Innen-/Außenpolitik

10. Februar 2019   Themen - Innen-/Außenpolitik

Deutsche Politik mischt sich in die inneren Angelegenheiten Venezuelas

H i e r :   Gutachten des "Wissenschaftlichen Dienstes der Bundesregierung"

zur Anerkennung ausländischer Staatsoberhäupter Aktenzeichen: WD 2 -3000 -014/19Abschluss derArbeit: 7. Februar 2019 (zugleich letzter Zugriff auf die Internetquellen) Fachbereich:WD 2: Auswärtiges, Völkerrecht, wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Verteidigung, Menschenrechte und humanitäre Hilfe.

Dazu Andrj Hunko, MdB der Fraktion EIE LINKE. im Bundestag, der das Gutachten in Auftrag gab:

"Aus meiner Sicht bestätigt das Gutachten, was wir seit Beginn der aktuellen Krise in Venezuela kritisieren: Die Anerkennung Guaidós stellt eine unzulässige Einmischung in die inneren Angelegenheiten Venezuelas dar und ist damit völkerrechtswidrig", sagte der Abgeordnete der Linksfraktion, Andrej Hunko, der das Gutachten in Auftrag gegeben hat. Es sei völlig offensichtlich, dass Guaidó derzeit über keine reale Macht in Venezuela verfüge. Ihn als Präsidenten anzuerkennen stelle einen "verantwortungslosen Akt" dar, der den ohnehin schon gefährlichen Konflikt weiter verschärfe. "Die Gefahr eines Bürgerkriegs oder einer Militärintervention ist real", so Hunko. Die Bundesregierung hätte vermitteln können. "Stattdessen hat sie sich durch ihre einseitige Parteinahme diskreditiert", sagte der Abgeordnete.

10. Februar 2019   Themen - Innen-/Außenpolitik

Verfassungsschutz-Gutachten zu tatsächlichen Anhaltspunkten für Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung in der „Alternative für Deutschland“ (AfD) und ihren Teilorganisationen

Beitrag: NETZPOLITIK.ORG

Der Verfassungsschutz sieht Anhaltspunkte dafür, dass die AfD verfassungsfeindlich ist. Das geht aus einem detaillierten und geheimen Gutachten hervor, das wir in voller Länge veröffentlichen. Das Dokument gehört in die Öffentlichkeit und nicht in einen Panzerschrank, aus vielen Gründen.

28.01.2019 um 05:00 Uhr - - 34 Ergänzungen

Der Verfassungsschutz hat Anhaltspunkte zusammengetragen, dass die größte Oppositionspartei gegen Demokratie und Verfassung arbeitet. Der Inlandsgeheimdienst bearbeitet nun die „Alternative für Deutschland“ insgesamt als Prüffall und erklärt zwei ihrer Teilorganisationen zum Verdachtsfall.

Das zugrundeliegende Gutachten ist 436 Seiten stark und als „Verschlusssache – Nur für den Dienstgebrauch“ eingestuft. Der Öffentlichkeit legte der Verfassungsschutz allerdings nur das Ergebnis und eine Pressemitteilung vor. Wir veröffentlichen das Gutachten jetzt in voller Länge.

Wir veröffentlichen, was öffentlich sein muss

Die Verfassungsschutz-Analyse ist ein wichtiges Dokument der Zeitgeschichte. Es gehört in die Öffentlichkeit und nicht in einen Panzerschrank neben dem Schredder. Das Gutachten fasst zusammen, was Medien, Forschende und antifaschistische Initiativen seit Jahren dokumentieren und belegen: Bei AfD-Mitgliedern und Funktionären finden sich „tatsächliche Anhaltspunkte“ für eine Politik, die „gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung“ ausgerichtet ist.

Wie die bundesdeutsche Demokratie auf die „rechtspopulistische Partei mit rechtsextremen Tendenzen“ reagiert, ist eine der zentralen Fragen unserer Zeit. Nachkriegsdeutschland hat schon einige rechte, rechtsradikale und rechtsextreme Parteien erlebt, aber noch nie seit dem Zivilisationsbruch Holocaust hatten Rechtsradikale so viel Macht und Ressourcen wie heute.

Die Analyse des Geheimdiensts zerstört die von AfD-Funktionären behauptete Mär der ganz normalen demokratischen Partei. Die Partei verschiebt die Grenzen des Sagbaren, sie gibt Rassisten eine Plattform, stellt sich gegen die offene Gesellschaft. Teile der Partei verletzen Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Andere Teile richten sich gegen Demokratie und Rechtsstaat oder versuchen, die Geschichte zu revidieren und den Nationalsozialismus zu relativieren.

Die AfD behauptet, den Inhalt des Gutachtens nicht zu kennen und präsentiert sich als Opfer. Die Partei will laut Aussagen von Funktionären auf Akteneinsicht klagen und einen Eilantrag gegen die Einstufung der Partei als Prüffall stellen. (*)  Ebenso echauffiert sich der AfD-Politiker Leif-Erik Holm darüber, dass Journalisten zuerst Kenntnis von dem Dokument bekommen hätten. Aber spätestens, wenn über die Einstufung der Partei vor Gericht verhandelt wird, hätten die AfD-Politiker sowieso erfahren, was in dem Gutachten steht.

Dass ein Geheimdienst eine politische Partei beobachtet, ist ein harter Eingriff in einer Demokratie. Gerade deshalb müssen die Erkenntnisse öffentlich verhandelt werden. Wo Behörden Transparenz verweigern, müssen Medien diese Informationen öffentlich machen, auch entgegen staatlicher Geheimnistuerei. Das gilt umso mehr für einen Geheimdienst, der in seiner Geschichte im Kampf gegen Rechtsextremismus nicht nur versagt hat, sondern durch die eigene Nähe zu Rechtsradikalen aufgefallen ist.

Wir veröffentlichen das Gutachten deswegen in voller Länge. Anderen Medien liegt es zwar vor, sie zitieren aber nur daraus und beleuchten einzelne Aspekte des Dokuments.

Netzpolitische Aspekte der Partei-Beobachtung

Nur durch die Auswertung des vollständigen Dokuments konnten wir herausarbeiten, dass der Verfassungsschutz Verlautbarungen in sozialen Medien eine ähnliche Bedeutung beimisst wie Reden auf öffentlichen Versammlungen oder Parteiveranstaltungen: In den 965 Quellenangaben taucht Facebook 379 Mal auf. Wie der Verfassungsschutz die Facebook-Aktivitäten von AfD-Politiker:innen bewertet, haben wir gesondert analysiert.

In der Einleitung beschreibt der Geheimdienst, er stütze sich neben Grundsatztexten und programmatischen Schriften „insbesondere“ auch auf Äußerungen der Partei im Internet. Internetauftritte, so heißt es im Gutachten, ließen sich auf einen formellen Willensbildungsprozess innerhalb des fraglichen Personenzusammenschlusses zurückführen.

Das Gutachten des Verfassungsschutzes ist eine wertvolle Recherchequelle für Journalist:innen, für antirassistische Initiativen und die interessierte Öffentlichkeit. Dass wir Dokumente im Volltext veröffentlichen, wann immer es möglich ist, ist eines der Prinzipien unserer Arbeit. Diesem Grundsatz und unseren Leser:innen fühlen wir uns verpflichtet. Wir wünschen eine anregende Lektüre.


 

  1. Ergebnis der Prüfung
    1. Ergebnis
      1. Die Junge Alternative (JA) wird zum Verdachtsfall erhoben
      2. Die Teilorganisation der AfD „Der Flügel“ wird zum Verdachtsfall erhoben
      3. Die Gesamtpartei AfD wird als Prüffall bearbeitet
    2. Rechtsfolgen
  2. Einleitung
    1. ALT-Auftrag zur Vorprüfung der AfD und/oder ihrer Teilorganisationen
    2. Rechtliche Vorgaben
      1. Personenzusammenschlüsse als mögliche Beobachtungsobjekte
        1. Politische Parteien
        2. Teil- und Nebenorganisationen von Parteien
      2. Verfassungsfeindliche Bestrebungen
        1. Freiheitliche demokratische Grundordnung als Schutzgut
          1. Menschenwürde
          2. Demokratieprinzip
          3. Rechtsstaat
          4. Verbindungen zur Ideologie des Nationalsozialismus
        2. Ausrichtung gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung
      3. Tatsächliche Anhaltspunkte als notwendiger, aber auch hinreichender Grad an Gewissheit
        1. Zurechenbarkeit von Meinungsäußerungen und sonstigen Verhaltensweisen
        2. Inhaltliche Bewertung der Tatsachen
          1. Auslegung von Meinungsäußerungen
          2. Überschneidungen mit anderen Organisationen
        3. Hinreichendes Gewicht und hinreichende Zahl
      4. Rechtsfolgen
        1. Einstufung als Beobachtungsobjekt
        2. Prüffall

         

    3. Methodik
      1. Material
      2. Aufbau der Prüfung
    4. Darstellung der AfD
      1. Mitgliederzahlen
      2. Wahlergebnisse
      3. Struktur und Aufbau
      4. Bundesparteitage
      5. Ideologischer Richtungsstreit und Transformationsprozesse
        1. Unvereinbarkeitsbeschlüsse
        2. Parteiausschlussverfahren
      6. Verhältnis zu den Medien
      7. Beobachtung einzelner Landesverbände der Jungen Alternative durch den Verfassungsschutz
  3. Prüfung des Vorliegens der Voraussetzungen der §§ 3 Abs. 1, 4 BVerfSchG
    1. Tatsächliche Anhaltspunkte für Bestrebungen gegen die fdGO in der AfD
      1. Gegen die fdGO gerichtete Aussagen/Positionen der AfD in ihren Programm- und Grundsatztexten
        1. Grundsatzprogramm der AfD
          1. Menschenwürde
          2. Demokratieprinzip
          3. Rechtsstaatsprinzip
          4. Revisionismus
        2. Programm der AfD zur Bundestagswahl 2017
          1. Menschenwürde
          2. Demokratieprinzip
          3. Rechtsstaatsprinzip
          4. Revisionismus
        3. Programme der AfD zu Landtagswahl
          1. Menschenwürde
          2. Demokratieprinzip
          3. Rechtsstaatsprinzip
          4. Revisionismus
        4. Fazit zu 1.
      2. Gegen die fdGO gerichtete Aussagen von Führungsfunktionären der AfD
        1. Aussagen von Führungsfunktionären der AfD
          1. Menschenwürde
          2. Demokratieprinzip
          3. Rechtsstaatsprinzip
          4. Revisionismus
        2. Fazit zu 2.
      3. Gegen die fdGO gerichtete Aussagen sonstiger Funktionäre und Mitglieder der AfD
        1. Aussagen sonstiger Funktionäre und Mitglieder der AfD
          1. Menschenwürde
          2. Demokratieprinzip
          3. Rechtsstaatsprinzip
          4. Revisionismus
        2. Fazit zu 3.
      4. Gegen die fdGO gerichtete Aussagen sonstiger Organisationseinheiten (Landes-, Kreisverbände, Sonstige) der AfD
        1. Menschenwürde
          1. Völkisch-nationalistische Einstellungen
          2. Islamfeindliche Positionen
          3. Fremden- und minderheitenfeindliche Positionen
        2. Demokratieprinzip
        3. Rechtsstaatsprinzip
        4. Revisionismus
        5. Fazit zu 4
      5. Verbindungen der AfD zu neurechten, rechtspopulistischen und rechtsextremistischen Organisationen
        1. Führungsfunktionäre
        2. Sonstige Funktionäre/Mitglieder
          1. „Identitäre Bewegung Deutschland“
          2. Kontakte und Bezüge zu Protagonisten rechtsextremistischer Parteien und Organisationen
          3. Verbindungen zu „Reichsbürgern“
          4. Verbindungen zu Burschenschaften mit rechtsextremistischen Bezügen
          5. Verbindungen zu rechtsextremistischen Verlagen/Publizisten
          6. Verbindungen im Rahmen eines sogenannten neurechten bzw. rechtspopulistischen „Widerstandsmilieus“
      6. Vorlauf von AfD-Funktionären in rechtsextremistischen Organisationen
        1. Führungsfunktionäre
        2. Sonstige Funktionäre/Mitglieder
    2. Tatsächliche Anhaltspunkte für Bestrebungen gegen die fdGO in der Jungen Alternative (JA)
      1. Gegen die fdGO gerichtete Aussagen/Positionen der JA in ihren Programmen und Grundsatztexten
        1. Allgemeines
        2. Grundsatzprogramm der JA
          1. Menschenwürde
          2. Demokratieprinzip
          3. Rechtsstaatsprinzip
          4. Revisionismus
        3. Weitere Programmschriften der JA
          1. Menschenwürde
          2. Demokratieprinzip
          3. Rechtsstaatsprinzip
          4. Revisionismus
        4. Fazit
      2. Gegen die fdGO gerichtete Aussagen/Positionen von Funktionären und Mitgliedern der JA
        1. Menschenwürde
        2. Demokratieprinzip
        3. Rechtsstaatsprinzip
        4. Revisionismus
        5. Fazit
      3. Verbindungen der JA zu neurechten, rechtspopulistischen und rechtsextremistischen Organisationen
        1. Verbindungen zu rechtsextremistischen Parteien
        2. Verbindungen zu rechtsextremistischen Burschenschaften
        3. Verbindungen der JA zur „Identitären Bewegung“
          1. Personelle Verflechtungen
          2. Inhaltliche Parallelen zwischen JA und „Identitärer Bewegung“
        4. Verbindungen im Rahmen eines sogenannten neurechten bzw. rechtspopulistischen „Widerstandsmilieus“
    3. Tatsächliche Anhaltspunkte für den „Flügel“ als Bestrebung gegen die fdGO
      1. Personenzusammenschluss
      2. „Erfurter Resolution“
        1. Zurechenbarkeit
        2. Bekenntnis zu einem politisch bestimmten, ziel- und zweckgerichtete Vorgehen
        3. Aussagen zu politischen Zielen
      3. Die Reden auf den Kyffhäusertreffen
        1. Zurechenbarkeit
        2. Bekenntnis zu einem politisch bestimmten, ziel- und zweckgerichteten Vorgehen
        3. Menschenwürde
          1. Menschenwürdewidrige Unterordnung des Einzelnen unter das „Volk“
          2. Menschenwürdewidrige Rechtlosstellung von Flüchtlingen, Muslimen und sonstigen Minderheiten
        4. Demokratieprinzip
        5. Rechtsstaatsprinzip
        6. Revisionismus
        7. Fazit
      4. Homepage und Facebook-Seite des AfD-Netzwerks „Der Flügel“
        1. Zurechenbarkeit
        2. Menschenwürde
        3. Demokratieprinzip
        4. Rechtsstaatsprinzip
        5. Fazit
      5. Aussagen von Björn Höcke auf politischen Veranstaltungen
        1. Zurechenbarkeit
        2. Menschenwürde
          1. Menschenwürdewidrige Unterordnung des Einzelnen unter das „Volk“
          2. Menschenwürdewidrige fremden- und minderheitenfeindliche Positionen
        3. Demokratieprinzip
        4. Rechtsstaatsprinzip
        5. Revisionismus
        6. Fazit
      6. Björn Höckes Gesprächsband „Nie zweimal in denselben Fluß“
        1. Zurechenbarkeit
        2. Menschenwürde
          1. Menschenwürdewidrige Unterordnung des Einzelnen unter das „Volk“
          2. Menschenwürdewidrige Forderungen zur Rechtlosstellung von Flüchtlingen, Muslimen und sonstigen Minderheiten
        3. Demokratieprinzip
        4. Rechtsstaatsprinzip
        5. Revisionismus
        6. Fazit
      7. Verbindungen zu anderen neurechten, rechtspopulistischen und rechtsextremistischen Organisationen
        1. Aktuelle Verbindungen
          1. Björn Höcke
          2. Andreas Kalbitz
          3. André Poggenburg
          4. Hans-Thomas Tillschneider
        2. Vorlauf von Protagonisten des „Flügels“ in der rechtsextremistischen Szene
          1. Björn Höcke
          2. Andreas Kalbitz
        3. Fazit
      8. Erfolge beim Einwirken auf die Gesamtpartei
        1. Gauland beim Kyffhäusertreffen 2018
        2. Meuthen beim Kyffhäusertreffen 2017
      9. Gesamtschau
  4. Gesamtergebnis
    1. AfD als Prüffall
    2. JA als Verdachtsfall
    3. Flügel als Verdachtsfall
  5. Quellen

 

(*)

Der Verfassungsschutz darf die AfD nicht mehr Prüffall nennen 

Quelle: Merkur

04. Dezember 2018   Themen - Innen-/Außenpolitik

Appell für eine Politik ohne "schwarze Koffer"

Beitrag: LobbycontrolAnonymes Geld raus aus der Politik!

die Finanzierung der AfD macht seit Wochen Schlagzeilen: Illegale Spenden aus dem Ausland, geheime Kontakte zu dubiosem Wahlwerbe-Verein, Hinweise auf verdeckte Finanzierung durch den Milliardär August von Finck. Brisant sind diese Fälle in mehrfacher Hinsicht. Zum einen hat die AfD klar gegen das Parteiengesetz verstoßen und offensichtlich mit Schatten-Finanziers zusammengearbeitet. Das steht in krassem Widerspruch zu ihrer offensiven Selbstdarstellung als „sauberer“ Partei ohne jegliche Großspender.

Zum anderen zeigen die Enthüllungen, wie verwundbar die Demokratie für die Einflussnahme des großen Geldes und manipulative Eingriffe ist. Schon seit Jahren weisen wir immer wieder auf die Gefahren hin, die durch Schlupflöcher im Parteiengesetz, zu lasche Aufsicht und fehlende Sanktionen drohen. Erst jetzt wacht die Politik allmählich auf und signalisiert zögerlich Bereitschaft zu einer Reform. Doch handeln werden die Bundestagsfraktionen nur, wenn sie jetzt den Druck der Bürgerinnen und Bürger spüren.

Bitte tragen auch Sie dazu bei und unterzeichnen unseren Appell:

Anonymes Geld raus aus der Politik!

Auch die letzten großen Reformen des Parteiengesetzes waren die Folge von Spendenskandalen: der Flick-Affäre und der „schwarzen Kassen“ der CDU. Das zeigt: Wenn der öffentliche Aufschrei groß genug ist, handelt die Politik – und wir haben jetzt die Chance, voranzukommen. Deutlich ist durch die aktuellen Vorgänge aber auch: Damals wurde das Gesetz nur halbherzig nachgeschärft. Und auch jetzt gibt es das Risiko, dass die Reformdebatte wieder einschläft.

Von AfD-Anhängern hören wir derzeit immer wieder den Satz: „Das hat Kohl doch auch so gemacht.“ Tatsächlich erinnert der Fall AfD in vielem an die großen Skandale der 1980er und 1990er. Damals wie heute ging es um verdeckte Millionen, wurden illegale Gelder über die Schweiz transferiert - seinerzeit noch in den sprichwörtlichen schwarzen Koffern. Auch Strohmann-Spenden, die jetzt wieder eine zentrale Rolle spielen, haben ein Vorbild bei Flick & Co., die Stiftungen und Vereine als „Spenden-Waschanlagen“ nutzten. Immer noch lässt das Gesetz zu, dass die geheimen Geldgeber der AfD ähnliche Wege gehen. Damit muss Schluss sein!

Jetzt Appell unterzeichnen: Anonymes Geld raus aus der Politik!

Wir wollen eine längst überfällige politische Reform anzustoßen, die Schlupflöcher für anonymes Geld schließt. Zugleich ist unser Ziel eine Aufklärung der konkreten Fälle verdeckter Wahlkampfhilfe. Es geht hier immerhin um zweistellige Millionenbeträge. Um mehr Klarheit in die Diskussion zu bringen, haben wir Antworten auf die wichtigsten Fragen in unserem Blog zusammengestellt. Wir fassen den aktuellen Erkenntnisstand und die rechtliche Lage zusammen – und sagen auch, wo Fragen offen sind.

Wenn auch Sie noch Klärungsbedarf haben, bevor Sie sich an unserer Aktion beteiligen, können Sie sich hier einen Überblick verschaffen:

Fragen und Antworten zu den Schatten-Finanzen der AfD

Mit herzlichen Grüßen,
Annette Sawatzki und Ulrich Müller, LobbyControl

29. Januar 2019   Themen - Innen-/Außenpolitik

Sofortinformation des Bundesgeschäftsführers über die Beratung des Parteivorstandes am 26./27. Januar 2019

Landes- und Kreisvorsitzende der Partei DIE LINKE

Liebe Genossinnen und Genossen,


in seiner Januar-Sitzung solidarisierte sich der der Parteivorstand mit den Schüler/innen-Streiks „Fridays forfuture“.

Außerdem verständigte er sich in der aktuellen Debatte zu folgenden Themen:

Kampf gegen rechts,

unsere Position zur Überwachung der AfD durch den Verfassungsschutz,

Ergebnisse der Braunkohlekommission,

Aktivitäten von sozialen Bewegungen,

Steuerflucht in der EU und unsere Forderungnach Mindestbesteuerung von Unternehmen,

Brexit,

Pflege,

Tarifauseinandersetzung,

ausbleibende Seenotrettung im Mittelmeer,

Polizeigesetz in Brandenburg,

Mietpreisbremse und -deckel,

Katalonien,

Rollback im Behindertenbereich.

Der Parteivorstand solidarisiert sich mit den Protesten gegen den §219 StGB.


Einen Schwerpunkt der Sitzung bildete die weitere Vorbereitung des Europawahlkampfes. Für den Wahlkampf wurden die Kommunikationsstrategie sowie der Arbeitsstand der Wahlkampagne ausführlich diskutiert.

Wirstellten fest:

Die Europäische Union ist in einer tiefen Krise. Ihre bisherige Politik der Fokussierung auf den
Binnenmarkt wirft die Menschen in Unsicherheit und treibt sie auseinander. Die gegenwärtige Fokussierung auf militärische Zusammenarbeit will die Länder nun unter Waffen einigen.

DIE LINKE positioniert sich klar gegen neoliberale Politik und bekämpft den Aufstieg der extremen Rechten. Damit stehen wir gegen das Weiter-so und gegen eine naive EU-Euphorie. Die EU muss ihre Politik grundlegend ändern:

Für soziale und demokratische sowie menschenrechtliche Standards in der Politik. Anderenfalls werden die Spannungen in der EU weiter wachsen und der extremen Rechten der Boden für einen weiteren Aufstieg bereitet.

Flankierend zur Europawahl wurde eine Vorwahlkampagne beschlossen.

Für den anstehenden Europaparteitag gab es eine erste Verständigung zum Umgang mit den bisher
vorliegenden Anträgen. Außerdem wurde der Finanzplan für den Parteitag beschlossen.
Zur Gefahr der Aufkündigung des INF-Vertrags bezog der PV klar Stellung: Wir fordern u.a. von der
Bundesregierung, sich eindeutig und für den Erhalt des INF-Vertrags und für eine gegenseitige Überprüfung der Einhaltung einzusetzen. Der Parteivorstand ruft alle Parteigliederungen auf, sich aktiv an Aktionen für den Erhalt des INF-Vertrags zu beteiligen.

DIE LINKE begrüßt die Freilassung der hungerstreikenden HDP-Abgeordneten Leyla Güven, die sich gegen den völkerrechtswidrigen Einmarsch der Türkei in Afrin ausgesprochen hat und sich für den Friedensprozess in derTürkei stark macht.

DIE LINKE beobachtet die bedrohlichen politischen Entwicklungen in Brasilien kritisch. Wir setzen uns für die Freilassung von Lula da Silva ein und unterstützen die Kampagne der Partido dos Trabalhadores #Lulalivre.

DIE LINKE setzt sich aktiv für den Schutz von linken Politiker*innen ein, indem wir uns unter anderem an dem Aufbau einer Beobachterstelle beteiligen. Dabei kooperieren wir mit der Soli-Bewegung und mit unseren Partner*innen, der LINKEN Fraktion im Bundestag, der Rosa Luxemburg Stiftung, Fraktion im Europäischen Parlament und der Europäischen Linken.

In Hinblick auf die aktuelle Situation in Venezuela beschloss der Parteivorstand, dass DIE LINKE den Putschversuch gegen die Regierung in Venezuela verurteilt. Wir formulieren: „Kritik an der Regierung von Nicolás Maduro ist legitim und es ist das Recht der Menschen in Venezuela, ihren Unmut über die desolate Lage des Landes auf die Straße zu tragen.

Dies rechtfertigt aber keinen Putsch.

Die rechte Opposition in Venezuela agiert gefährlich und völlig unverantwortlich, dort werden auch gewaltförmige Machtwechsel als legitim betrachtet. Auch die Regierung Maduro und die Sicherheitskräfte rufen wir zur Mäßigung und zum Gewaltverzicht auf.

Jedes Blutvergießen macht den Weg in den Bürgerkrieg wahrscheinlicher.


DIE LINKE begrüßt einerseits den angekündigten Abzug der US-Truppen aus Syrien.

Andererseits kritisiert DIE LINKE in aller Schärfe die auch im Kontext des US-Abzugs offensichtlich gewordenen Pläne und (militärischen) Vorbereitungen der Türkei für einen erneut völkerrechtswidrigen Einmarsch türkischer Truppen in die mehrheitlich kurdischen Gebiete im Norden Syriens (‚Rojava‘).

DIE LINKE unterstützt das Projekt der Demokratischen Föderation Nordsyriens.

Berichte gab es von der Linksjugend [´solid] und der Feministischen Offensive. Darüber hinaus beschloss der Parteivorstand die Unterstützung des Frauenstreiktags am 8.März. Die Veranstaltungsreihe „Gedrucktes“ wird auch im Jahr 2019 fortgesetzt.

DIE LINKE wird am Kirchentag in Dortmund teilnehmen.

Weiterhin wurden vom Parteitag überwiesene Anträge behandelt. U.a. wurden weitere Aktivitäten zum Thema Friedenspolitik und Diskussionen zum Thema extreme Rechte beschlossen.


Mit solidarischen Grüßen

23. November 2018   Themen - Innen-/Außenpolitik

Datenschutzbeauftragte von Land und Bund gegen weltweiten Datenzugriff

Quelle: Golem.de, ITNews für Profis v. 22.11.2018, Stefan Krempl

Die Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder sehen die EU-Kommission mit ihrem Vorhaben, Polizei- und Justizbehörden weltweit einen direkten Zugriff auf elektronische Beweismittel zu geben, auf der völlig falschen Fährte. Grundrechte der Nutzer und der Provider würden mit der geplanten "E-Evidence-Verordnung" massiv unterlaufen, schlagen die Aufsichtsbehörden in einer jüngst verabschiedeten Resolution Alarm. Der Entwurf sei derart fehlerhaft, dass alle am Gesetzgebungsverfahren beteiligten Gremien die Notbremse ziehen und die Initiative stoppen müssten.

  1. Elektronische Beweise: Datenschützer lehnen weltweiten Datenzugriff strikt ab
  2. Justizbehörden bleiben unbeteiligt

Die Kommission will es Strafverfolgern aus einem Mitgliedsstaat erlauben, E-Beweismittel wie in der Cloud gespeicherte E-Mails oder Dokumente unabhängig vom Standort der jeweiligen Daten unmittelbar bei Diensteanbietern anzufordern, die in der EU tätig sind beziehungsweise ihren Sitz oder eine Niederlassung in einem Mitgliedsstaat haben.

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