen ließen, deutete auf Twitter kürzlich der Washingtoner Bürochef der Internet-Seite "The Intercept" an. "Das Reiseverbot gegen den Sudan wird aufgehoben,
weil die Vereinigten Arabischen Emirate in Washington harte Lobbyarbeit für diesen Schritt geleistet haben, und zwar im Austausch für die Unterstützung mit Söldnertruppen, die der Sudan in den Jemen schickt."
Saudi-Arabien - als engster Verbündeter der USA in der Golfregion - führt seit gut dreieinhalb Jahren Krieg gegen den Jemen mit katastrophalen Folgen für die Zivilbevölkerung. Die sudanesischen Söldnertruppen übernehmen jene Aufgaben, die die Piloten des saudischen Königsreich aus der Luft nicht leisten können oder wollen.
So macht eine Hand die andere schmutzig.